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01 - Nacht der Verzückung

01 - Nacht der Verzückung

Titel: 01 - Nacht der Verzückung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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ob sie gewillt seien, eine so
offensichtliche Lüge zu akzeptieren. Sein Gesicht war grün und blau. Sein
linkes Auge war blutunterlaufen und in der äußeren Ecke purpurfarbig.
    »Ihr
habt mit Mr. Dorsey gekämpft«, sagte Lily leise.
    Er trat
ein Paar Schritte auf sie zu. »Er stellte schon länger keine große Gefahr mehr
für dich dar, Lily«, sagte er. »Kilbourne hat dich unter strenge Bewachung
stellen lassen und ich hatte Dorsey unter strenge Bewachung stellen lassen. Ich
wusste, dass er es war, weißt du, aber bis gestern Abend hatte ich keinen
Beweis. Er wird dich nie wieder belästigen.«
    Lily
vermutete, dass sie schon gestern Abend gewusst hatte, weshalb der Herzog und
Neville das Fest so frühzeitig verlassen hatten. Aber ihr Verstand war nicht in
der Lage gewesen, dieses Wissen zu verarbeiten.
    »Ist er
tot?«, fragte sie. r senkte den Kopf.
    »Habt
Ihr ihn getötet?«
    Er
zögerte. »Ich schlug ihn bewusstlos«, sagte er, »in einem Faustkampf. Kilbourne
und ich waren mit beträchtlichem Bedauern übereingekommen, dass wir es mit
unserem Gewissen nicht vereinbaren konnten, ihn kaltblütig oder im Duell zu
töten, aber wir stimmten überein, ihn hart zu bestrafen, bevor wir ihn einem
Konstabler überließen. Dann sollte er einem Richter vorgeführt werden, damit
ihm der Prozess gemacht werden konnte. Aber wir waren unvorsichtig. Er griff
sich eine Pistole, bevor er abgeführt werden konnte, und hätte mich umgebracht,
wenn Kilbourne ihn nicht zuerst erschossen hätte.«
    Elizabeth
schlug sich beide Hände vor den Mund. Lily blickte nur ruhig in die Augen des
Herzogs und wusste, dass er nicht bereit war, ihr mehr zu erzählen. Sie wusste,
dass, obwohl Mr. Dorsey wahrscheinlich ihre Mutter und William Doyle umgebracht
hatte, obwohl er dreimal versucht hatte, sie umzubringen, und beinahe Neville
getötet hätte, es vor Gericht unter Umständen schwierig geworden wäre, diese
Morde und Mordanschläge zu beweisen. Sie war sich nicht sicher, ob es
Unvorsichtigkeit gewesen war, die eine Pistole in Mr. Dorseys Reichweite
gebracht hatte. Vielleicht hatten sie gewollt, dass er zu der Waffe griff. Vielleicht
hatten sie gewollt, dass er den Versuch machte, diese Waffe zu benutzen, damit
er ihnen den perfekten Vorwand lieferte, ihn in Notwehr zu erschießen.
    Der
Herzog würde sich natürlich niemals dazu äußern. Genauso wenig Neville. Und sie
würde niemals fragen. Sie wollte es nicht wirklich wissen.
    »Ich
bin froh, dass er tot ist«, sagte sie, beinahe schockiert festzustellen, dass
sie die Wahrheit sprach. »Danke.«
    »Und
das ist alles, was es zum Thema Calvin Dorsey zu sagen gibt«, sagte er. »Du
bist sicher, Lily. Frei.«
    Sie
nickte.
    »Nun«,
sagte Elizabeth auf einmal, »ich muss mich mit meiner Haushälterin
zusammensetzen. Heute ist der Tag, an dem wir immer die Bücher durchgehen. Ihr
werdet mich für eine halbe Stunde entschuldigen. Lyndon? Lily?«
    Lily nickte
und der Herzog verneigte sich.
    Er
machte einen unsicheren Eindruck, als er sich umdrehte, nachdem er Elizabeth
zur Tür begleitet hatte, aber Lily lächelte ihn an.
    »Wollt
Ihr Euch nicht setzen, Euer Gnaden?«, fragte sie.
    Er nahm
ganz in ihrer Nähe Platz und sah sie einige Augenblicke schweigend an.
    »Ich
werde es verstehen«, sagte er schließlich und es klang, als ob er eine gut
vorbereitete Rede vortrug, »wenn es dir nicht möglich sein sollte, unsere
Beziehung anzuerkennen, Lily. Kilbourne hat mir gestern Abend eine Menge über
Sergeant Thomas Doyle erzählt. Ich kann deinen Stolz auf ihn und deine
Zuneigung zu ihm verstehen. Aber ich bitte dich - bitte! -, mir zu
erlauben, dir einen beträchtlichen Teil meines Vermögens zu überschreiben,
damit du den Rest deines Lebens in wohlhabender Unabhängigkeit verbringen
kannst. Gestatte mir wenigstens, das als Geringstes für dich zu tun.«
    »Was
würdet Ihr zu tun wünschen«, fragte sie ihn, »wenn ich sagte, dass ich gewillt
bin, mehr als das Geringste anzunehmen?«
    Er lehnte
sich zurück, atmete tief durch und sah sie nachdenklich an. »Ich würde dich
öffentlich anerkennen«, sagte er. »Ich würde dich nach Hause nach Rutland Park
in Warwickshire mitnehmen und jede verfügbare Minute jedes Tages damit
verbringen, dich kennen zu lernen, und dir erlauben, mich kennen zu lernen. Ich
würde dich kleiden und mit Juwelen überhäufen. Ich würde dich ermutigen, deine
Ausbildung fortzusetzen. Ich würde dich nach Nuttall Grange in Leicestershire
bringen, damit du deinen Großvater

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