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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Künstlers. Sieben kleine Drachen spien mit aufgerissenen Mäulern Wasser in sieben tellerförmige Becken, über deren Rand das Wasser dann in ein tiefes Sammelbecken rauschte.
    Uber den sieben Drachen thronte eine riesige steinerne Kröte, die der Natur so verblüffend getreu nachgebildet war, daß man meinen konnte, sie könne jederzeit aus ihrer steinernen Starre erwachen und auf den Dorfplatz hüpfen. Der Sage nach hatte eine Kröte das Dorf Tunstall vor vielen Jahrhunderten vor dem Untergang bewahrt. Eine gefährliche Räuberbande hatte in dieser Gegend ihr grausames Unwesen getrieben. Die Männer von Tunstall hatten Nacht für Nacht über ihr Dorf gewacht. Einer der Wächter hatte seine Aufgabe jedoch nicht so ernst wie die anderen genommen. Er hatte während der Wache geschlafen, wurde aber vom Schrei einer Kröte geweckt und entdeckte zum Glück noch rechtzeitig die durch die Dunkelheit schleichenden Banditen. Der Angriff der Räuber wurde nicht nur erfolgreich abgewehrt. Die Bande konnte darüber hinaus sogar aufgerieben werden. Man knüpfte sie alle nach einer kurzen Gerichtsverhandlung auf. Danach konnte Tunstall endlich wieder aufatmen.
    Dank dem Schrei einer Kröte.
    Irgendwann kam dann einer auf die Idee, dieser Kröte ein Denkmal zu setzen, und das geschah schließlich.
    Seither gab es auf dem Dorfplatz von Tunstall diesen herrlichen Brunnen.
    Walter Sherman rieb sich die feuchten Handflächen an seinen Hosen, die er sich im Wald zerrissen hatte, trocken.
    Was wollte er beim Brunnen? Wieso war es ihm unmöglich, daran vorbeizugehen? Das Rauschen des Wassers nahm an Lautstärke zu. Walter erreichte die marmorne Einfassung des Brunnens. Lauter, immer lauter wurde das Rauschen. Doch plötzlich riß das Geräusch ab, und es folgte eine unfaßbare Stille. Walter glaubte, taub geworden zu sein. Wie anders war es möglich, daß er auf einmal nichts mehr hören konnte?
    Sein Blick fiel auf eine der Wasserschalen. Im selben Moment zuckte er verblüfft zusammen. Das Wasser floß nicht mehr. Es hing in der Luft. Es war, als würde Walter eine Fotografie betrachten. Das Wasser stand still. Unvorstellbar. Aber es war so.
    Walter Sherman schaute in das große Sammelbecken. Auch hier bewegte sich das Wasser nicht. Die Wellen waren von irgendeiner geheimnisvollen Macht zum Erstarren gebracht worden. Walter konnte sich im Wasser sehen. Er betrachtete sein durch die starren Wellen verzerrtes Gesicht. Furcht schimmerte in seinen weiten Augen. Der Mensch fürchtet sich vor allem, was er nicht begreifen kann. Walter Sherman war darin keine Ausnahme.
    Er konnte nicht verstehen, wie es plötzlich zu diesem rätselhaften Stillstand kommen konnte.
    Benommen starrte er sein Spiegelbild an.
    Und auf einmal sträubten sich ihm seine Haare vor Grauen…
    ***
    »Schlaf gut«, sagte Bill Fleming zu Professor Zamorra.
    »Du auch. Und daß du mir morgen frisch und ausgeruht beim Frühstück erscheinst, verstanden?«
    Bill grinste. »Ich werde mir die größte Mühe geben.« Er betrat sein Zimmer und machte Licht. Der Boden knarrte unter seinen Schritten. Er zog sich aus und begab sich ins Bad. Er wollte noch eine warme Dusche nehmen und dann zu Bett gehen. Der Wasserhahn quietschte, als Bill ihn aufdrehte. Rötliches, vom Rost gefärbtes Wasser plätscherte aus dem Brausekopf, und warm wurde das Wasser selbst nach längerem Laufenlassen nicht. Bill schlüpfte mißmutig in seinen weinroten Bademantel und frottierte sich fröstelnd trocken. Er zündete sich eine Zigarette an und begab sich zum Schrank, um seinen Pyjama herauszuholen.
    In der gegenüberliegenden Ecke flimmerte mit einemmal die Luft.
    Das Flimmern nahm zu. In diesen geheimnisvollen Luftschwingungen begann sich ganz langsam etwas zu materialisieren. Bill Fleming hatte ihm den Rücken zugewandt, deshalb konnte er es nicht sehen.
    Er öffnete die knarrende Schranktür und warf den Pyjama auf das breite Bett, auf dem eine gewaltige weiße Daunendecke lag, die so schwer war, daß sie einen schwachen Brustkorb vermutlich eindrücken würde. Bill klemmte sich die Zigarette in den rechten Mundwinkel, frottierte seinen Körper noch einmal gründlich ab und zog den Bademantel anschließend aus. Wenig später trug er seinen cremefarbenen Pyjama. Er drückte die Zigarette im Aschenbecher, der auf dem Nachttisch stand, aus und begann dann, die Daunen der Decke zum Fußende hinunterzuschütteln.
    Inzwischen hatte die Luft zu flimmern aufgehört.
    Schwarze, verkohlte Arme ragten Bill

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