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0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an.
    „Also, was gibt es, Smith?"
    „Funksignale!" erwiderte der Funker lakonisch. „Überlichtschnell, aber nicht Hyperfunk. Quelle - etwa fünf Lichtstunden Entfernung."
    Graybound kam aus dem Sessel hoch.
    „Mensch - und das sagen Sie mir erst jetzt? Wenn das ein Überwachungsschiff der Flotte ist ..."
    „Es ist ein Kreuzer, Sir. Kurs auf uns."
    Der Erste Offizier stürzte zur Transitionskontrolle. Noch achtundzwanzig Minuten bis zum nächsten programmgemäßen Sprung. Viel zuviel Zeit...
    „Kurs auf uns?" keuchte Graybound erschrocken. „Was will er?"
    „Hat er nicht gesagt", eröffnete Smith mit wenig Hoffnung. „Aber was wird er schon von uns wollen? Kurserklärung, Ladung ..."
    „Mistkerl!" sagte Torero, aber niemand konnte wissen, wen er damit meinte.
    Ein unkontrollierter Hypersprung barg eine Menge Gefahren.
    Man konnte sich verirren und nicht mehr zurückfinden. Zwar wurden alle Sprungdaten gespeichert, und einiges ließ sich rekonstruieren, aber immerhin blieb ein Risiko, das auch Captain Graybound nicht sehr begeistert auf sich nahm. Lieber allerdings als eine Kontrolle.
    „Geben Sie keine Antwort, Smith! Bleiben Sie stur auf Empfang und melden Sie sich nicht. Geben Sie mir Bescheid, wenn er in die Nähe kommt. Dann müssen wir eben verschwinden. Wir haben noch fünfundzwanzig Minuten bis zum errechneten Sprung."
    Smith verschwand. Rex hantierte an den Kontrollen.
    „Wir können jederzeit springen, Sam."
    „Abwarten, Rex! Wenn wir es tun, geht die ganze Rechnerei von vorn los - falls wir Glück haben und uns nicht verirren. Laß also den alten Vorgang laufen. Falls der Kreuzer nicht rechtzeitig kommt, springen wir sowieso. Kommt er früher Blindsprung irgendwohin. Wir finden uns schon zurecht. Hoffe ich."
    „Dummkopf!" krächzte Torero. Graybound stieß einen lästerlichen Fluch aus, nahm den Papagei von der Schulter und hielt ihn dicht vor seine Augen.
    „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst den Mund halten, Rabenvieh? Ich sperre dich in den Keller, kapiert?"
    Torero hielt den Schnabel. So kam es, daß er auf Graybounds Schulter hocken bleiben durfte und nicht in den Keller gesperrt wurde. Natürlich nicht in einen richtigen Keller, sondern in den Waffenschrank der LIZARD, der sich hinter der neutral gehaltenen Wandung der Zentrale befand. Niemand würde diesen Schrank finden, wenn er das Schiff nicht gerade auseinandernahm. So gut war er getarnt. Und das war wichtig. Denn Waffen sind auf Handelsschiffen in diesem Rahmen verboten. Schon deshalb allein hatte Graybound eine Kontrolle zu fürchten, denn an Bord der LIZARD waren noch mehr Waffen. Sogar regelrechte Energiegeschütze, mit denen sich notfalls sogar ein Kreuzer vernichten ließ, wenn er stillhielt."
    Zehn Minuten vergingen in aufreibender Ungewißheit.
    Dann kam Smith wieder in die Zentrale gestürzt.
    „Der Kreuzer ist gesprungen. Keine Lichtminute entfernt kam er aus der Transition. Der Kommandant verlangt, daß wir beidrehen und ein Prisenkommando an Bord lassen. Er will auch wissen, warum wir nicht antworten." Rex sagte: „Vielleicht können wir sie noch zehn Minuten hinhalten, das würde genügen." Graybound nickte. „Also gut, Smith. Stellen Sie die Verbindung her. In die Zentrale. Ich rede selbst mit den Schnüfflern."
    Zwanzig Minuten später erschien auf dem Bildschirm das harte Gesicht eines Offiziers der Solaren Raumflotte. Seine Stirn zeigte Zornesfalten.
    „Was fällt Ihnen ein, nicht zu antworten! Öffnen Sie die Schleusen zur Inspektion!"
    Zuerst versuchte es Graybound im Guten.
    „Unsere Funkanlage, Sir ... sie ist defekt. Manchmal funktioniert sie einfach nicht. Jetzt gerade tut sie es."
    „Ammenmärchen!" kam es zurück. „Die Ausrede kennen wir.
    Identifizieren Sie sich!"
    „Schiff LIZARD von der Startramp. Kommandant Captain Samuel Graybound. Ladung nach Tuglan..."
    „Graybound?" stöhnte der Offizier ungläubig. „Etwa der Graybound mit dem Papagei?" Er begann plötzlich wenig erfreulich zu grinsen. „Da haben wir aber Glück gehabt! Ich wette, unser Besuch an Bord wird Ihnen nicht gefallen."
    „Wir freuen uns sogar", log Graybound, der in diesem Augenblick seinen anrüchigen Ruf verfluchte.
    „Ah, das ist also der Papagei?" fragte der Offizier. Er hatte Torero auf Graybounds Schulter erblickt. „Ist er wirklich so klug, wie man sich erzählt?"
    „Ochse!" sagte Toreo laut und deutlich, und diesmal, war es sehr klar, wen er meinte.
    Der Offizier war zusammengezuckt.
    „Sind Sie Bauchredner?"

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