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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Fisher sich eine solche Blöße gab. Er musste wissen, dass es auch seine Position gefährden würde, wenn diese Worte an Frascatis Ohren gelangten.
    Eine bestimmte Absicht musste hinter seiner scheinbaren Offenheit stecken. Möglicherweise war er sogar nicht einmal betrunken und schauspielerte nur. Chan überlegte fieberhaft. Kalter Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn.
    War man dahinter gekommen, dass er seinen Beruf im stillen verabscheute und Mechanics nicht ganz so loyal gegenüberstand, wie es eigentlich der Fall sein sollte? Er war dem Konzern treu ergeben und würde ihn niemals verraten, auch wenn er mit vielem nicht einverstanden war. Seine berufliche Erfolgsquote war überragend und bot ebenfalls keinen Anlass für Misstrauen.
    Aber irgend etwas musste Fishers Verdacht erregt haben, dass er ihm nun diese Falle stellte. Anderseits war in Anbetracht von Fishers geradezu genialen Intrigen alles fast ein wenig zu durchsichtig. Glaubte der Sicherheitschef ernsthaft, dass er darauf hereinfiel? Er musste seine Survival-Spezialisten eigentlich besser kennen.
    Also doch keine Falle? In jedem Fall beschloss Chan, äußerst wachsam zu sein. Jedes falsche Wort konnte das Ende seiner Karriere bedeuten.
    Ungeschickt tastete Fisher nach der Flasche und schenkte sich sein Glas halb voll. Dann war die Flasche leer und er schleuderte sie achtlos zur Seite. Mühsam stemmte er sich hoch und nahm zusammen mit einem Glas eine neue aus einem Wandschrank. Beides reichte er dem Survival-Spezialisten.
    »Hier, trinken Sie.«
    »Danke, ich möchte nichts. Es ist wohl ohnehin besser, wenn ich morgen wiederkomme. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Tanaka Sharu tot ist. Ich musste sie erschießen.«
    »Zum Teufel mit dieser Tanaka Sharu. Aber da haben wir ja etwas, auf das wir anstoßen können.«
    »Ich möchte wirklich nichts, danke.«
    »Sie sollen trinken, ich befehle es. Hören Sie, das ist ein dienstlicher Befehl. Sie wollen doch wohl nicht meutern?«
    »Nein, natürlich nicht.« Ergeben schraubte Haiko Chan die Flasche auf und schenkte ein wenig in sein Glas. Das Etikett verriet ihm, dass es sich um erstklassigen Cognac handelte. Die Flasche war ein kleines Vermögen wert und das erinnerte ihn schon wieder an Fishers übliche Art. Es musste stets alles vom Besten sein, ein Grundsatz, den er offensichtlich selbst bei einem Besäufnis beibehielt.
    »Warum sagen Sie nichts, Chan? So schweigsam kenne ich Sie gar nicht.« Der Sicherheitschef kicherte, als hätte er einen besonders lustigen Witz erzählt.
    »Ich muss nun wirklich gehen«, sagte der Survival-Spezialist, stellte die Flasche auf den Tisch zurück und erhob sich.
    »Setzen Sie sich wieder. Ich bestimme hier, wann Sie gehen. Ich bestimme ja sonst schließlich auch immer alles, warum also nicht auch jetzt. Trinken Sie noch einen, na los. So einen Tropfen finden Sie nirgendwo so leicht. Sie haben gerade einen Menschen umgebracht. Lässt Sie das so kalt, dass Sie darauf nicht einmal einen vernünftigen Schluck gebrauchen können? Es scheint, als hätte ich Sie gut dressiert. Ja, dressiert ist wohl das richtige Wort. Ich dressiere schließlich jeden hier. Sie, Randall, Genada, Sabaldi und alle anderen. Ich weiß, dass Sie mich hassen, wahrscheinlich sogar jeder in diesem verdammten Konzern. Ich durchschaue Sie, auch wenn Sie sich verstellen.«
    »Das ist …«
    »Ich weiß es«, unterbrach Fisher barsch. »Sie halten mich für eine seelenlose Maschine und vielleicht haben Sie damit auch recht. Aber schauen Sie sich selbst an. Wir sind nicht so verschieden, wie Sie wohl glauben. Sie bringen Menschen um, aber Sie fühlen sich dabei wahrscheinlich völlig unschuldig, denn Sie können sich ja immer auf Ihre Befehle berufen. Sie sind so hart geworden, weil ich Sie dazu gemacht habe, sonst wären Sie in Ihrem Beruf längst gescheitert.«
    Er schenkte sich erneut ein und leerte das Glas in einem Zug. Chan schwieg, aber auch er verspürte plötzlich den Wunsch, noch etwas zu trinken und griff ebenfalls nach der Flasche. Er glaubte nicht mehr, dass Fisher nur schauspielerte. Der Sicherheitschef war wirklich so betrunken, wie es den Anschein hatte.
    »Mir ist es nicht viel anders ergangen als Ihnen«, fuhr Fisher nach einer kurzen Pause fort. »Ich musste genauso lernen, meine Gefühle abzuschalten, sonst hätte ich es nicht soweit gebracht. Mein Vater war einer der ersten Survival-Spezialisten von Mechanics, damals, als der Konzern sich seine wirtschaftliche und politische Position

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