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0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch eine geschlossene Wand hinaus. Richard ließ den Ghamesen los. „Laufen Sie hinter ihm her!" rief er Dynah zu. Er selbst bückte sich blitzschnell, einer plötzlichen Eingebung folgend, und hob eines der kleinen Glasstücken auf, die diesseits des Troges lagen. Er hatte sich in der Temperatur des Stückes getäuscht. Er verbrannte sich die Finger daran. Aber es machte ihm nichts aus. Er schob es in die Tasche; dann lief er hinter Dynah und den Ghamesen her.
    Von Ez Rykhers Standpunkt aus betrachtet, nahmen die Dinge eine rasche und äußerst frappierende Entwicklung. Im Grunde seines Herzens war Ez davon überzeugt, daß es ihm keinen Nutzen bringen werde, davonzulaufen, als die Lidioks mit vereinter Macht zum drittenmal angriffen. Aber er rannte trotzdem hinter Tony Laughlin und Lyn Trenton her. Der größte Teil des Platzes war jetzt völlig leer. Nur unter den Ausgängen drängten sich noch ein paar Ghamesen. Während er lief, hielt Ez den Blick fest auf die geborstene Glaswand gerichtet und sah, wie die Riesenfische herankamen. Er wußte, daß das Glas diesmal endgültig brechen und das Wasser hereinstürzen würde. Und hinter dem Wasser kamen die Lidioks, um die Frucht ihrer Mühe zu ernten - in Form einiger Dutzend von Ghamesen, die nicht schnell genug entkommen konnten. Vielleicht würden sie auch ihn, Ezekiel Dunlop Rykher, auffressen, aber das machte für ihn keinen großen Unterschied - ertrinken oder aufgefressen zu werden. Solche Gedanken schossen Ez durch den Kopf. Dann krachten die Lidioks mit ihren Köpfen gegen die Glaswand, und das Unglück begann.
    Innerhalb einer Sekunde breitete sich der lange Riß über die ganze Wand aus. Dann kam die Wand nach innen, zunächst langsam und noch als Ganzes, dann zerbröckelnd und mit rasch wachsender Geschwindigkeit. Brausend ergoß sich das grüne Wasser über die Trümmerstücke hinweg und begann, den Platz mit atemberaubender Schnelligkeit zu füllen. Ez Rykher rannte nicht mehr. Es war vorbei. Es hatte keinen Sinn mehr, davonzulaufen. Ein Schwall Wasser kam auf ihn zugeschossen und riß ihn von den Beinen. Wasser war plötzlich über und unter ihm. Er bekam keine Luft mehr und fing an, um sich zu schlagen.
    Noch einmal tauchte er auf, und in diesem Augenblick sah er das scheunentorgroße, mit scharfen Zähnen bewaffnete Maul eines der Lidioks direkt vor sich. Das Maul erzeugte einen Sog, und mit mehreren Kubikmetern Wasser zusammen wurde Ez einfach in die gewaltige, finstere Öffnung hineingezogen. Ez wurde hin und her geschleudert. Er hielt die Augen vor Schreck und Angst geschlossen. Leise Verwunderung stieg in ihm auf, als eine ganze Zeitlang weiter nichts geschah, als daß er mit dem Wasser zusammen hin und her geworfen wurde. Dabei schien das Wasser immer weniger zu werden, als flösse es irgendwohin ab. Ez kam der närrische Gedanke, daß der Lidiok vielleicht gar nicht aufs Fressen aus sei, sondern aufs Trinken. Vielleicht würde er ihn wieder ausspucken! Ez kam schließlich zur Ruhe. Der letzte Stoß hatte ihn auf eine Art Unterlage geworfen, die sich trocken und weich anfühlte. Auf jeden Fall hätte Ez nicht erwartet, einen solchen Ort im Rachen eines Lidiok zu finden. Verwundert öffnete er die Augen. Er war ziemlich erstaunt, dicht über sich eine moderne Gasglühlampe zu erkennen, deren heller Schein ein kleines, quadratisches Gemach beleuchtete.
     
    *
     
    Die Schleuse war nicht weit von der Glashalle entfernt. Aber in der Zwischenzeit waren zwei weitere, dröhnende Schläge durch die Stadt gefahren, und Richard, der die Geschichte von den Lidioks nur erfunden hatte, um die Ghamesen in Bewegung zu bringen, begann zu glauben, daß er damit so etwas wie den Teufel an die Wand gemalt habe. Die Ghamesen jedenfalls schienen an den Geräuschen eindeutig zu erkennen, daß die Stadt tatsächlich von Lidioks angegriffen würde. Das änderte die Situation. Richard hatte es jetzt wirklich eilig. Er konnte auch die Ghamesen nicht einfach davonschwimmen lassen und damit rechnen, daß er den Steuermechanismus eines der Boote mit der Zeit von selbst begreifen würde. Das Schleusenbassin war erstaunlich groß, und etwa fünfzig Boote verschiedener Klassen lagen darin. Richard und Dynah hielten sich neben einem der Ghamesen, und als sie sahen, wie die vordersten einfach kopfüber in das Bassin hineinsprangen, um schwimmend das äußere Schleusentor zu gewinnen und die Stadt zu verlassen, hielten sie den, der neben ihnen herlief, fest und deuteten auf die

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