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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genau in die Gesichter der beiden Glatzköpfe.
    Sie ging weiter, obwoh der Schreck wie ein Blitzstrahl in sie hineinfuhr. Einer der Kerle streckte seine Hand nach ihr aus, doch mit einem raschen Schritt zur Seite entging sie dem Griff.
    Die Hand rutschte an ihrem Arm ab.
    Glenda sah die Wut in den Augen des Mannes leuchten und lief jetzt schneller.
    Die beiden Mädchen schauten sie erstaunt an. Sie hatten wohl mitbekommen, was geschehen war, erkannten aber nicht den Grund.
    Glenda lief zur Tür.
    Doch da stand der Aufpasser!
    Er ließ seinen Job sausen und kümmerte sich nicht um die Kartenkontrolle. Sein breites Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, die Hand verschwand in irgendeiner Kuttenfalte. Der Typ würde bestimmt keinen Lolli hervorholen.
    Glenda war zwar eine Sekretärin und keine Kämpferin wie Jane Collins, aber sie hatte von ihr gelernt.
    Und Angriff war auch für sie die beste Verteidigung.
    Glenda Perkins sprang vor. Sie überraschte damit nicht nur die beiden neben ihr gehenden Mädchen und die Kerle hinter ihrem Rücken, sondern auch den Typ vor ihr.
    Der bekam ihre Fußspitze voll in die Körpermitte.
    Glatzkopf verdrehte die Augen und taumelte zurück. Sein Gesicht lief rot an, er bekam die Hand nicht mehr aus der Kuttenfalte und plumpste zu Boden, ohne sich vorher noch abstützen zu können.
    Glenda wischte an ihm vorbei.
    Hinter sich vernahm sie aufgeregte Stimmen, doch darum konnte sie sich jetzt nicht kümmern. Für sie waren die beiden anderen Kuttenträger wichtig, die Glenda Perkins auf keinen Fall entkommen lassen wollten.
    Sie stießen die beiden jungen Besucherinnen zur Seite und jagten hinter der Schwarzhaarigen her.
    Dann hatte Glenda Glück.
    Eine wahre Menschentraube stürmte durch das Eingangsportal und versperrte den Weg. Doch es gab einige Lücken. Bevor die sich schlossen, war Glenda hindurch, und ihre Verfolger hatten vorerst das Nachsehen.
    Aufgeben wollten sie trotzdem nicht.
    Gewaltsam räumten sie sich den Weg frei. Das ging so lange gut, bis die Besucher ihre Überraschung hinter sich hatten und ihrerseits zurückschlugen.
    Sie waren in der Überzahl.
    Im Nu hatte sich ein wirres Menschenknäuel gebildet, und die Schlägerei war im vollsten Gang.
    Den Ankömmlingen hatten die Glatzköpfe nichts entgegenzusetzen. Sie gingen zu Boden.
    Glenda Perkins nutzte die Zeit. Sie lief hinaus, drehte sich sogar noch einmal um, schaute in die Halle und atmete befreit auf. Mit viel Glück hatte sie ihre Verfolger hinter sich gelassen.
    Doch John Sinclair schwebte nach wie vor in großer Gefahr. Davon war Glenda überzeugt.
    Sie hielt sich auch erst gar nicht lange auf, sondern schaute sich nach einer Telefonzelle um.
    Im Film fand die Heldin immer sofort eine, doch die Wirklichkeit sah anders aus. Die Halle lag in einer stilleren Seitenstraße, wo die Zellen wahrscheinlich demoliert waren.
    Glenda Perkins lief in Richtung Piccadilly Circus, der an der Südwestgrenze des Stadtteils Soho liegt, und erreichte eine Nebenstraße der Regent Street.
    Schwer atmend blieb sie stehen. Sie war schnell gelaufen, und das hatte Kraft gekostet.
    Glenda holte erst einmal Luft.
    Sie befand sich inmitten des Barviertels. Die Leuchtreklamen warfen ihr buntes Licht über die Frau. Zwei Männer wollten sie ansprechen, doch Glenda drehte sich demonstrativ zur Seite.
    In der Nähe sah sie einen Taxistand.
    Die Wagen parkten unter einer Laterne. Grelles Licht spiegelte sich im Lack.
    Sie sah auch die Zelle.
    Soeben verließ ein Mann sie, und bevor noch ein anderer hineinstürzen konnte, hatte Glenda sie besetzt.
    Aufatmend ließ sie sich mit dem Rücken gegen die Glaswand fallen. Sie hob den Hörer auf, warf Geld in den Schlitz und wählte Sukos Nummer, die sie selbstverständlich auswendig wußte.
    Der Chinese hob rasch ab.
    Glenda sprudelte heraus, was sie zusammen mit mir erlebt hatte.
    Suko reagierte schnell.
    »Ich komme«, sagte er. »Wo bist du?«
    Glenda erklärte es ihm.
    Der Chinese hängte ein, nachdem er versprochen hatte, sich zu beeilen.
    Glenda Perkins war beruhigt. Sie drehte sich, um die Tür aufzustoßen. Wie erstarrt blieb sie stehen.
    Vor der Zelle standen zwei Glatzköpfe!
    ***
    Ich befand mich in einer schlimmen Lage!
    Rücklings lag ich auf den Drahtrollen, die wie große Federn wirkten. An meiner Handverletzung hatte ich erkannt, wie schlimm es war, wenn die Haut mit einer der Rollen in direktem Kontakt geriet. Dieser Draht war so scharf, daß er mir tödliche Wunden zufügen konnte.

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