Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
war das?«, fragte sie fassungslos. Sie traten auf Nuncan zu. Erst jetzt entdeckten sie die hauchdünne, durchsichtige Schicht, die den Mann wie ein Glasmantel umgab. Sein ganzer Körper war davon bedeckt, selbst seine offenen Augen. Zögernd berührte Ken Randall die Masse. Sie war hart wie Stahl, doch konnte er die Körperwärme und sogar den Herzschlag des Soldaten durch sie hindurch spüren.
    »Er lebt«, verkündete er erleichtert und trat an den Intercom, um Haller von der Entdeckung zu berichten. Schweigend lauschte der Commander seinem Bericht.
    »Ich werde ein Ärzteteam schicken. Geht ihr zum Star Gate. Ich bekomme keine Verbindung mit dem Kontrollraum.«
    Ohne zu zögern machten sich die beiden Survival-Spezialisten auf den Weg. Zweimal noch begegneten sie Menschen, die sich im gleichen gelähmten Zustand wie David Nuncan befanden und ihnen zeigten, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Einmal war es ein einzelner Wissenschaftler, beim zweiten Mal ein achtköpfiger Soldatentrupp. Sie alle lebten noch. Wer auch immer der Eindringling sein mochte, er beging keine Morde, was Randalls Hoffnung nährte, dass es zu einer friedlichen Verständigung kommen könnte.
    Mehr als sechzig Soldaten hatten sich vor der riesigen Pyramide versammelt, in der sich das Star Gate befand. Das Schott war geschlossen. Die Soldaten hatten Anweisung erhalten, auf die Ankunft der Survival-Spezialisten zu warten, bevor sie etwas unternahmen. Aus einer anderen Richtung kam eine weitere Person herbeigeeilt: Jeff Haller.
    »Wenn wir dem Treiben des Fremden Einhalt gebieten wollen, müssen wir ihn überraschen und sofort schocken«, erklärte Randall. Er wählte zehn Soldaten aus, mit denen er den kurzen Gang betrat, der ins Innere der Station führte. Tanya und er verzichteten auf ihre Waffen, während die Soldaten sich nebeneinander mit schussbereiten Schockern vor dem inneren Schott postierten. »Sofort schießen, wenn ihr ihn seht«, schärfte Tanya ihnen noch einmal ein, bevor sie das Schott aufgleiten ließ.
    Sämtliche Wissenschaftler, die sich in dem großen Kontrollraum aufhielten, befanden sich im Zustand der Regungslosigkeit. Der Fremde stand an einem Kontrollpult und blickte ihnen freundlich lächelnd entgegen. Es war offensichtlich, dass er ihre Ankunft erwartet hatte. Die Survival-Spezialisten sprangen vor und suchten hinter einem Aggregat Deckung.
    Zehn Leitstrahlen, an denen die Schockenergie entlang glitt, schossen auf den Fremden zu und trafen seinen Körper. Der konzentrierte Beschuss hätte ausgereicht, einen Menschen tagelang zu betäuben. Der Fremde hingegen lächelte weiter, ohne die geringste Reaktion zu zeigen. Er blickte die Soldaten nur an – und sie erstarrten!
    Ken Randall wunderte es nicht mehr, dass die Schockenergie keine Wirkung zeigte. Er hatte den Eindringling erkannt.
     
    *
     
    Gegenwart – Erde
     
    Auch als er bereits in einem Sessel Platz genommen hatte, starrte Haiko Chan den Sicherheitschef noch ungläubig an.
    Clint Fisher war für ihn stets nur eine Institution gewesen, etwas wie die Personifizierung des Konzerns. Als Mensch hatte er den Sicherheitschef niemals betrachtet, was zum großen Teil wohl daran lag, dass Fisher niemals menschliche Gefühle gezeigt hatte. Er war stets als kaltschnäuziger Zyniker aufgetreten, für den Menschenleben nicht mehr als Zahlen in einem strategischen Spiel bedeuteten. Ein mitleidloser Computer in menschlicher Gestalt, der keine Gefühle zu kennen schien und für den nur Erfolge zählten.
    Und nun das.
    Chan konnte es nicht fassen. Ein Teil seines Weltbildes war zusammengebrochen. Ihm saß nicht mehr als ein ganz gewöhnlicher Mensch gegenüber, der seine geschäftsmäßige Maske abgelegt hatte.
    »Hören Sie endlich auf, mich so anzustarren«, schnarrte Fisher und strich sich durch die zerzausten Haare. Ein fast kindlicher Trotz schwang in seiner Stimme mit. Seine Augen zeigten einen glasigen Schimmer. »Haben Sie noch nie jemanden gesehen, der getrunken hat?«
    »Doch, das schon«, antwortete Chan unsicher. »Aber nicht Sie.«
    »Und was soll daran so sonderbar sein? Was glauben Sie, wie man die ganze Scheiße hier anders aushalten kann? Alles an diesem verdammten Scheißkonzern. Sie denken doch genauso, sprechen es nur nicht aus. Trinken Sie einen Schluck mit.«
    Die Worte des Sicherheitschefs hatten Haiko Chan zusammenzucken lassen. Die Gedanken überschlugen sich in seinem Gehirn. Eine Falle! Es musste eine Falle sein. Es war undenkbar, dass

Weitere Kostenlose Bücher