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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an. Seine Finger zupften an dem Seil, als wäre das eine Arbeit, die sich nicht länger aufschieben ließ. Cora kam über die schwankende Plattform auf ihn zu. „Es tut mir leid, Johnny”, sagte sie. „Sicher war es falsch von mir, dir Vorwürfe zu machen. Ich richte mich ganz nach dir.” Sie strich ihm über das Gesicht. „Du hast ja recht”, sagte Pincer rau. Er beugte sich herab, um sie zu küssen, aber die schwankende Plattform ließ ihn dieses Vorhaben rasch wieder aufgeben. „Du mußt nicht alle Zigaretten rauchen”, versprach er. „Einen Teil übernehme ich.” Er straffte sich und wandte sich wieder Schnitz zu, der gemächlich an einem der Stricke herumpendelte. „Was hast du mit den Tragsitzen vor?” fragte er.
    „Fliegen davon mit Ohneflüglern”, verkündete Schnitz lakonisch.
    „Machen weiten Flug in gutes Versteck.” Allein der Gedanke an einen Flug ließ Pincers Magen rebellieren. „Aber wir sind doch zu schwer”, wandte er ein. „Einer von euch kann uns nicht tragen.” „Wir vier”, erklärte Schnitz heiter. „Zwei tragen einen Ohneflügler.” „Wie gefällt dir der Plan?” fragte Pincer seine Frau. „Die Eingeborenen kennen dieses Land”, gab Cora zu bedenken. „Sie wissen genau, wohin sie sich zu wenden haben. Sicher würden wir auch schneller vorankommen. Ein Fußmarsch durch den Wald erscheint mir dagegen gefährlicher.” „Nun gut”, sagte Pincer.
    „Schnitz, wir bauen zwei Tragsitze.” Schnitz gab einem seiner Begleiter einen Befehl, und der Eingeborene schwang sich zur Baumhütte empor. Pincer hätte gern mehr über diese Vogelwesen erfahren, aber er wollte keine Zeit mit Fragen verschwenden. Der Platz hier oben in den Ästen schien nur ein Beobachtungsposten zu sein, der dazu diente, die Springer im Auge zu behalten. Die Hütte wirkte nicht wie ein fester Wohnsitz. Cora steckte eine weitere Zigarette in Brand. Schnitz sah ihr wohlgefällig zu und schnüffelte behaglich. Pincer empfand für die Eingeborenen eine unerklärliche Sympathie. Gerade deshalb fiel es ihm schwer, mit dieser Methode zu arbeiten. Die Rückkehr von Schnitz' Freund ließ ihn seine Sorgen für einige Minuten vergessen. „Kankantz holen Material für Tragsitze”, erklärte Schnitz den beiden Terranern.
    „Machen viel schnell. Kankantz gluckste begeistert. Er blinzelte freundlich, und der Federkranz um seine Augen wippte von oben nach unten. Pincer jedoch hatte nur Augen für die beiden dünnen Bretter und einige zerfaserte Stricke, die Kankantz herbeigeholt hatte. „Soll das etwa die Tragsitze ergeben?” erkundigte er sich erschüttert. Schnitz ergriff eines der Bretter und fuchtelte damit energisch vor Pincers Gesicht herum. Er schien die Stabilität des Holzes demonstrieren zu wollen. „Glaubst du wirklich, daß dieses Transportmittel zuverlässig ist?” fragte Pincer seine Frau. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß wir damit weit kommen werden.” „Bleibt uns denn eine andere Wahl, Johnny?” Inzwischen hatten Schnitz, Kankantz und der dritte Eingeborene damit begonnen, Kerben in die Bretter zu schnitzen. Sie benutzten dazu Messer, die einwandfrei als Handelsgut der Galaktischen Händler zu erkennen waren. An beiden Enden arbeiteten sie auf jeder Seite zwei Vertiefungen in das Holz. Dann verschnürten sie die Stricke und banden eine Schlaufe auf jeder Seite der „Sitze”, indem sie die Seile durch die Kerben führten. Die fertigen Tragsitze wirkten wie primitive Schaukeln. Schnitz klappte sein Messer zu und ließ es in den unergründlichen Federn seines Körpers verschwinden. Stolz betrachtete er das geleistete Werk.
    Prüfend zog er an den Stricken. Er kontrollierte die Elastizität des Holzes. Pincer sah ihm mit gemischten Gefühlen zu. „Machen gutes Arbeit”, gab Schnitz bekannt und kratzte sich. Damit schien er die Angelegenheit als erledigt zu betrachten. Phlegmatisch hockte er sich vor Cora nieder und atmete den Rauch der Zigarette ein. Dabei verdrehte er die Augen und klapperte befriedigt mit dem Schnabel. Kankantz ließ sich neben ihm nieder, und der andere Eingeborene hängte sich einfach über einen Ast und baumelte mit seinem Kopf vor Cora herum. „Was sollen wir jetzt tun?” fragte Pincer. „Schnitz, wir können nicht ewig hier auf der Plattform bleiben.” Schnitz war über die Störung sichtbar verärgert. „Warten auf Lupatz”, sagte er knapp. Krachendes Unterholz beanspruchte Pincers Aufmerksamkeit. Das Blättergewirr war so dicht, daß er kaum nach

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