Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
keine Geschenke. Wir möchten jetzt weiter.” Schnitz sah ihn unverwandt an. Er schnatterte in einer unverständlichen Sprache mit seinen drei Begleitern, die noch vor der Hütte hockten. Zu Pincers Schrecken ließen diese sich ebenfalls auf die Plattform herab, die unter der Last erbebte. Mit seiner freien Hand klammerte sich der junge Mann an einen Strick. „Ohneflügler jetzt Geschenk für Schnitz?” fragte der Eingeborene mit unverhüllter Drohung. „Gib ihm eine Stange”, meinte Cora. „Vielleicht wird er dann freundlicher. Ich könnte auch eine Zigarette vertragen.” Widerwillig kam Pincer dem Wunsch seiner Frau nach. Er überreichte Schnitz eine Stange Zigaretten und öffnete für Cora ein Päckchen. Er zog ihr eine Zigarette hervor und gab ihr Feuer.
    Inzwischen hatte Schnitz voller Erregung begonnen, sein Geschenk zu untersuchen. Seine Begleiter unterstützten ihn mit unerträglichem Geschnatter. „Das beruhigt”, sagte Cora aufatmend und stieß eine Qualmwolke aus. Schnitz sah ihr interessiert zu. Er atmete den Rauch ein. „Möchtest du nicht auch eine Zigarette rauchen, Johnny?” fragte Cora. Verlegen blickte Pincer in den Baumwipfel. „Du weißt doch, daß ich nicht rauche”, sagte er. „Mein Magen verträgt das nicht.” Schnitz, der inzwischen immer näher an Cora herangekommen war, atmete in großen Zügen den Rauch ein. Angewidert beobachtete Pincer diese Szene. Für ihn war es unbegreiflich, wie ein vernünftiges Wesen so etwas tun konnte. „Es scheint ihm zu gefallen”, bemerkte Cora.
    Plötzlich begann Schnitz, sich um die eigene Achse zu drehen.
    Er breitete seine Arme aus, und die Flughäute spannten sich. Wie betrunken torkelte er von einem Ende der Plattform zum anderen.
    Die Bretter knirschten und krachten. „Er wird uns mit seinem Geschaukel noch hinabwerfen”, rief Pincer. Schwankend näherte sich Schnitz wieder Cora. Pincer wagte nicht, sich ihm in den Weg zu stellen. Dazu hätte er den Strick loslassen müssen. Er mußte damit rechnen, daß er dabei das Gleichgewicht verlor und von der Plattform stürzte. Nun wurde auch das Interesse der drei anderen Vogelwesen für den Zigarettenqualm wach. Sie folgten Schnitz und atmeten begierig den Rauch ein. „Wirf die Zigarette weg!”, schrie Pincer seiner Frau zu. „Siehst du nicht, daß der Dunst sie in einen Rauschzustand versetzt?” Schnitz und seine Genossen hatten jede Vorsicht und Rücksichtnahme vergessen.
    Sie führten einen Tanz auf den Brettern auf, der Pincer den Schweiß auf die Stirn trieb. „Aufhören!” rief er Schnitz zu. „Hört auf damit!” Schnitz taumelte wonnetrunken auf ihn zu. „Ohneflügler machen gutes Geschenk”, krächzte er. „Haben auch Wunsch?” „Ja”, brachte Pincer mühsam hervor. „Wir sind auf der Flucht vor den Springern. Es ist wichtig, daß wir ein Versteck finden und schnell von hier verschwinden. Kannst du uns helfen?” „Wir helfen”, erklärte der Eingeborene bereitwillig. „Schnitz schicken Freund zum Landeplatz. Wird beobachten Springer.
    Inzwischen Schnitz bauen Tragsitze.” Er unterhielt sich mit einem seiner Rassegenossen, der daraufhin in den Wipfel kletterte.
    Pincer konnte sich vorstellen, daß der Eingeborene zum Raumflugfeld flog. „Was meint er mit Tragsitzen?” fragte Cora in englischer Sprache. „Wollen uns die Eingeborenen durch den Wald schleppen?” Pincer ahnte, daß Schnitz etwas ganz anderes vorhatte und schon der Gedanke, daß er mit seiner Vermutung recht haben könnte, ließ ihn unsicher werden. Er fragte sich, ob die Freundlichkeit der Vogelwesen auch anhalten würde, wenn die Wirkung der Zigarette nachließ. „Was hältst du davon, wenn du jetzt ab und zu eine Zigarette rauchen würdest”, schlug er Cora vor. „Das hält unsere Freunde bei guter Laune.” Bevor er noch zu Ende gesprochen hatte, wurde er bereits wieder von Gewissensbissen geplagt. „Es ist nicht richtig, daß wir sie ausnutzen und für unsere Zwecke mißbrauchen”, sagte er heftig. „Wir ziehen sie in diese Sache hinein, mit der sie eigentlich nichts zu tun haben.” „Wenn du schon nichts für dich selbst tun willst, dann denke doch einmal an mich”, erwiderte seine Frau. „Oder rufe dir deinen Plan in Erinnerung, Perry Rhodan über die Hintergründe des Schmuggels zu unterrichten. Glaubst du, daß wir das jemals schaffen werden, wenn du bei jeder Gelegenheit nach Recht und Unrecht fragst?” Pincer war während ihrer Worte überrot geworden. Unglücklich sah er sie

Weitere Kostenlose Bücher