Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seinem Gesicht stand ein kalter Ausdruck. Er blickte die drei Eindringlinge stumm an. Pincer war unfähig sich zu bewegen. Da zog der Fremde langsam eine Waffe unter seiner Jacke hervor und richtete sie mit gefühllosem Lächeln auf Pincers Brust. „Jeder Schlaue muß einmal erkennen, daß es einen gibt, der noch schlauer ist als er”, sagte er. In diesem Fall war Amat- Palong, der Ara, der Schlauere.
    Die Maßnahmen, die Perry Rhodan zusammen mit seinem Führungsstab getroffen hatte, erwiesen sich ebenso erfolglos wie unpopulär. Obwohl jedes Schiff, das mit einer Fracht Terra verließ, gründlich überprüft und kontrolliert wurde, gelang auch nicht eine einzige Verhaftung. Die Schmuggler waren anscheinend mißtrauisch geworden und hatten ihre Lieferungen eingestellt.
    Durch die Kontrollen ging den großen Handelsgesellschaften Zeit und Kapital verloren. Einmal mehr zeigte sich, daß der Egoismus einiger Menschen größer war als ihre Vernunft. Das Solare Handelsministerium erhielt empörte Anrufe. Kapitäne von Frachtschiffen stießen Drohungen gegenüber den Kontrollbeamten aus. Da man unter der Bevölkerung bisher noch nichts von der Rauschgiftbande gehört hatte, wurde die Gefahr verniedlicht. Man warf Rhodan Schwarzmalerei und übertriebene Rücksichtnahme auf seine extraterrestrischen Freunde vor. Der größte Teil der Tagespresse kritisierte wieder einmal die Handlungen des Ersten Administrators. Man vermutete hinter den Befehlen Rhodans irgendwelche wirtschaftlichen Machenschaften, über die die Leitartikler zwar wort- und phantasiereiche Erklärungen abgaben, aber nie einen besseren Vorschlag zu machen hatten. So war die Situation, obwohl die verhängten Maßnahmen erst einen Tag in Kraft waren. Die öffentliche Meinung war ein Faktor, den Rhodan nicht unberücksichtigt lassen konnte. Ein altes Sprichwort besagt zwar, daß die Meinung der großen Masse nicht immer die richtige sein muß, aber das nimmt von ihrer Stellungnahme nicht den politischen Druck. Reginald Bull, kurz Bully genannt, erschien in diesen Stunden mit einem dicken Bündel Zeitungen bei Perry Rhodan. Mit finsterem Gesicht warf er sie vor seinem Freund auf den Tisch. „Es wird nicht lange dauern, und sie werden wieder ihr „kreuzigt ihn” rufen”, vermutete er düster. „Man betrachtet dich als eine Art Wirtschaftsbremse.” Rhodan beachtete die Zeitungen nicht. Wie immer in solchen Situationen strahlte er Ruhe und Selbstsicherheit aus. „Allan hat mir bereits davon berichtet”, sagte er. „Es kommt nun darauf an, wer den längeren Atem hat: wir mit unseren Maßnahmen oder sie.” Er deutete auf die Zeitungen.
    „Mit der Zeit werden sich die Gesellschaften an die scharfen Kontrollen gewöhnen.” „Kein freier Mensch laßt sich gern kontrollieren”, sinnierte Bully. Rhodan lächelte. „Wem sagst du das, Dicker? Sobald wir einen einzigen Anhaltspunkt haben, der uns den Schmugglerring in die Hände gibt, werden wir die getroffenen Maßnahmen rückgängig machen, und alles wird wieder seinen gewohnten Gang gehen.” „Ja, ja”, meinte der untersetzte Mann. „Inzwischen werden die Kerle schön ruhig halten, und wir werden ihnen nicht auf die Spur kommen.” „Vergiß nicht, daß unzählige Agenten an der Arbeit sind und jedem winzigen Hinweis nachgehen. Auf die Dauer kann uns niemand an der Nase herumführen”, sagte Rhodan mit Nachdruck. Bevor Bully etwas antworten konnte, flimmerte vor ihren Augen die Luft, und eine überdimensionale Mischung zwischen einem Biber und einer Maus tauchte auf. Es war Gucky, der Mausbiber. Er hatte eine Ausgabe des Terrania Observer in seinen schmalen Händen und sah empört aus. „Leutnant Guck”, sagte Rhodan tadelnd, „dies ist ein Privatzimmer, in das man nicht so ohne weiteres eindringt.” „Ich bin nicht eingedrungen, Perry”, verteidigte sich Gucky entrüstet. „Ich habe mich teleportiert. Außerdem, was kann an diesem Zimmer privat sein, wenn dieser...” er machte eine Kunstpause, „... Mensch hier anwesend ist?” Sein Blick fiel auf Bully. „Das Gegenteil von privat ist öffentlich”, erklärte Bully. „Was macht es schon aus, ob ich dir den Hals öffentlich oder privat umdrehe? Auf jeden Fall wird das Ergebnis das gleiche sein: wir haben dich los.” Guckys Nagezahn reckte sich empört nach oben.
    Er wedelte mit der Zeitung vor seinen Freunden herum. „Du bist fast so gefühllos wie diese Schreiberlinge”, bemerkte er beleidigt.
    „Hier, in diesem Leitartikel, das ist

Weitere Kostenlose Bücher