Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Chef seine Unentbehrlichkeit vor Augen zu führen.
    Das Schicksal tat ihm den Gefallen.
    Graybound stierte gerade mit mühsam wieder geöffneten Augen auf die eintönige Oberfläche hinab und suchte nach sich bewegenden Punkten, als sein Funker in die Zentrale stürzte und ihn aus dem Halbschlaf riß.
    „Funkzeichen, Sir! Klartext! Sie rufen uns!"
    Graybound schoß so hastig in die Höhe, daß Torero den Halt verlor und zu Boden flatterte. Hier lief er wütend auf und ab, dabei wüste Flüche ausstoßend.
    „Klartext?" schrie Graybound voller Zweifel und drängte sich an Smith vorbei in die Funkbude. Mit einem Fuß schob er den lächerlich kleinen Schemel beiseite, auf dem der schmächtige Smith zu sitzen pflegte. „Wo ist das Mikrophon?"
    Smith kam zögernd herbei. Er hatte sich seinen Triumph anders vorgestellt. Ein väterliches Auf-die-Schulter-Klopfen des Kapitäns, anerkennende Worte, Lob für seine Aufmerksamkeit, und was dieser Dinge mehr sind.
    „Wo das Mikrophon ist, will ich wissen!" brüllte Graybound statt dessen. „Wie soll ich mich in diesem Makkaronidurcheinander zurechtfinden?" War das eine Anspielung auf Markoni? Smith wußte es nicht, er hatte auch keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Mit hastigen Griffen stellte er die Zweiweg-Verbindung her.
    Aus dem Lautsprecher drangen mit geringer Lautstärke Worte in Englisch. Graybound mußte mit dem Ohr nahe herangehen, um etwas verstehen zu können.
    „ ... Drei Grad passiert. Benötigen Hilfe! Dringend! Melden Sie sich! Nicht landen! Lebensgefahr!"
    „Weiß ich selbst, ihr Dummköpfe!" brüllte Graybound mit voller Lautstärke in das inzwischen aufgefundene Mikrophon. „Gebt eure Position bekannt!"
    Die Stimme im Lautsprecher verstummte jäh. Ihr Besitzer mußte eine Art Schock erlitten haben. Dann kam sie wieder, aber es war eine andere Stimme. Ruhig und sicher sagte sie: „Position unbekannt. Senden nur mit Armbandgerät. Verstehen Sie gut."
    „Das ist die Hauptsache!" dröhnte Graybound zufrieden.
    „Quatschen Sie ruhig weiter, wir werden Sie anpeilen." Er sagte zu Smith: „Los, weck: den Ersten Offizier auf! Er soll wie der Blitz in die Zentrale kommen." Als Smith verschwunden war, nahm er sich wieder den unbekannten Gesprächspartner vor. „Sind Sie der Kommandant des notgelandeten Schiffes - oder sind Sie etwa freiwillig gelandet? Dann nämlich hätten Sie es verdient, daß man Sie dort ließe, wo Sie jetzt sind."
    Die Antwort kam erst nach wenigen Sekunden.
    „Sie scheinen ein Spaßvogel zu sein. Habe ich recht?"
    Für eine Sekunde verschlug es Graybound die Sprache. Dann aber, als er sie wiederfand, machte er aus seinem Herzen keine Mördergrube.
    „Sie eingebildeter Affe, Sie! Zu dumm, ein Raumschiff ohne Bruch zu landen, und dann auch noch frech werden! Das habe ich gern!" Er nickte dem in die Zentrale stürmenden Rex kurz zu. „Na, auf Sie bin ich gespannt!"
    „Wir auch auf Sie", kam es ein wenig belustigt zurück.
    Graybound starrte das Mikrophon an, dann begann er zu grinsen. Er liebte es, wenn sein Gesprächspartner nicht auf den Mund gefallen war. Aber nur in Grenzen. Sobald er eine geringfügige Überlegenheit des anderen ahnte, begann er zu toben.
    „Reden Sie, Verehrtester. Reden Sie nur, damit wir Sie anpeilen können."
    „Es genügt übrigens", kam es zurück, „wenn Sie in großer Höhe den Planeten umkreisen. Sie werden einige atomare Rauchpilze entdecken. Sie stehen rings um eine Felseninsel, auf die wir uns retten konnten. Sie ist frei von Plasma."
    „Ach, das haben Sie auch schon bemerkt?" wunderte sich Graybound spöttisch. „Ich dachte, Sie hielten das Ganze immer noch für eine Art Pudding. Kluges Kind! Anerkennung!" Ihm fiel ein, was der andere gesagt hatte. „Atompilze? Allerhand! Haben Sie Bomben auf das arme Vieh geworfen?"
    „So etwas Ähnliches." Rex hatte mitgehört. Er ließ die LIZARD bereits höher steigen und begann die Suche. Es dauerte nur zwei Minuten, bis er die Atompilze entdeckte. Er nahm Kurs darauf.
    „Ich nehme an, Sie sind Kommandant eines Überwachungskreuzers", führte Graybound das Gespräch fort. Er wollte allmählich wissen, mit wem er es zu tun hatte, und welche Vorsichtsmaßnahmen er zu ergreifen hatte. „Wieviele Leute haben Sie bei sich?"
    „Einundachtzig. Wir sind anspruchslos und werden damit zufrieden sein, wenn Sie uns in ihren Ladeluken oder auf den Gängen unterbringen."
    „Nur das nicht!" lehnte Graybound erschrocken ab. „Nicht in den Frachträumen!"
    Die Stimme

Weitere Kostenlose Bücher