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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Roon immer noch auf dem Boden hockte, suchte ich seinen Colt. Ich fand ihn und steckte ihn ein.
    Dann machte ich es mir hinter der Theke bequem.
    »Wenn du kannst, darfst du aufstehen, Ted«, sagte ich. »Setz dich in ’rien Sessel.«
    Er gehorchte, schlich zum nächsten Sessel, ließ sich schwer hineinfallen und betastete von Zeit zu Zeit sein lädiertes Gesicht.
    Ungefähr eine halbe Stunde verging. Dann hörte ich, daß die Eingangstür geöffnet wurde. Wenig später trat Cols Morgan durch den Vorhang, der die eigentliche Bar vom Flur und der Garderobe trennte.
    Ich nahm den Hörer ab und wählte die FBI-Nummer.
    »Hier ist Cotton«, sagte ich, als die Zentrale sich meldete. »Ich bin in ,Luckys-Inn’ im Jefferson-Park. Es kann brenzlich werden. Rufe ein paar Streifenwagen, die sich in der Nähe befinden und sage ihnen, sie sollen sich bereithalten, falls ich sie anfordere. Laß die Verbindung bestehen und bleibe in der Leitung.«
    Morgan war wie eine Salzsäule stehengeblieben, als er hörte, daß ich mit dem Hauptquartier sprach. Ich deckte sorgfältig die Sprechmuschel mit der Hand ab und sagte:
    »Komm ruhig näher, Cols. Ich habe nur für den Fall angerufen, daß du nicht fair spielst und nicht allein gekommen bist. Veranstaltet ihr einen Zauber, habt ihr innerhalb von zwei Minuten die Cops auf dem Hals. Solange halte ich mich immer.«
    »Ich bin allein«, antwortete er tonlos.
    »Um so besser. Nimm ruhig auf einem von deinen Barstühlen Platz. Willst du einen Whisky oder einen Tomatensaft?«
    »Nichts«, sagte er leise und schwang sich auf einen der Hocker.
    Ich nahm die Hand von der Muschel.
    »Noch in der Leitung?« fragte ich.
    »Alles okay«, kam die Antwort. »Ich habe drei Wagen an der Strippe.«
    »Fein«, sagte ich und deckte die Muschel wieder ab.
    »Du siehst, was ich mir alles noch beim FBI erlauben kann«, wandte ich mich an Morgan. »Einigen wir uns, so brauche ich nur ein ›Erledigt‹ ins Telefon zu sprechen, und niemand fragt danach, warum es erledigt ist.«
    »Warum hast du angerufen?«
    »Immer die alte Sache. Aber ich möchte dich fragen, warum du es vorziehst, dich an einem unbekannten Ort aufzuhalten?«
    Er antwortete nicht, ich fuhr nach einer kleinen Pause fort.
    »Eigentlich eine unnötige Frage. Du hattest doch ein wenig Angst, daß wir dich kurzerhand wegen Mordverdachtes oder Anstifung zum Mord festnehmen könnten, nicht wahr? Eine ganz richtige Vermutung, Cols. Wir könnten, wenn ich wollte. — Was ist eigentlich aus Ray Dexter geworden?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er einsilbig.
    »Aber ich weiß es. Ray befindet sich an einem Ort, den nur ich kenne.«
    »Im Gefängnis?« fragte er erschreckt.
    »Wenn er im Gefängnis säße, müßte ich dich wegen Rauschgiftschmuggels festnehmen. Ray erzählte, daß du ihm eine Aktentasche voll Koks zur Weitergabe an Gomez überreicht hast. Wenn er als Zeuge gegen dich auftritt, sitzt du schon fest. Und er würde gegen dich auftreten. Mir schien, als hätte er nicht mehr sehr viel freundschaftliche Gefühle für dich«
    Morgans Gesicht war geisterhaft bleich. Jetzt endlich ließ er die Maske fallen.
    »Du bringst Ray nicht als Zeuge gegen mich vor Gericht?«
    »Nein«, log ich, »vorausgesetzt, wir einigen uns. Und damit dir die Einigung noch leichter fällt, will ich dir noch etwas erzählen, Thomas B. Jeffers und Paolo Bood sind auf dem Wege nach New York.«
    Jedes Kind konnte von seinem Gesicht ablesen, daß dieser Satz ihn erschütterte. Ich stieß nach:
    »Du siehst, du kannst nichts ohne mich beginnen. Wenn ich will, werden der Mann aus Los Angeles und der Mann aus Chicago genau so überwacht wie der Mann aus San Franciso, und statt ihnen dein Rauschgift zu verkaufen, kannst du sie höchstens genau so erschießen lassen wie Satcho Gomez.«
    In diesem Augenblick erschienen Fred Stannow und Carlo Stuzzi im Raum. Blitzschnell verschwand ich bis zur Nasenspitze hinter der Theke, aber den Telefonhörer nahm ich mit.
    »Achtung«, sagte ich rash in den Apparat. »Hier geht’s gleich los.«
    »Halt!« schrie Cols dazwischen. »Warte!«
    Er wandte sich an die Neuangekommenen.
    »Ihr solltet draußen warten«, fauchte er sie an.
    »Es dauert so lange«, meinte Sween schüchtern. »Da dachten wir, daß…«
    »Raus!« schrie Morgan.
    »Augenblick mal«, mischte ich mich ein, deckte aber den Hörer wieder ab. »Du wolltest mich also doch umlegen, Cols? Paß auf, was ich dir jetzt sage. Ich beordere jetzt drei Streifenwagen hierher. Deine

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