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0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unvorstellbarer Wucht. Beim Aufprall gab die weite, gläserne Fläche einen Ton wie eine riesige Glocke, die in der Tiefe des Meeres läutete. Die ganze Stadt zitterte unter dem Stoß. Das Geschrei der Ghamesen, die sich an den Ausgängen des Platzes drängten, verstummte für ein paar Sekunden, um dann lauter und entsetzter als zuvor wieder aufzubranden. Der Springer bewegte sich schneller. Er schien seiner eigenen Theorie nicht mehr ganz sicher zu sein. Die fünf Lidioks jedoch wandten sich ab, entfernten sich eine Strecke von der Glaswand, drehten um und griffen von neuem an. Ez Rykher blieb stehen, obwohl Alboolal ihn mit der Waffe bedrohte, und beobachtete den zweiten Angriff mit angehaltenem Atem. Er zuckte zusammen, als die Bestien dröhnend und donnernd gegen das Glas prallten. Er atmete auf, als sie abdrehten und davonschwammen, aber dann sah er den breiten Riß, der von oben schräg nach unten durch die ganze Wand lief. Wasser schoß an einigen Stellen in scharfen, zischenden Strahlen auf den Platz herein. Der Springer fing an zu rennen. Er kümmerte sich nicht mehr um die Gefangenen. Es ging ihm plötzlich nicht mehr um neue Triebwerke und sonstige Geheimnisse. Die Lidioks aber sammelten sich zum dritten Angriff.
    Diesmal kommen sie durch, dachte Ez Rykher. Verdammt, und hinter der Wand sitzen zwanzig Atmosphären Wasserdruck!
     
    Station Ghama an Relais XIV: VORSTOSS IM GANG. SILLIGAN UND LANGMUIR WAHRSCHEINLICH VERLOREN. ENDE.
    Relais XIV an Station Ghama: DAS WOHL DER ERDE IST ALLES, UNSERE PRIVATEN SORGEN SIND NICHTS. ENDE.
     
    Als Ron Landry diesen Antwortspruch in Händen hielt, stieß er einen bitterbösen Fluch aus, obwohl er zugeben mußte, daß die Leute auf Relais XIV im Grunde genommen recht hatten.
     
    *
     
    Seite an Seite gingen sie hinunter. Die Hitze, die ihnen entgegenschlug, wurde immer unerträglicher. Die Ghamesen waren bisher noch nicht aufmerksam geworden. Richards und Dynahs Schritte waren über dem Zischen des Wassers, in das sich das flüssige Glas ergoß, nicht zu hören. Richard sah Dynah von der Seite her an. Sie war ernst, aber sie wirkte nicht verkrampft.
    Richard wandte sich nach rechts, als sie die Höhe des Wassertrogs erreicht hatten. Zwei Ghamesen standen am Rand des Trogs, und sie waren ebenso gut wie die ändern, um die fürchterliche Neuigkeit als erste zu hören, die Richard Silligan sich ausgedacht hatte. Er begann zu rennen, als hätte er es entsetzlich eilig, und Dynah rannte neben ihm her. Ihre Schritte waren immer noch unhörbar. Die Ghamesen wurden der beiden Terraner erst gewahr, als sie neben ihnen auftauchten. Richard fühlte, daß er es in der Hitze, nur zehn Meter von dem glühenden Fluß des Glases entfernt, nicht lange aushalten werden. Von seiner Erschöpfung war nur ein Teil gespielt, als er hervorstieß: „Lidioks ... eine ganze Menge ... greifen die Stadt an! Wir sind verloren ... wenn wir uns nicht retten...!" Er sprach Arkonidisch. Er war nicht sicher, daß der Name des Riesenfisches so richtig war, wie er sich an ihn erinnerte. Aber die Ghamesen schienen zu verstehen, was er meinte. Einer von den beiden wandte sich zur Seite und stieß den alten Schreckens - und Angstruf aller Bewohner von Ghama aus: „Liiiiidiooook ...!" Der Schrei war über den Lärm der zischenden Glasmasse hinweg zu hören. Die anderen Ghamesen sahen auf. Richard spannte die Muskeln, denn das war der Augenblick, in dem sich entscheiden mußte, ob sein Trick zum Erfolg führte oder nicht. In diesem Augenblick geschah etwas, worauf Richard selbst in seinen kühnsten Träumen nicht zu rechnen gewagt hätte: Ein dumpfer, weithin hallender Klang fuhr durch das Gestein, ein Klang, der Richard das Blut in den Adern gefrieren ließ, und den die Ghamesen zu kennen schienen. Das Geräusch brachte sie in Bewegung. Richard hatte Mühe, einen von den beiden, die in seiner Nähe standen, an der Schulter festzuhalten. Er erkannte das nackte Entsetzen, das dem Mann im Gesicht geschrieben stand. „Wo sind Boote ... Schleuse...?" schrie er ihn an. „Wir können nicht schwimmen!" Er mußte die Frage wiederholen. Der Ghamese verstand in seiner Aufregung nicht, was Richard wollte, und zerrte an seiner Hand. „... dort", stammelte er schließlich, „... selbe Richtung ... wir gehen ...!"
    Das klang logisch. Wenn die Ghamesen die Stadt verlassen wollten, weil sie sich vor den Lidioks fürchteten, dann mußten sie - auch wenn sie schwimmen konnten - eine Schleuse benutzen. Sie konnten nicht

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