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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu. „In Wirklichkeit jedoch hat es mit Mohn nichts gemeinsam.” Valmonze schleuderte den Kasten mit einem groben Fluch von sich. Er hob drohend seine zur Faust geballte Hand. „Aplied hat mich betrogen, dieser Schurke.” Der Patriarch zögerte nicht, seinen Geschäftspartner mit Ausdrücken zu belegen, die auf ihn selbst ebenso zutrafen. „Er hat sicher geglaubt, ich würde den Samen einfach weiterverkaufen, ohne ihn vorher untersuchen zu lassen.” Amat-Palong nahm den Wutausbruch des Händlers mit Gelassenheit hin. Als Valmonze ruhiger wurde, sagte der Ara: „Ich kann mir schlecht vorstellen, daß Aplied mit derart plumpen Tricks arbeitet. Sie sollten sich einmal um seinen Verbindungsmann kümmern, diesen Shaugnessy. Vielleicht glaubt er, Aplied und Sie zusammen betrügen zu können.” „Shaugnessy?” Valmonzes Augen funkelten.
    „Shaugnessy ist nicht gekommen. Aplied hat einen anderen Mann geschickt. Er heißt Pincer.” „Macht das einen Unterschied? Ob der Betrüger Shaugnessy oder Pincer heißt, das ist schließlich gleichgültig.” „Sie sollten diesen Pincer einmal sehen”, schrie Valmonze aufgebracht. „Er ist der größte Trottel, der jemals in diesem System aufgetaucht ist. Er fürchtet sich vor Aufzügen und hat von unserem Geschäft keine Ahnung.” Derb klopfte er dem Ara auf die Brust. „Ich werde ihn holen lassen, dann werden wir schon feststellen, ob er uns belogen hat.” Amat-Palong lächelte. „Nichts ist leichter als das. Ich werde inzwischen eine Spritze vorbereiten, unter deren Einfluß dieser Pincer jede Information ausplaudern wird, die Sie wünschen.” Valmonze ging zu der Sprechanlage des Ara und schaltete sie ein. Er knurrte seinen Namen und begann Befehle auszuteilen. „Sucht den Terraner und die Frau, die mit uns in der VAL Igelandet sind. Sie müssen sofort hierher gebracht werden. Ich warte im Labor.” Befriedigt ließ er sich in einen Stuhl sinken. „So”, sagte er, „nun wollen wir uns diesen Pincer einmal vornehmen.” Blätter und Äste streiften sein Gesicht. Plötzlich hatte er wieder festen Boden unter den Füßen. Die Schlingen lockerten sich.
    Pincer sah sich um. Er befand sich auf einer Plattform zwischen den Ästen, die aus rohen Brettern zusammengefügt war. Cora stand einen Meter neben ihm und befreite sich gerade aus dem Seil. Die Stricke führten weiter nach oben. Pincer blickte empor. Über ihnen war eine Baumhütte in den dicken Ästen befestigt. Vor ihrem Eingang hockten vier seltsame Wesen. Ihre Größe entsprach der eines normalen Menschen. Das war aber auch schon fast alles, was sie mit einem Terraner gemeinsam hatten. In ihren Vogelköpfen blitzten schwarze, intelligente Augen, die von einem blauen Federkranz umgeben waren. Ein breiter, kurzer Schnabel beherrschte das Gesicht. Zwischen ihren dünnen Armen entdeckte Pincer zusammengefaltete Flughäute. Er konnte sich vorstellen, daß damit in der dichten Atmosphäre einwandfreies Fliegen möglich war. Die Körper der Vogelwesen waren mit zerrupften Federn bedeckt. Jetzt wußte Pincer, was Valmonze gemeint hatte, als er ihm vorgeschlagen hatte, die Eingeborenen von den Bäumen zu holen. „Es sind Eingeborene”, rief er Cora beruhigend zu. „Sie sind sicher nicht bösartig; sonst hätte uns der Springer gewarnt.” Einer der Vögel ließ sich zu ihnen auf die Plattform herunter. Da das dichte Laubwerk kein Fliegen erlaubte, benutzte er die Stricke dazu. „Wir großen Spaß machen”, begrüßte er Pincer in schwerfälligem Intergalaktisch. „Ziehen Ohneflügler vom Boden.” Beim Sprechen klapperte sein Schnabel gegeneinander. Die Stimme klang krächzend und schrill. Pincer hatte ganz bestimmte Vorstellungen von Humor. Schlingenlegen gehörte nicht dazu. Er blinzelte Cora zu. „Laßt uns wieder herunter”, verlangte er. „Wir haben es eilig.” Das Vogelwesen betrachtete ihn listig. Seine Krallenhand deutete auf die Zigaretten unter Pincers Arm. „Du Geschenk für Schnitz?” fragte er gespannt.
    Pincer bewegte sich auf ihn zu. Sofort begann die Plattform zu schaukeln. Schnitz schien das nichts auszumachen. Pincer dagegen erblaßte. Sein Körper machte die Bewegungen der Bretter mit. Cora hielt sich an einem Ast fest. „Geschenk?” wiederholte Schnitz ungeduldig. Pincer war nicht in schenkfreudiger Stimmung. Während sie hier Zeit verloren, begannen die Springer vielleicht schon mit der Verfolgung.
    „Nichts zu machen, mein Freund”, eröffnete er dem Eingeborenen. „Wir haben

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