Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verursachte.
    Seufzend zog er die Angel ein und warf sie hinter sich ins Boot.
    Es sah so aus, als würde er heute keinen Mondrochen fangen. Er sah noch einmal in die Höhe und legte die Hand auf den Fahrthebel des kleinen, geräuschlosen Motors, um bereit zu sein, wenn sich etwas Wichtiges ereignete. Das Heulen war jetzt um ein paar Töne höher geworden. Es hörte sich an wie ein kräftiger Wind, der mit stetiger Stärke um die Ecke eines Hauses pfiff. Larry hatte niemals ein ähnliches Geräusch gehört. Er wunderte sich. Dann sah er etwas. Einen winzigen, glitzernden Punkt, der wie ein Stein aus dem Himmel herab auf das Wasser zuschoß. Ein Springer- Fahrzeug, dachte Larry. Es stürzt ab. Du liebe Güte, ich sollte nicht so gehässig sein, aber recht wäre mir's schon, wenn sie alle miteinander abstürzten. Ein paar hundert Meter über dem Wasser schien sich der glitzernde Punkt noch einmal fangen zu wollen. Der bisher steile Flug wurde flacher. Das Heulen änderte die Tonlage.
    Der Punkt beschrieb eine enge Kurve und stieg ein Stück weit wieder in die Höhe. Dabei verlor er an Fahrt. Am höchsten Punkt seiner Bahn angekommen, begann er schließlich wieder zu stürzen, wich noch einmal vom geradlinigen Kurs ab, um eine neue Kurve zu fliegen, schaffte es aber nicht mehr ganz und stürzte ein paar Kilometer voraus ins Wasser, wobei er eine hohe, schaumige Fontäne aufspringen ließ. Larry Randall setzte das Boot in Gang.
    Schön, es waren Springer, die da das Unglück gehabt hatten abzustürzen, und alle Springer sollte der Teufel holen. Aber man könnte sie nicht einfach ertrinken lassen. Wenn wirklich noch einer von ihnen aus dem Ding herausgeklettert war, dann würde er jetzt dort vorne irgendwo auf dem Wasser herumpaddeln und im Laufe der nächsten Stunde von einem Lidiok aufgefressen werden. Das war ein Tod, den Larry nicht einmal einem Springer wünschte. Das Boot hob sich teilweise aus dem Wasser, als Larry die Geschwindigkeit vergrößerte, aber immer noch war außer dem Rauschen des Wassers kein anderes Geräusch zu hören. Larry sah rasch nach rückwärts. Die langgestreckte, flache Küstenlinie verschwand langsam im Meer.
    Er wurde gewahr, daß er sich weiter nach draußen wagte, als er es jemals zuvor getan hatte, und er verglich den Stand der Sonne mit der Position der Küstenlinie, um nachher wieder zurückzufinden. Er empfand es plötzlich als lächerlich, daß sein Boot zwar einen lautlosen Feldmotor besaß, er selbst aber nicht einmal einen primitiven Kompaß, mit dem er sich hätte orientieren können. Nach einer Weile traf er auf die Wellen, die von der Stelle des Aufschlags ausgegangen waren. Sie brachten das kleine Boot zum Schaukeln. Larry verringerte die Geschwindigkeit und hielt Ausschau. Er stellte sich auf, um einen größeren Gesichtskreis zu haben, aber soweit er sehen konnte, war um ihn herum nur Wasser. Nirgends zeigte sich der Kopf eines Schwimmers, nirgends ein Teil des Fahrzeuges, das hier versunken war. Eine Stunde lang kreuzte Larry hin und her, Ausschau haltend und von Zeit zu Zeit rufend. Dann begann er zu glauben, daß niemand den Absturz überlebt habe, und wollte sich auf den Heimweg machen..
    Gerade in diesem Augenblick hörte er neben dem Boot ein glucksendes Geräusch, sah eine Anzahl großer Luftblasen aus der Tiefe aufsteigen und einen grauen Schatten ihnen folgen. Zuerst glaubte er, es wäre ein Lidiok, und wollte sich schon davonmachen; denn ein Lidiok war groß und kräftig genug, um auch seinem Boot gefährlich zu werden. Aber das graue Ding kam höher, und Larry konnte sehen, daß es trapezförmig war. Ein Lidiok aber war nicht trapezförmig. Larry wartete. Schließlich erreichte das Ding die Oberfläche. Larry erkannte schon ein paar Sekunden zuvor, was es war: Ein Stück eines Leitwerks, wahrscheinlich hinter der Spante abgebrochen, so daß die Spante den Querschnitt verschloß und die Luft nicht entweichen konnte.
    Auf diese Weise war das metallene Leitwerkstück leichter als Wasser und kam wieder an die Oberfläche. Larry wunderte sich nur, daß es solange gebraucht hatte. Er wunderte sich noch mehr, als er sah, was auf dem Leitwerk stand. CAROLINA II Plötzlich hatte er es sehr eilig. Wer auch immer mit der CAROLINA II abgestürzt war - ihm konnte nicht mehr geholfen werden. Aber Terra mußte über diesen Vorfall informiert werden, und zwar so schnell wie möglich. Larry sah nach der Sonne, richtete das Boot und drückte den Fahrhebel bis zum Anschlag

Weitere Kostenlose Bücher