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0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesem Biest auch nur eine Minute überleben?" zweifelte Rex.
    „Wetten?" erbot sich Graybound. „Wir können ja landen und nachsehen. Dann wissen wir wenigstens auch, ob unsere Suche nach den Überlebenden einen Sinn hat oder nicht."
    „Landen?" erschrak Rex. „Du bist wohl verrückt geworden?"
    „Total übergeschnappt!" bestätigte auch der Papagei überzeugt, aber niemand achtete auf ihn und sein wütendes Gekrächze, mit dem er seinen Protest unterstrich.
    „Warum nicht? Plasma ist leichter zu zerstören als Metall oder andere anorganische Stoffe." Rex schüttelte den Kopf. „Nein, ich kann dir nicht zustimmen. Was hättest du denn davon, wenn du sinnlos in das Monstrum hineinschießt? Du kannst es ja doch nicht töten, weil es zu groß ist. Wir sollten lieber versuchen, die Schiffbrüchigen zu finden."
    Das allerdings war ein Argument, das auch Graybound anerkennen mußte. Nur zögernd trennte er sich von dem Anblick der immer noch fluoreszierenden Trichter, die von den Schiffsgeschützen in die Oberfläche des lebendigen Planeten gerissen worden waren.
    „Meinetwegen", brummte er, um drohend hinzuzufügen: „Aber bilde dir nur nicht ein, ich hätte deiner Forderung nachgegeben.
    Das mit dem Landen war nur ein Spaß von mir. Ich wollte nur mal sehen, wie du darauf reagieren würdest."
    Nachdem Graybound mit diesen Worten für die Aufrechterhaltung seiner Autorität gesorgt hatte, überließ er Rex die Steuerung und widmete sich dem Bildschirm.
    Langsam glitt die LIZARD über die abwechslungslose Landschaft dahin, einem imaginären Breitengrad folgend. Es konnte Tage dauern, bis man die Überlebenden entdeckte, wenn überhaupt. Sie flogen nach Westen und überholten die Sonne, aber dann wurde es doch Nacht. Graybound schaltete die großen Scheinwerfer ein, die breite und grelle Lichtbündel auf die Oberfläche hinabwarfen.
    Die LIZARD verringerte ihre Geschwindigkeit. Wenn die Gesuchten auch nur hundert Meter abseits der Lichtbahn standen, wurden sie nicht gesehen, aber Graybound rechnete damit, daß sie zumindest Leuchtraketen bei sich hatten. Oder Energiewaffen.
    Sie würden sich schon bemerkbar machen.
    Die Nacht verlief ereignislos. Sie dauerte auch nur wenige Stunden, weil sie die Sonne überrundeten. Das geschah noch dreimal.
    „Ich glaube, es hat nicht viel Sinn", meinte Rex Knatterbull resigniert, als die Sonne zum viertenmal aufging.
    Graybound zog eine ärgerliche Grimasse.
    „Jetzt gebe ich auch nicht mehr auf!" knurrte er eigensinnig. „Wir haben fast zwei Bordtage verloren. Ich will die dummen Kerle mit eigenen Augen sehen, die auf diesem Planeten landeten, ohne sich vorher die Oberfläche anzusehen. Ich will ihnen sagen, wie dämlich sie sind und daß sie in Zukunft lieber zu Hause bleiben sollen, um die Raumfahrt erfahrenen Leuten wie mir zu überlassen. Sollen sie doch Kühe hüten." Graybound kam jetzt erst richtig in Rage. „Dafür gibt die Weltregierung Geld aus! Schicken Holzköpfe mit teuren Raumschiffen in der Gegend herum und wundern sich dann, daß sie nicht zurückkommen. Pah, und mich wollten sie umschulen! Können nicht einmal mit den alten Schiffen umgehen! Nichtskönner, elendige!"
    „Taugenichtse! Dummköpfe!" gab Torero ihm recht, wahrscheinlich deshalb, um aus dem Käfig gelassen zu werden.
    Aber Graybound hatte keine Zeit für ihn. „Wir suchen weiter!" gab er bekannt und stand auf. „Ich mache ein Nickerchen. In zwei Stunden kannst du mich ablösen."
    Der Erste Offizier war ganz froh, für einige Zeit alleinbleiben zu können. Er setzte das Schiff auf gleichbleibenden Kurs und übernahm den Beobachtungsposten seines Kapitäns.
    Er übersah prompt die rechts am Horizont liegende Felsnase und den weit dahinter stehenden Rauchpilz, weil er ebenfalls vor Übermüdung eingenickt war. Als er Graybound „ablöste", meldete er mit ruhigem Gewissen: „Keine besonderen Vorkommnisse, Sir."
    Graybound murmelte etwas Unverständliches in seinen Rotbart und begab sich auf seinen Posten. Damit er sich nicht so allein vorkam, ließ er Torero aus dem Käfig. Der Papagei kreischte vor Freude und machte es sich auf der Schulter seines Herrn bequem.
    Zusammen betrachteten sie nun den Bildschirm.
    Der Funker Smith hatte ebenfalls geschlafen. Nach einer hastigen Mahlzeit nahm er seinen Platz an den Geräten wieder ein. Er schaltete auf Empfang und ging alle verfügbaren Wellenlängen durch, immer in der stillen Hoffnung, ein Signal aufzufangen. In erster Linie ging es ihm darum, dem

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