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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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stellte sich als Inspector Wintrop vor und bat Cassy Platz zu nehmen.
    Wie erwartet, musste sie endlos lange alle möglichen Fragen beantworten, und dann noch einmal detailliert schildern, was sich in der letzten Nacht zugetragen hatte.
    Sorgfältig tippte Wintrop alles in seinen PC, stellte ab und zu ein paar Zwischenfragen, und war dann irgendwann zufrieden.
    »Gut, ich denke, das war soweit erst einmal alles, wenn noch Fragen auftauchen sollten, wissen wir ja, wo wir Sie finden können.«
    »Aber – ich verstehe immer noch nicht so ganz, wie das alles zusammenhängt«, erklärte Cassy verwirrt.
    Wintrop lächelte. »Ich denke, das wird sich noch klären«, sagte er schmunzelnd und stand auf.
    Er öffnete die Tür zu einem Nebenraum und steckte den Kopf durch die Tür. »Kommst du?«
    Dann drehte er sich zu Cassy um. »Da ist jemand der Sie sprechen möchte – ich lasse Sie jetzt alleine.«
    Irritiert schaute Cassy ihm hinterher, wie er den Raum verließ, und ihre Augen weiteten sich, als Sekunden später Jayden in der Tür auftauchte.
    »Du?«, fragte sie ungläubig.
    »Ja, ich«, nickte er, während er die Tür hinter sich schloss, sich einen Stuhl zu ihr heranzog und sich setzte.
    Er wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie zog sie weg und wich ein Stück zurück.
    »Ich habe keine Ahnung, was hier vorgeht, aber ich weiß, dass du mich belogen hast, und was auch immer du mir jetzt hier auftischen wirst, ich muss dich enttäuschen, so leicht lasse ich mich von dir nicht mehr hinters Licht führen«, erklärte Cassy energisch.
    Zerknirscht schaute Jayden sie an. »Bist du bereit, mir einen Moment zuzuhören?«
    Cassy nickte widerwillig.
    »Ja, ich habe dich belogen, und du kannst mir glauben, dass mir das nicht leicht gefallen ist. Owen Baker wurde vor einer Weile aus dem Gefängnis entlassen. Er saß dort ein wegen eines Banküberfalls mit Todesfolge, den er zusammen mit einem Komplizen begangen hatte. Es hat sich nie wirklich geklärt, wer von den beiden die Bankangestellte erschossen hat, und auch der größte Teil des Geldes blieb verschwunden. Also kamen die beiden mit einer relativ geringen Strafe davon, und ein anderer Kollege und ich wurden auf sie angesetzt. Wir haben gehofft, dass sie uns über kurz oder lang zu dem Geld führen würden, oder wir zumindest einen verwertbaren Hinweis bekommen würden, wer von den beiden die Frau auf dem Gewissen hat. Dann haben wir festgestellt, dass Owen eine Beziehung mit Laura begonnen hatte, und bei euch ein- und ausging, also wurde entschieden, mich ins Hotel einzuschleusen. Das war der Grund, warum ich mich mit gefälschten Zeugnissen bei dir beworben habe.«
    Verwirrt versuchte Cassy zu verstehen, was er da eben erzählt hatte.
    »Wenn das wirklich stimmt, warum wurde er dann nach dem ersten Mord nicht verhaftet?«, fragte sie verständnislos.
    »Weil wir ihm nichts nachweisen konnten. Wir waren sicher, dass er es war, aber er war sehr vorsichtig, es wurde nicht ein einziges Staubkorn gefunden, das ihn auch nur im Geringsten belastet hätte, also konnten wir nichts machen. Beim zweiten Mord war es genauso, mir blieb also nichts anderes übrig als abzuwarten, bis er einen Fehler machen würde.«
    »Du hast also die ganze Zeit gewusst, dass wir in Gefahr waren?« Vorwurfsvoll starrte sie ihn an. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Cassy, ich durfte dir nichts sagen, aber ich habe alles getan, um dich und Laura zu schützen. Ich habe nachts an meiner Tür oder neben dir gesessen und auf dich aufgepasst, ich habe versucht, dich keine Sekunde aus den Augen zu lassen. Deswegen bin ich am Donnerstagabend auch mit ins Kino gegangen, ich wollte Laura im Auge behalten, und ich wusste, dass dir hier nichts passieren kann, außerdem war Sam ja da.«
    »Ich habe dich vor einer Weile mit ihm im Park gesehen.«
    »Ja, Sam ist mein Partner, normalerweise habe ich die Donnerstage genutzt, um aufs Revier zu gehen und mit ihm zu sprechen, aber an dem Tag haben wir uns ausnahmsweise zwischendurch getroffen. – Cassy, es tut mir leid, dass die ganze Sache am Ende dann so unglücklich gelaufen ist, ich konnte ja nicht ahnen, dass du plötzlich da im Garten auftauchen würdest.«
    Sie schwiegen einen Moment, Cassy hatte immer noch Mühe, das alles zu verarbeiten.
    »Was ist eigentlich am Ende passiert?«, fragte sie dann, »Es ging alles so schnell, ich weiß nur noch, dass du …«
    Sie stockte, sah wieder, wie er sich schützend vor sie gestellt hatte und zu Boden

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