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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tricks arbeiten. Während dieser Ruhepause müssen wir zuschlagen.” „Dazu brauchen wir einen Anhaltspunkt.” „Ja”, stimmte Rhodan zu. „Ich wünschte, wir hätten ihn schon.” Zu allen Zeiten war eine Schußwaffe ein Argument gewesen, daß sich in keiner Auseinandersetzung übergehen ließ. John Edgar Pincer wußte im gleichen Moment, als der Fremde den Strahler auf ihn richtete, daß alle Trümpfe in der Hand des Gegners waren.
    Kurz vor dem Ziel war er gescheitert. Zwischen ihm und den Funkgeräten im Nebenraum stand dieser bewaffnete Mann. „Sie werden alles das tun, was ich Ihnen befehle”, sagte Amat-Palong schneidend. „Es liegt an Ihnen, ob ich Sie und Ihre Begleiter erschieße oder nicht.” Pincer erwachte aus seiner Starre. „Was verlangen Sie?” fragte er. „Unweit von hier gibt es einen freien Platz zwischen den Bäumen. Ich habe vorgezogen, meinen Gleiter dort zu landen, damit er hier auf dem Flugfeld nicht gesehen wird.
    Der Eingeborene interessiert mich nicht, er kann verschwinden. Es wird Valmonze zwar überraschen, wenn ich zusammen mit Ihnen auftauche, aber sein Selbstbewußtsein kann einen kleinen Dämpfer vertragen.” Er sprach so gleichgültig, als lese er einen langweiligen Reisebericht vor. Nie in seinem Leben hatte Pincer einen so gefühllosen Mann getroffen und nie einen so gefährlichen. „Wir müssen tun, was er sagt”, erklärte Pincer. Er war vollkommen niedergeschlagen. Seine Angst um Cora steigerte sich zu einem unerträglichen Gefühl. Amat-Palong winkte mit der Waffe. „Gehen wir”, sagte er sanft. Ein Schatten huschte an Pincer vorüber, auf den Ara zu. Es ging alles so schnell, daß Pincer keine Zeit zum Reagieren blieb. Wie von einer Sehne geschnellt, warf sich Schnitz auf den Gegner. „Schnitz!” schrie Pincer auf. Amat-Palong sprang zur Seite und schoß. Schnitz wurde zurückgerissen und taumelte. Er sank zusammen. Der Ara richtete seine Waffe sofort wieder auf Pincer, der jedoch nur Augen für den Eingeborenen hatte. Zusammen mit Cora ging er zu dem Vogelwesen hinüber. Schnitz war noch am Leben. Der blaue Federkranz um seine Augen zuckte krampfhaft. Pincer strich Schnitz über den Kopf. „Schnitz versuchen großen Trick”, stammelte das Vogelwesen mühevoll. „Ja”, sagte Pincer rau, „ein mächtiger Trick, mein Freund.” Um den breiten Schnabel schien sich ein Lächeln zu bilden - oder war es nur eine Grimasse des Schmerzes? Eine Krallenhand umklammerte Pincers Jackett.
    „Ohneflügler ... machen ... Rauch?” fragte Schnitz mit schwacher Stimme. „Ja”, erwiderte Pincer. „Kannst du ihn schon riechen?” Der Eingeborene hatte nicht mehr die Kraft zu antworten. Pincer sah, wie er zu schnüffeln begann. Dann nickte Schnitz. Befriedigt ließ er sich zurücksinken. „Schnitz!” rief Pincer verzweifelt.
    Aber Schnitz antwortete nicht. Er würde nie mehr etwas sagen.
    Er war tot. In diesen Sekunden ging eine Wandlung in John Edgar Pincer vor. Es war nicht der linkische, erheiternd wirkende junge Mann, der sich erhob, sondern ein ernster, gefaßt aussehender Terraner. Hoch aufgerichtet stand er neben der Leiche des Eingeborenen. Sein Blick fiel auf Amat-Palong. „Sie haben ihn ermordet”, sagte er ruhig. Der Galaktische Mediziner machte unwillkürlich einen Schritt zurück. Etwas an Pincers Aussehen schien ihn zu warnen. „Machen Sie keine Dummheiten”, rief er schrill. Pincer schüttelte den Kopf. „Es war kein Mord”, sagte Amat-Palong. „Er hat mich angegriffen. Außerdem war er schließlich nur ein Eingeborener.” Es wurde ihm bewußt, daß er sich bei seinem Gefangenen verteidigte, und er winkte verärgert mit der Waffe. „Los jetzt, Pincer.” Schweigend ergriff Pincer Coras Hand und ging mit ihr voraus. Amat-Palong folgte in sicherem Abstand. Als sie das Gebäude verlassen hatten, sagte er: „Gehen Sie in die Richtung des großen Baumes dort am Rande des Landeplatzes.” Pincer befolgte die Anordnung ohne Widerspruch.
    „Schneller!” befahl der Ara. Pincer beschleunigte seine Schritte und zog Cora mit sich. „Oh, Johnny, was sollen wir jetzt tun?” fragte sie in englischer Sprache. „Keine Gespräche”, warnte ihr Gegner. „Ruhe da vorn.” „Sei still, Liebling”, sagte Pincer sanft. Sie erreichten den Wald und drangen in ihn ein. Ab und zu gab der Mann hinter ihnen eine Anweisung, welche Richtung sie einschlagen mußten. Zehn Minuten mochten verstrichen sein, als Pincer den freien Platz zwischen den Bäumen auftauchen

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