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01 - komplett

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Titel: 01 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 4 Romane
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wieder etwas beruhigt und wurde sich unbehaglich des Umstandes bewusst, dass sie Aufsehen erregte.
    „Sie schauen immer noch.“
    „Die Frauen sind eifersüchtig auf deine Schönheit, die Männer hassen mich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe die letzten Hummerpastetchen bekommen.
    Bitte sag, dass sie dir schmecken. Ich habe sie der Frau des Arztes extra vor der Nase weggeschnappt.“
    „Ich liebe Hummer, danke.“ Es war eine willkommene Ablenkung.
    „Wirklich? Isst du denn oft welchen?“
    Himmel! Zofen bekamen wohl kaum Gelegenheit, eine Vorliebe für derart ausgefallene Köstlichkeiten zu entwickeln. „In Wien“, erklärte sie leichthin. „Dort gibt es zwei Stück für einen Penny.“ Er wirkte skeptisch. „Der Kongress – der Bedarf war riesengroß, verstehst du?“
    „Warum traust du mir nur nicht, Daisy?“
    „Ich ...“ Er betrachtete sie ernst über den Rand seines Glases hinweg. Sie konzentrierte sich auf die aufsteigenden Bläschen in der strohgelben Flüssigkeit.
    Dann wusste er also, dass sie ihm Lügen über ihre Vergangenheit erzählt hatte. „Ich kann nicht ... es ist zu kompliziert. Es ist nicht nur mein Geheimnis.“
    „Heißt du wirklich Daisy?“
    „Nein.“ Sie fragte sich, warum ihm das ein Lächeln entlockte, und ging zum Gegenangriff über. „Warum vertraust du mir nicht? Und heißt du wirklich Lucas?“
    „Weil es zu kompliziert ist und es nicht nur mein Geheimnis ist. Und ja, so heiße ich.“
    Er nahm ein Hummerpastetchen und führte es zum Mund, hielt aber auf halbem Weg inne. „Ist der Zauber verschwunden, jetzt, wo wir aufhören, uns etwas vorzumachen?“
    „Nein.“ Sie nahm einen Bissen und kaute. Ihr schwirrte der Kopf. Was sollte sie tun?

    Lucas saß da, offenbar zufrieden, ihr schweigend zuzusehen, wie sie hinunterschluckte und an ihrem Champagner nippte. Sie liebte ihn, und dafür gab es keine Zukunft, egal was er für sie empfand – ob er nun ein Kammerdiener, ein Gutsverwalter oder ein Konstabler aus der Bow Street war. Das stand fest.
    Es war beinahe eine Erleichterung, dass das so klar vor ihr lag. Dann konnte sie sich auch nicht den Kopf nach einem Ausweg zermartern, nach einem Wunder, das ihr diese Liebe doch noch ermöglichte. Wunder gab es nicht. Nicht einmal an Weihnachten. Sie wusste, was sie zu tun hatte.
    „Ich liebe dich“, sagte sie und sah ihm dabei direkt ins Gesicht. Seine Pupillen weiteten sich, bis seine Augen beinahe schwarz waren, und er atmete scharf ein.
    „Ich liebe dich auch.“ Er sagte es so klar und so ruhig wie sie, und diese Schlichtheit überzeugte sie.
    „Ich kann dich nicht heiraten“, fügte sie hinzu, als redeten sie darüber, ob sie einen Spaziergang machen sollten.
    „Ich dich auch nicht.“
    In dem einfachen Satz schwang Schmerz mit, Schmerz, den er nicht zeigen wollte –
    genau wie sie nicht zugeben wollte, dass etwas in ihr zerbrochen war und sie davon eine lebenslängliche Narbe davontragen würde.
    „Schlaf mit mir.“ Rowan war sich nicht sicher, ob es eine Bitte war oder eine Forderung. Erst als die Worte ausgesprochen waren, sah sie an seiner Miene, wie schockierend sie waren.
    Er beugte sich vor, um ihr Champagner nachzuschenken, wodurch er ihr ganz nahe kam. „Du bist noch unberührt, nicht wahr?“ Seine Stimme war heiser. Vor Begehren?
    Vor Bedauern? Vor Entsetzen über ihren Vorschlag? „Ich kann das nicht tun.“
    „Ja, das bin ich.“ Sie fragte sich, wie sie am besten andeuten konnte, was sie dachte, und stellte dann fest, dass sie es bei Lucas einfach geradeheraus sagen konnte. „Ich habe keine Erfahrung, aber es ist doch möglich, miteinander zu schlafen, ohne ... bis zum Äußersten zu gehen, oder?“
    Während er noch mit dem Schock kämpfte, fragte Lucas sich, ob Daisy wohl wusste, was sie da von ihm verlangte. Sie musterte sein Gesicht aufmerksam, und obwohl er nicht gedacht hätte, dass er sich verraten hatte, deutete sie seine Miene richtig.
    „Es war nicht fair von mir, dich darum zu bitten. Es würde dir sehr viel Selbstbeherrschung abverlangen, in einem Moment, wo du ganz deinem Verlangen folgen möchtest.“
    „Für dich, um bei dir sein zu können, wäre ein wenig Selbstbeherrschung nicht zu viel verlangt.“ Bei einer Frau, die er nicht liebte, wäre es zu viel. Dies hier wäre der reinste Himmel – und die Hölle. „Selbst ohne dieses Äußerste ...“, es entlockte ihr ein Lächeln, dass er ihren Euphemismus benutzte, „... wäre es sehr intim, sehr intensiv.
    Bist du

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