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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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erhobenem Dolch trat der Vampirjäger vor.
    »W...w...wieso?«
    Noch immer sickerte Blut aus der Bisswunde an Angelicas Hals. Benommen starrte sie die Frau im grünen Ballkleid an.
    »Ich habe gebetet. Oh, hab ich gebetet, dass ich dich nicht auch eines Tages töten muss, Angelica! Aber du hast mich enttäuscht - du bist genau so ein Ungeheuer wie dein Vater.«
    Angelica nahm nur undeutlich wahr, wie Sergej sich entfernte, da schwarze Punkte vor ihren Augen tanzten.
    »Ich versteh dich nicht, Tante. Bitte, du musst einen Arzt rufen …«
    Groteskes Gelächter drang in Angelicas verwirrten Geist, als Lady Dewberry sich niederkniete und ihre Lippen Angelicas Ohr näherte.
    »Dein Vater ist nicht verschwunden, Angelica. Ich hab ihn getötet! Ich habe ihn getötet, weil er ein Vampir war. Und jetzt werde ich dich umbringen - weil auch du ein Monster bist.«
    Angelicas Blick folgte dem Arm ihrer Tante, als diese nun die Klinge hoch über ihren Kopf erhob. Noch bevor sie herabsauste, überließ sich Angelica der willkommenen Schwärze der Bewusstlosigkeit.
     
    Alexander flankte über die Balustrade und rannte in den dunklen Garten hinaus. Ein durchdringender Blutgeruch lag in der Luft, aber Sergejs Spur schwand bereits. Auch roch er den Duft von Angelicas weicher Haut, ein Gedanke, der so unerträglich war, dass er ihn sofort beiseiteschob.
    Er erstarrte. Da lag sie. Sie lag im Gras, und Blut sickerte aus ihrem Hals.
    »Angelica«, stieß er hervor, heiser vor Schmerz, und fiel vor ihr auf die Knie. Ihre Lider flatterten, und sie schlug die Augen auf. Sie war kaum bei Bewusstsein, ihre Augen waren glasig vor Schmerzen. Und er konnte nichts tun, nichts!
    »Ich hole dir sofort einen Doktor, Kleines. Es wird alles wieder gut, du wirst sehen.«
    »Aaahh«, stöhnte Angelica hilflos.
    »Nicht, Liebes, nicht reden, du …«
    Ein schriller, manischer Schrei schnitt ihm das Wort ab, gefolgt von einem scharfen Schmerz, der in seiner Brust explodierte. Alexander schaute in Angelicas entsetzte Augen und senkte dann den Blick auf die Dolchklinge, die aus seiner Brust ragte.
    »Stirb, du Missgeburt!«, kreischte Lady Dewberry.
    »Aa … llex …«, Tränen strömten über Angelicas Gesicht, und sie hob kraftlos die Hände, legte sie an seine Wangen. Alexander griff nach hinten und zog mit einem Ruck den Dolch aus seinem Rücken.
    »Neiin!!«
    Lady Dewberry schrie wütend auf und warf sich auf ihn, um ihm das Messer zu entreißen und die begonnene Tat zu vollenden.
    Alexander rührte keinen Muskel, nur sein rechter Arm mit dem Dolch zuckte vor.
    Und traf Lady Dewberry mitten ins Herz.
    »Alexander!«
    James warf sich neben ihm auf die Knie, den Blick entsetzt auf die leblose Gestalt gerichtet, die vor ihnen im Grase lag.
    »Ein Arzt!«, stieß Alexander erstickt hervor. Die Messerwunde über seinem Herzen brannte - ein Zeichen, dass sie bereits heilte.
    James fühlte Angelicas schwächer werdenden Puls. Nun tauchten auch die anderen auf. Das Blut an ihrem Hals war zwar inzwischen getrocknet, aber die Messerwunde dicht neben ihrem Herzen sah schlimm aus.
    »Angelica?«, schrie Joanna und stürzte zu ihrer Freundin. Als sie ihre Halswunde sah, zuckte sie entsetzt zurück und erhob sich zitternd.
    »Ich weiß, wo er ist.«
    Alexander, James und Margaret konnten sie nur anstarren; Kiril war der Einzige, der sich regte.
    »Komm.«
    Beide verschwanden im Dunkel der Nacht.
    »James, der Arzt!« Alexanders Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt, aber James konnte bloß den Kopf schütteln.
    »Es ist zu spät …«
    »Nein!« Alexander riss sich das Hemd vom Leib, hob ihren Kopf auf seinen Schoß und drückte den blutigen Stoff auf ihre Wunde.
    Jetzt kam auch Mikhail keuchend angerannt. »Alexander? Was geht hier vor? Du bist wie ein Verrückter weggerannt und dann … Angelica?«
    Mikhail versuchte, Alexander von seiner Schwester wegzudrängen, aber James hielt ihn fest.
    »Lass los, Mann, oder ich bring dich um!«
    Alexander schaute zu dem Rasenden auf. »Ich versuche die Blutung zu stillen, du Idiot! Und jetzt reiß dich zusammen. Wenn du einen Anfall kriegst und ihr noch mehr Kummer machst, dreh ich dir höchstpersönlich den Hals um!«
    Mit aschfahlem Gesicht hörte Mikhail auf sich zu wehren, und James konnte ihn loslassen.
    »Habt ihr schon einen Arzt gerufen?«, fragte Mikhail keuchend, als er neben ihr in die Hocke ging.
    »Die Blutung hat aufgehört, aber sie hat zu viel Blut verloren; ein Arzt käme zu spät«, sagte Alexander

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