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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Resnar die Lüge, die er Barok gegenüber erzählt hatte, längst durchschaut hatte. Der Fürst glaubte, er sei ein Magier aus dem Süden, der nach Xarith gekommen sei, um die hiesige Magie zu erlernen und die Magier dafür mit seinen eigenen Kräften zu unterstützen.
    Es wäre sinnlos, zu versuchen, Resnar die Wahrheit zu erzählen. Es würde das Misstrauen des Magiers keineswegs beschwichtigen, sondern eher noch verstärken. Bei allem Wissen, das der Magier besaß, wäre diese Geschichte wohl selbst für ihn entschieden zu phantastisch.
    »Ich bin gekommen, um euch gegen die angreifenden Magier zu helfen, wie ich es Euch schon einmal versichert habe«, sagte er schließlich. »Dass ich es damit ernst meine, habe ich wohl gerade bewiesen.«
    »Ich zweifle nicht an Eurem guten Willen«, antwortete Resnar. »Allerdings scheint mir, dass Ihr den tatsächlichen Sachverhalt ein wenig verkehrt darstellt. Ihr selbst seid es, hinter dem die Fremden her sind. Sie sind nur nach Xarith gekommen, um Euch in ihre Gewalt zu bekommen. Ihr flieht vor ihnen und habt sie dabei hergeführt. Wir müssen also dafür büßen, dass Ihr nicht gefangen werdet. Meint Ihr nicht, dass Ihr uns dafür wenigstens eine ehrliche Erklärung schuldig seid?«
    Nolan ließ seinen Blick über die zinnenbewehrten Mauern gleiten. Seit dem ersten Angriff der Craahls war es ruhig geblieben.
    Die Ruhe vor dem Sturm.
    Die Gelähmten waren fortgeschafft worden und andere Krieger hatten die Lücken in der Verteidigung geschlossen.
    »Ihr habt recht«, gab er zu. »Zumindest teilweise. Die Fremden sind in erster Linie hinter mir her, allerdings nicht nur. Sie kommen nicht aus einem anderen Teil der Welt, sondern aus dem Schattentor.«
    »Ich weiß.« Resnars Stimme wurde ein wenig freundlicher. »Einen Mann, der so weit in der Welt herumgekommen ist, wie ich es bin, kann man nicht mit Lügen über fremde Reiche täuschen. Ich kenne jeden Herrscherhof, der auch nur geringe Bedeutung besitzt. Von allen anderen habe ich zumindest gehört. Aber ich weiß auch, dass es eine Welt jenseits der unseren gibt. Das Schattentor bildet den Zugang.«
    »Ich komme ebenfalls aus jener anderen Welt. Die Angreifer, die man Craahls nennt, wollen auch hier die Herrschaft an sich reißen. Ich versuche, es zu verhindern und deshalb jagen sie mich. Aber es wäre irrig, anzunehmen, dass sie sich zurückziehen würden, wenn sie mich gefangen hätten. Ihr Ziel ist die völlige Versklavung dieser Welt.«
    Resnar nickte gedankenverloren, so als hätte er keine sensationellen Neuigkeiten erfahren, sondern lediglich seine eigenen Vermutungen bestätigt bekommen. Ohne einen Moment die Konzentration für das Gespräch zu vernachlässigen, gab er den Kriegern, an denen sie vorbeikamen, knappe Anweisungen.
    »Erzählt mir etwas über diese Welt jenseits des Schattentores«, forderte er.
    Nolan biss sich auf die Lippen. Hastig blickte er sich um, in der Hoffnung, einen Vorwand für einen Themenwechsel zu finden. Wie in einer solchen Situation nicht anders zu erwarten, fand er natürlich keinen.
    »Es ist eine sehr schwer zu begreifende Welt«, begann er. »Ich kann sie nicht mit wenigen Worten schildern. Sie gehorcht ganz anderen Gesetzmäßigkeiten. Es ist so, als … als ob man versuchen würde, einem von Geburt an Blinden den Unterschied zwischen zwei Farben zu erklären.«
    Erleichtert atmete er auf. Das Beispiel war ihm im letzten Moment eingefallen. Der Vergleich musste jede Nachfrage ins Absurde gleiten lassen.
    Auch Resnar erkannte dies. Verärgert starrte er den Wissenschaftler für die Dauer von einigen Herzschlägen an.
    »Der nächste Angriff wird sicherlich bald erfolgen«, wechselte er das Thema. »Gehen wir zurück. Aber ich warne Euch noch einmal eindringlich. Solltet Ihr in irgendeiner Form versuchen, uns zu verraten, werdet Ihr dafür bitter büßen. Ich akzeptiere Eure Hilfe und bin Euch dankbar dafür, aber ich traue Euch auch jetzt noch nicht ganz. Versucht also nichts, was gegen uns gerichtet ist.«
    Abrupt wandte er sich um. William Nolan schluckte. Er war entschlossen, die Warnung zu beherzigen. Bereits jetzt ahnte er, dass seine Probleme noch nicht aus der Welt geschafft waren, falls es gelingen sollte, die Craahls entgegen aller Wahrscheinlichkeit zu besiegen.
    Sie würden erst richtig beginnen.
     
    *
     
    Gegenwart – Phönix
     
    Sie saßen zu viert zusammen in einem Konferenzraum, nachdem sie sich entschlossen hatten, doch nicht in Hallers kleines Büro zu gehen.

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