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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Angst, mein Schatz, es wird alles gut werden.«
    Margaret nickte, das Gesicht an seine Brust geschmiegt.
    »Ich bin normalerweise nicht so kindisch«, murmelte sie. »Es ist diese Schwangerschaft, die macht mich ganz kirre.«
    James lachte. »Keine Sorge. Ich weiß, wie kriegerisch du sein kannst, mein Herz. Weißt du noch, diese Schlacht damals in Frankreich, als die Soldaten wie die Hasen vor dir davonliefen?«
    »Und vor dir.« Margaret schmunzelte.
    Eine friedliche Stille senkte sich über die beiden, unterstrichen vom Ticken der Wanduhr.
    »Aber was ist mit Sergej?«, sagte Margaret eine gute Weile später.
    James’ erster Impuls war, seine Frau von sich zu schieben. Stattdessen nahm er sie noch fester in die Arme.
    »Wird das jetzt die Kummerkastenstunde?«
    Margaret strich geistesabwesend über seinen Arm. »Er hat im Westterritorium großes Unheil angerichtet. Zehn von uns starben und zweimal so viele Menschen. Er ist ihnen entwischt, und jetzt ist er hier. Wenn Sergej so weitermacht, werden die Menschen früher oder später auf unsere Existenz aufmerksam, und dann bricht ein neues Zeitalter der Vampirjäger an! In den Zeitungen nennen sie ihn den Bluträuber; überleg doch mal, woher wissen wir denn, ob …«
    »Psst, sprich nicht weiter.« James wusste, dass sich Margarets düstere Prognosen durchaus bewahrheiten könnten. Genau das wollte Sergej. Er hatte lange gegen die strikten Vampirgesetze rebelliert, hatte jedes Clantreffen dazu benutzt, um Anhänger für seine Sache zu gewinnen. Sergej wollte die Vampire an die Macht bringen, wollte die Menschheit beherrschen. Schließlich war er verbannt worden, und nun, da er vogelfrei war, hatte er die Sache selbst in die Hand genommen. Wenn es ihm gelang, die Menschheit auf die Existenz der Vampire aufmerksam zu machen, würde es wieder Krieg geben.
    Ja, Sergej war eine Bedrohung für ihre Rasse, dachte James, aber er wollte nicht, dass Margaret sich deswegen zu viele Sorgen machte; das konnte dem Kind schaden.
    »Wir werden ihn kriegen, Liebste. Ich habe heute früh einen Brief von Isabelle bekommen: Sie hat Alexander um Hilfe gebeten.«
    Margaret hob den Kopf und schaute James mit hochgezogenen Brauen an.
    »Alexander kommt?« Sie hatte ihren alten Freund lange nicht mehr gesehen … zu lange. Seit Helenas Tod lebte er äußerst zurückgezogen, schottete sich vor Freunden und Bekannten ab. Margaret hatte alles versucht, um ihn aus seiner selbstgewählten Isolation, seinem Kokon der Verzweiflung herauszuholen - vergebens. Und nun war er auf dem Weg hierher. Alexander war der Stärkste von allen, er war der geborene Kämpfer.
    »Ja, er kommt.«
    Mit einem Seufzer kuschelte sich Margaret wieder an James’ Brust und schloss die Augen. Wenn Alexander kam, würde ihnen Sergej schon bald keine Probleme mehr machen.
    »Das ist gut. Dann lass uns jetzt schlafen.«
     
    Alexander blickte finster in sein Bierglas, wo der Schaum langsam in sich zusammenfiel, und fluchte leise. Er wollte kein verwässertes Bier. Er wollte Blut.
    Die Reise von Moskau hierher war anstrengend gewesen, und zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte er die Rastlosigkeit der Blutgier.
    »Der Mann in der Ecke wird uns bald ansprechen, Prinz.«
    Alexander blickte sich in dem dreckigen kleinen Pub um. Zerkratzte, klebrige Tische, wackelige Stühle und dazu die passende Kundschaft. Was für ein Dreckloch.
    Da saß er nun inmitten von Diebesgesindel - und wie es aussah, auch noch vollkommen umsonst.
    Sie waren hergekommen, weil Sergejs letztes Opfer gestern früh in einer Gasse hier um die Ecke gefunden worden war. Aber in den Köpfen dieser Leute fand er keine Gedanken über Vampire; Mord und Vergewaltigung, das ja, aber keine Vampire.
    Er verrückte seinen Stuhl, damit er die fette Kanalratte in der Ecke nicht mehr ansehen musste. Seit sie die zwielichtige Kneipe vor mehreren Stunden betreten hatten, spielte der Mann mit dem Gedanken, Alexander die Kehle aufzuschlitzen, und das einfach nur zum Vergnügen.
    »Was entdeckt?«, fragte Alexander, ohne auf Kirils vorherige Bemerkung einzugehen.
    »Nein, Prinz«, antwortete Kiril. Er ließ den riesigen Schurken keine Sekunde aus den Augen. Der Beschützerinstinkt des jungen Vampirs amüsierte Alexander: Es gab kein menschliches Wesen, das ihm gewachsen wäre, noch nicht einmal jetzt, in seinem relativ geschwächten Zustand.
    Alexander trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch und gab der Kellnerin einen Wink. Die Maid zog an ihrem

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