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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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natürlich eine böse, demütigende Beleidigung, insbesondere aus dem Munde von Zaree, die älter war als Moody, und der als alter Freundin der Familie große Hochachtung gebührte. Trotzdem hatte Moody nicht nachgegeben, bis Zaree unabsichtlich für eine Lösung seines Dilemmas sorgte. In ihrer Unschuld hatte sie gedacht, dass Moody sich Sorgen machte, wer für Mahtab sorgen könnte, während ich fort war, deshalb sagte sie zu ihm: »Wenn du dir Sorgen darum machst, wer sich um Mahtab kümmert: Sie kann bei Chamsey bleiben, während Betty fort ist.« In den achtzehn Monaten Hölle, die ich schon durchgestanden hatte, hatte ich noch keinen so scharfen Stich gespürt. Zaree meinte es gut, aber sie hatte eine Falle für mich zuschnappen lassen. Wann immer Moody und ich von einer Reise nach Amerika gesprochen hatten, dann immer über mich und Mahtab. Davon gingen Mahtab und ich aus. Ich konnte die Last dieser neuen Befürchtungen nicht mit ihr teilen. Ohne Mahtab würde ich nicht nach Amerika fahren. Und wenn Moody versuchte, mich dazu zu zwingen?
    »Opa, wir kommen zu euch!«, sagte Mahtab in den Hörer. Ihre Worte ließen ihre Aufregung spüren, aber ihr Gesicht zeigte Verwirrung. Ich konnte sehen, dass sie nicht daran glaubte, dass ihr Vater uns reisen lassen würde. Sie machte sich Sorgen, aber ihrem Großvater wollte sie nur Freude vermitteln. Er konnte nur kurz mit seiner kleinen Tabby sprechen, denn jedes Wort kostete ihn große Mühe. »Ich freue mich so, dass ihr kommt!«, sagte er zu mir. »Beeilt euch. Wartet nicht zu lange.« Ich weinte innerlich, während ich versuchte, ihn zu beruhigen, denn mir war klar, dass er den Tag wahrscheinlich nicht lebend überstehen würde, dass ich ihn nie wiedersehen würde. Wenn ich denn tatsächlich heimführe, dann zur Beerdigung. »Ich bete während der Operation für dich!«, sagte ich ihm. »Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.«, sagte er. Ich spürte, wie seine Stimme kräftiger zu werden schien. Dann sagte er: »Ich möchte mit Moody sprechen.«
    »Dad will dich sprechen.«, sagte ich und reichte ihm den Hörer. »Opa, wir wollen dich besuchen.«, sagte Moody. »Wir vermissen dich alle sehr.« Chamsey und Zaree hörten seine Worte mit, zusammen mit Mahtab und mir. Wir alle wussten, dass Moody ein Lügner war. Das Gespräch war allzu schnell vorbei; es war Zeit für die Operation. »Vielen Dank, dass du das zu Vater gesagt hast.«, sagte ich zu Moody im Bemühen, alles zu versuchen, um den anschwellenden Orkan in ihm zu ersticken. Er brummte. Er war, wenn er wollte, ein guter Schauspieler. Ich wusste, dass er keinerlei Absicht hegte, selbst nach Amerika zu fahren oder Mahtab die Reise zu erlauben. Aber welches Spiel spielte er jetzt mit mir?
    Moody hatte bis spät in den Abend hinein Patienten. Mahtab lag im Bett und schlief unruhig, denn sie machte sich Sorgen um ihren Großvater, und die Aussicht auf eine Reise nach Michigan regte sie auf. Auf meinem eigenen Bett liegend, ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ich weinte in tiefer Trauer um meinen Vater, der mittlerweile wahrscheinlich schon tot war. Ich weinte um den Kummer meiner Mutter, für meine Schwestern und Brüder, für Joe und John, die den Verlust ihres Großvaters ertragen mussten, ohne dass ich da war, um sie zu trösten. Ich weinte wegen Mahtab; wie sollte sie mit dieser zusätzlichen Belastung fertigwerden? Sie hatte gehört, wie ihr Vater gesagt hatte dass wir nach Hause nach Amerika fahren würden, um Großvater zu besuchen. Wie konnte ich - wie konnte überhaupt jemand - ihr erklären, dass sie nicht mit sollte und dass es keinen Großvater mehr zu besuchen gab?
    Moody kam gegen halb elf ins Schlafzimmer. Er setzte sich neben mich auf das Bett. Er war jetzt sanfter, versuchte Mitgefühl zu zeigen und mich zu trösten. Selbst in meiner Verzweiflung bemühte ich mich um eine Strategie, Mahtab und mich hier herauszuholen. »Komm mit uns!«, sagte ich. »Ich will nicht allein nach Amerika. Ich will, dass du mitkommst. Ich will, dass wir alle drei fahren. In einer Zeit wie dieser brauche ich dich. Ich komme ohne dich nicht zurecht.« »Nein, ich kann nicht mit.«, sagte er. »Wenn ich wegfahre, verliere ich meine Arbeit im Krankenhaus.« Meine nächsten Worte kamen in einem letzten Versuch, das Unmögliche möglich zu machen. Ich versuchte, sie leichthin zu sagen, als ob ich sie nicht eingeübt hätte. Ich sagte: »Naja, wenigstens kann ich Mahtab mitnehmen, nicht wahr?« »Nein. Sie

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