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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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manipuliert, aber diese Manipulation haben unsere Wissenschaftler anscheinend gestört mit ihren Experimenten. Deshalb landeten Ken Randall und die anderen möglicherweise auf Vetusta: Der Stationscomputer hatte selbständig unmittelbar vor der Abstrahlung die Norm gewechselt! Und jetzt tut er das jedes mal, wenn wir etwas abstrahlen, innerhalb eines engen Rahmens, in dem er die Norm überhaupt verändern kann. – Unsere Wissenschaftler arbeiten noch daran.«
    »Ich hätte es mir denken können. Der Zauberlehrling spielt mit Dingen, die er nicht beherrscht und weiß schließlich nicht mehr weiter.«
    Ken Randall stand auf und zog sich eine Tasse Kaffee an dem in die Wand eingelassenen Automaten. Er hatte keinen Durst, aber er hielt es nicht mehr aus, länger in seinem Stuhl stillzusitzen und wollte auch nicht sinnlos im Raum auf und ab gehen, um die anderen nicht noch nervöser zu machen.
    Der Kaffee schmeckte so, wie er es erwartet hatte, war eine glatte Beleidigung für jeden guten Geschmack. Auf Phönix gab es keine Kaffeebohnen und das Getränk wurde im Recyclingverfahren aus Abfällen hergestellt. Wie alle synthetisch hergestellten Nahrungsmittel schmeckte es in erster Linie nach Kunststoff und in zweiter Linie nach absolut widerlichem Kunststoff.
    Aber das Gesöff war heiß, so heiß, dass er den Plastikbecher von einer Hand zur anderen jonglieren musste, um sich nicht zu verbrennen. Es war mit künstlichem Koffein angereichert, das er brauchte, um noch halbwegs klar denken zu können. Seit fast achtundvierzig Stunden hatte er kein Bett mehr gesehen und das zermürbte auch die Kondition eines an Strapazen gewöhnten Survival-Spezialisten.
    »Eines ist bisher noch nicht angesprochen worden«, ergriff Haller das Wort. »Warum willst du uns gegen die Kyphorer helfen? Doch sicherlich nicht aus reiner Uneigennützigkeit.«
    »Meine Gründe spielen keine Rolle, genauso wenig wie meine Motive.« Er lachte leise. »Auch wenn das das gleiche zu sein scheint, gibt es einen Unterschied. Einen gewaltigen Unterschied, der euch jedoch nichts angeht. Es gibt Dinge, an die zu rühren euch nicht zusteht. Euch bleibt keine andere Wahl, als meine Hilfe zu meinen Bedingungen anzunehmen.«
    »Oder sie abzulehnen«, entgegnete Jeff Haller schärfer, als er es beabsichtigt hatte.
    Xybrass schüttelte den Kopf und schaffte es, dabei einen bedauernden Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern.
    »Diese Wahl bleibt euch nicht. Ich habe euch bereits geholfen und ich werde es wieder tun, auch gegen euren Willen, wenn es die Situation erfordern sollte. Ihr habt nichts begriffen, rein gar nichts. Vielleicht kann ich es euch an einem Beispiel erläutern. Welcher Schachspieler fragt seine Bauern schon, ob sie mit einem Zug einverstanden sind?«
    Ein bitterer Geschmack breitete sich in Ken Randalls Mund aus. Nicht wegen dem Kaffee: Als Bauern in einem Schachspiel betrachtete Xybrass sie also. Immerhin versuchte der Fremde gar nicht erst zu verhüllen, wie er zu ihnen stand. Der Vergleich war ehrlich, absolut ehrlich und er regte zu einer weiteren Gedankenkette an, wenn man ihn konsequent zu Ende dachte: Beim Schach zählt allein der König. Bauern wurden nicht nur nicht gefragt, ob sie mit einem bestimmten Zug einverstanden wären. Im Interesse der Strategie wurden sie auch bedenkenlos geopfert.
    Randall unterdrückte seinen Wunsch, Xybrass den Rest des Kaffees ins Gesicht zu schütten. Der in ihm aufwallende Zorn führte ihm seine Ohnmacht erst richtig vor Augen. Seine Hände zitterten.
    »Du kennst dich gut mit unseren Spielen aus«, presste er hervor. Ein harter, metallischer Glanz trat in seine Augen. »Ich nehme an, du kennst dich auch in der irdischen Geschichte entsprechend gut aus – wie auch immer. Dann hast du sicherlich auch schon von den Bauernkriegen gehört, nicht wahr?«
    »Das habe ich in der Tat«, bestätigte Xybrass. »Ich weiß sogar, dass die Aufstände nach kurzer Zeit niedergeschlagen worden sind.«
     
    *
     
    Vergangenheit – Phönix
     
    Der zweite Angriff der Craahls wurde ungleich härter und entschlossener vorgetragen als der erste. Wieder kamen erst die Flugscheiben und Schweber. Diesmal aber beschränkten sie sich nicht allein darauf, mit Schockern auf die Verteidiger zu schießen. Statt dessen warfen sie aus sicherer Entfernung Rauchbomben dicht vor die Mauern.
    Binnen weniger Sekunden entfalteten sie ihre Wirkung. Der aufsteigende Rauch reichte bis zu den Wehrgängen hinauf. Er nahm den Kriegern nicht nur die

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