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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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hast hier nichts zu suchen. Kein Hahn kräht danach, wenn ich dich umlege. Ich sage einfach, ich hätte dich für einen Einbrecher gehalten.«
    »Hast du schon mal gehört, daß es nicht einfach ist, einen Mann zu erschießen, der selbst eine Kanone in der Hand hält? - Riskier nicht zuviel, Teddy.« Diese Worte gaben ihm zu denken. Ich ging auf ihn zu. Er wich langsam zurück in den hinter der Rumpelkammer liegenden Raum.
    »Bleib stehen, G-man« drohte er, aber als er das sagte, hatte ich den Lichtschalter schon erreicht. Eine rasche Bewegung, das Licht erlosch. Ich duckte mich, huschte nach rechts weg.
    »Na, Ted«, sagte ich. »Wenn du jetzt wieder Licht machst, ohne mich zu fragen, dann bin ich schneller mit meinem Abzugsfinger.«
    Ich dachte, er würde ein Feuerwerk in Richtung meiner Stimme veranstalten, aber das tat er nicht. Er bewegte sich vorsichtig, aber war zu plump, um lautlos sein zu können.
    Ich hörte, daß er eine Tür öffnete. Bevor er sie hinter sich zuziehen konnte, war ich, nur nach dem Gehör, an der richtigen Stelle. Ich hielt mich gebückt, für den Fall, daß er schießen sollte, und so prallte ich gegen seine Beine. Ich glaube, er schlug nach mir, aber ich wischte nach rechts weg.
    In dem Raum, in dem wir uns jetzt befanden, fiel durch einen Teil der Decke schwaches Licht. Ich erinnerte mich, daß der eigentliche Barraum über der Tanzfläche eine Decke aus Glasziegeln hatte, und wußte, wo ich war.
    Mit ein paar lautlosen Schritten gelangte ich hinter die Bartheke.
    Der Beruf hat es mit sich gebracht, daß ich mich häufig in Bars herumgetrieben habe. In vielen Fällen befindet sich hinter der Theke ein Zentralschalter für die Notbeleuchtung. Ich suchte tastend danach, ich fand ihn und legte ihn um.
    »Luckys Inn’s« Notbeleuchtung entsprach einer mittleren Festbeleuchtung. An den Wänden und an den Decken gingen ’ne ganze Menge Lampen an.
    Ted Roon, der in der Nähe der Tanzfläche stand, fuhr erschrocken herum, und er erkannte auf den ersten Blick, daß seine Situation miserabel war. Mich deckte die Bartheke, während er deckungslos im Raume stand. Er konnte von mir nur die Nasenspitze und die Mündung meiner Waffe sehen.
    »Besser, du wirfst deine Kanone weg, Ted«, sagte ich freundlich. »Unser Gespräch verläuft dann gemütlicher.«
    Mit einer wütenden Geste warf er den Colt auf das Parkett, daß das Schießeisen über die ganze Tanzfläche schlitterte. Außerdem nahm er die Arme hoch.
    Ich kam hinter der Theke hervor.
    »Nimm ruhig die Pfoten herunter«, sagte ich. »Wo also errreiche ich Cols Morgan?«
    »Eher lasse ich mich von dir erschießen, als daß ich Cols verpfeife.«
    »Von Verpfeifen kann keine Rede sein. Es handelt sich um Geschäfte. Und von Erschießen sprechen wir auch nicht.«
    »Du kannst gut angeben mit einer Kanone in der Hand«, knurrte er.
    Ich lächelte, und dann legte ich den Revolver langsam und sorgfältig auf den Bartisch.
    In Roons Augen glitzerte es auf, aber noch wagte er nicht, sich zu rühren.
    Ich wußte genau, was ich riskierte, wenn ich dem Hünen waffenlos gegenübertrat, aber ich mußte ihm moralisch beikommen.
    Wenn ich ihn einsperrte, so würde er nicht reden und mir Morgans Aufenthalt nicht nennen. Ich aber mußte Morgan sprechen, bevor Jeffers und Bood in New York eintrafen.
    Ich ging von der Theke, auf der meine Waffe lag, weg auf »Little Teddy« zu. Als er mich weit genug von der Waffe entfernt glaubte, brach er los.
    Mit diesem Angriff hatte ich gerechnet. Ich wich zur Seite, brachte ein Bein in die richtige Stellung, half mit einem Rippenstoß nach, und Ted fiel, so lang er war, zwischen zwei Tische, wobei er einen umgerissenen Stuhl hinter sich zerbrach.
    »Steh auf, Kleiner«, lachte ich. »Oder soll ich dir helfen?«
    Er kam hoch wie ein wütendes Nashorn und startete einen neuen Angriff.
    Dieses Mal wich ich nicht aus, sondern ging in ihn hinein, schoß ein paar kurze Haken ab, die dröhnend seine Rippen trafen und riß, schon aus der Absetzbewegung heraus, einen Uppercut hoch, der leider nicht richtig saß.
    Immerhin genügte er, um Roons Angriff absolut zu stoppen und sein Gleichgewicht ins Wanken zu bringen. Er versuchte, sich zu halten. Ich stieß mit einem Fuß zu, bevor er sich fangen konnte. Er fiel auf sein Hinterteil wie ein kleiner Junge, der beim Spielen ausgerutscht ist. Es machte natürlich mehr Lärm.
    »Habe nie gemerkt, daß du so leicht schwindlig wirst, Ted«, sagte ich.
    Er kochte vor Zorn.
    »Ich… ich…

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