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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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war in der Hauptsache damit beschäftigt, seinen Herzschlag unter Kontrolle zu halten, aber dennoch folgte er Alexanders Ruf. Der Mann hielt seine Schwester in den Armen.
    »Was soll ich tun?«
    »Sie braucht Blut.« Alexander sagte es vollkommen unbewegt. Joanna und Kiril sahen sich an, auch einige andere traten jetzt näher.
    In Mikhails Gesicht spiegelte sich Entsetzen. Das konnte Alexander zwar verstehen, aber jetzt galt es keine Zeit zu verlieren.
    »Ich würde ihr ja selbst Blut geben, aber das würde sie nicht retten. Du bist der einzige Mensch hier, Mikhail. Ohne dein Blut muss sie sterben. Angelica würde sterben.« Er blickte die Frau in seinen Armen an und holte tief Luft. »Wenn du nicht einwilligst, werde ich dich eben zwingen.«
    »Alexander, was zum Teufel machst du da?«
    James war fassungslos. Er fürchtete fast, dass sein Freund vor Kummer den Verstand verloren hatte.
    Alexander achtete nicht auf ihn, er hielt den Blick unverwandt auf Mikhail gerichtet.
    Nach einem langen Moment nickte dieser schließlich. »Wie?«
    Alexander bückte sich und legte Angelica behutsam ins Gras. Dann winkte er Mikhail zu sich und riss ihm die Hemdmanschette herunter.
    »Es wird ein bisschen weh tun«, warnte er ihn.
    Mikhail starrte ihn an wie einen Fremden. Er wusste nicht, warum er diesem Mann vertraute. Vielleicht wegen der tiefen Sorge um seine Schwester, die er in seinen Augen las. Vielleicht wegen der Liebe zu seiner Schwester, die er in seinen Augen las.
    »Rette sie.«
    Alexander wandte kurz den Kopf ab, damit der andere nicht sah, wie seine Fangzähne hervorwuchsen. Bevor Mikhail Zeit hatte zu erschrecken, schlug Alexander die Zähne in sein Handgelenk.
    Mikhail wurde leichenblass. Schon hielt Alexander sein blutendes Handgelenk über die leicht geöffneten Lippen Angelicas.
    »Alexander, was tust du da?« James wollte vortreten, aber Margaret hielt ihn davon ab. »Was tut er da?«, fragte er hilflos seine Frau.
    »Er muss es versuchen«, sagte Margaret langsam. Sie bezweifelte, dass es funktionieren würde, verstand aber, dass er alles versuchen musste, bevor er den Tod seiner Liebsten akzeptieren konnte.
    Die Luft erwärmte sich, als nun die anderen Vampire näher rückten und einen engen Kreis um die drei auf dem Boden bildeten. Die Sekunden verstrichen. Im Osten färbte sich der Horizont allmählich rosa, und als die Dunkelheit dem ersten Morgenlicht wich, durchbrach Mikhails Stimme die Stille.
    »Die Wunden!«
    Joanna fiel neben ihm auf die Knie und beugte sich über Angelica. Tatsächlich, die Wunde an ihrem Hals war beinahe verheilt, und auch der Messerstich in der Brust begann sich zu schließen! Doch das bedeutete …
    »Alexander«, flüsterte Margaret ehrfürchtig.
    James schaute in Angelicas Gesicht. War es zuvor noch leichenblass gewesen, zeigte es nun eine gesunde Röte.
    Ihr Bruder dagegen sah aus, als würde er gleich ohnmächtig werden.
    »Ist sie eine von uns?«, fragte Joanna in die Stille.
    Alexander berührte zärtlich das uralte Symbol über dem Nabel seiner Geliebten. Eine Träne rann seine Wange hinunter.
    »Nein, sie ist die Auserwählte.«
    Angelica schlug die Augen auf.

 
33. Kapitel
     
    Angelica stand ganz reglos. Eine Hand hatte sie auf ihren runden Bauch gelegt, die andere hielt Alexander fest und warm umschlossen. Die letzten Wochen waren sowohl schwierig als auch wunderbar gewesen. Nachdem sie dem Tod nur knapp entronnen war, wollte sie nach Polchester Hall zurückkehren, und Alexander hatte sie nicht enttäuscht und war mit ihr gekommen.
    Ihr Bruder auch.
    Mit der Tatsache fertig zu werden, dass ihre Tante ihren Vater getötet und auch versucht hatte, sie selbst umzubringen, war nicht leicht gewesen. Noch schwerer war es, zu akzeptieren, dass sie ›die Auserwählte‹ sein sollte. Tatsächlich hatte sie sich anfangs geweigert, so etwas auch nur in Betracht zu ziehen; doch Margaret hatte sie davon überzeugt, dass dies die einzig plausible Erklärung dafür war, wie Alexanders Baby in ihrem Bauch heranwachsen konnte.
    Geht es dir gut?
    Alexanders Stimme riss sie in die Gegenwart zurück. Sie hatte sich noch immer nicht ganz daran gewöhnt, telepathisch mit ihm kommunizieren zu können. Egal wo sie war, sie konnte ihn erreichen: Er war ihr wahrer Lebensgefährte, ihr Seelenpartner.
    Ihre Liebe zu Alexander machte alles wett; dennoch war sie nervös. Ihr Blick schweifte über das Meer von unbekannten Gesichtern. Sie waren ihretwegen gekommen, waren gekommen, um zu sehen,

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