Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Lichttage. Das System hat vier Planeten, davon ist die Nummer Zwei bewohnt. Der Name ist Ghama. Ghama ist eine Wasserwelt mit primitiven eingeborenen Intelligenzen. Es gibt eine terranische Vertretung der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe dort und einen großen Springer-Handelsstützpunkt. Das ist alles, was wir über Toghma und Ghama wissen." Ez Rykher hatte die Brauen in die Höhe gezogen. „Springer, wie?" sagte er zögernd. „Da sollten wir uns vielleicht doch einen anderen Platz aussuchen. Unser eigener.
    Stützpunkt ist wahrscheinlich, wie ich die terranische Politik kenne, ziemlich klein, und wird wenig dagegen unternehmen können, wenn die Springer uns fassen." Lyn Trenton lachte plötzlich laut auf. „Das ist köstlich!" rief er. „Die Springer uns fassen? Warum sollten sie das tun? Warum sollten sie sich in diplomatische Schwierigkeiten bringen? Lieber Mann, machen Sie mir Miß Langmuir mit Ihren Räubergeschichten nicht nervös!" Er strich Dynah beruhigend über den Arm, und es irritierte Richard zu sehen, daß sie es sich gefallen ließ. Ez Rykher war ruhig geblieben. „Sie scheinen mir von ziemlich weit hinter dem Mond zu kommen", antwortete er Trenton so beiläufig, als rede er über die Legzahlen seiner Hühner. „Alle Welt weiß, daß die Springer unsere Frachter angreifen und vernichten. Wenn sie das tun, warum sollten sie sich dann nicht fünf wehrloser Terraner bemächtigen?"
    Dann wandte er sich, als halte er Lyn Trenton keines weiteren Wortes für würdig, an Richard Silligan und fragte: „Wie weit ist es von hier bis zu dem nächsten brauchbaren Platz?"
    Richard brauchte nicht nachzudenken. „Mischief", antwortete er. „Sieben Lichtjahre von hier." Ez Rykher überlegte angestrengt.
    „Und das Boot besitzt nur ein Korpuskulartriebwerk, mit dem wir nicht mehr als neunundneunzig Komma wer weiß wieviel Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreichen können." Er sprach mehr zu sich selbst. „So lange wird es Katherine nicht aushalten. Nein, ich für meinen Teil bin dafür, daß wir trotz allem nach Ghama fliegen."
    Richard nickte. „Korporal Laughlin?" fragte er. „Einverstanden, Sir."
    Richard drehte seinen Stuhl und beugte sich über das Schaltpult.
    Er wartete darauf, daß Lyn Trenton gegen den Entschluß, zu dem er nicht gefragt worden war, protestieren würde, und hatte die passende Antwort schon bereit. Aber Lyn Trenton war klüger, als er angenommen hatte. Er protestierte nicht und ersparte sich die Blamage der Zurechtweisung.
    „Laughlin, nehmen Sie Kurs auf Ghama!" befahl Richard.
     
    *
     
    Ghamas blauer Ball stand leuchtend auf dem großen Bildschirm.
    Die glitzernde Fläche der gewaltigen Meere und die dunklen Punkte der kleinen Inseln waren deutlich zu erkennen. Es war ein fremdartiger, schöner Anblick, aber der einzige, der sich wirklich daran ergötzte, war Ez Rykher. „Auf diese Art", meinte er, „bekomme ich für das dumme Preisausschreiben wirklich etwas geboten. Ich glaube, Arkon wäre ziemlich langweilig für mich gewesen. Da ist Ghama schon etwas anderes." Das Boot hatte die Strecke von elfhundert astronomischen Einheiten in wenig mehr als dreißig Stunden Bordzeit zurückgelegt. Das Triebwerk hatte einwandfrei funktioniert, und die relativistische Zeitverzerrung beim Fliegen mit hohen Geschwindigkeiten hätte dafür gesorgt, daß die Zeit den Insassen des Bootes nicht so lang wurde, wie sie einem außenstehenden, ruhenden Beobachter erschienen wäre.
    Richard Silligan hatte, als das Toghma-System auftauchte, das Steuer vollends Korporal Laughlin überlassen und sich damit beschäftigt, von den Bordgeräten wenigstens einen der Empfänger wieder in Gang zu bringen. Eine Landung auf Ghama barg, wie Ez Rykher schon gesagt hatte, ein nicht unbeträchtliches Risiko. Die Springer hatten ihre Augen überall, und die Eingeborenen waren von den Springern abhängig, ihnen also ergeben. Richard hatte keine Ahnung, auf welcher der vielen Inseln die terranische Niederlassung lag. Er hoffte, den Empfänger reparieren zu können und den Funkverkehr im Äther über Ghama abzuhören. Diese Hoffnung trog jedoch. Die Geräte waren zu stark beschädigt, um wiederhergestellt werden zu können. Lyn Trenton hatte Richards Bemühungen aufmerksam verfolgt. Als Richard seinen Mißerfolg schließlich bekannt gab, meinte er: „Sie können nichts dafür, Leutnant. Auf Terra sollte man die Offiziere in Elektronik besser schulen!"
    „Reden Sie keinen Unsinn!" konterte Richard.

Weitere Kostenlose Bücher