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0105 - Die Bestie von Soho

0105 - Die Bestie von Soho

Titel: 0105 - Die Bestie von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Interesse für diese Tür war nämlich von den Glatzköpfen bemerkt worden. Es schien ihnen gar nicht zu gefallen, daß ich so sehr in deren Nähe stand. Sie gaben sich Zeichen, und aus drei Richtungen schritten die Aufpasser auf Glenda und mich zu.
    Ich zog meine Sekretärin zur Seite und tat so, als würde ich mich nur umschauen. Und zwar ein wenig verwirrt, so daß die Aufpasser ihr Mißtrauen reduzieren.
    Sie kamen auch nicht mehr weiter auf uns zu, sondern drehten vorzeitig ab.
    Ich war zufrieden.
    Während ich Glenda zu einem Bild führte, sagte ich: »Paß auf, wir warten, bis sich die Gemüter der Glatzköpfe beruhigt haben, dann verschwinde ich.«
    Glenda hatte Einwände, aber ich ließ nicht locker.
    Die nächsten fünf Minuten wurden verdammt lang. Um die beiden Kinder machte ich mir keine Sorgen, sie würden schon zurechtkommen, denn bisher war ihnen ja auch nichts passiert.
    Immer wieder warf ich den Aufpassern meine Blicke zu. Zum Glück strömte eine regelrechte Horde Schaulustiger in den Saal, so daß die Glatzköpfe abgelenkt waren.
    Ich bekam meine Chance!
    Bevor Glenda etwas merkte, hatte ich mich von ihr gelöst, die Tür aufgezogen und war dahinter verschwunden. Lautlos zog ich sie wieder ins Schloß.
    Ich kam vom Paradies in die Hölle, wenn mir dieser Vergleich mal gestattet ist. Denn jetzt konnte ich merken, daß ich mich in einer Fabrik befand. Der vordere Teil mit all seinen Ausstellungsräumen war gut in Schuß gehalten worden, doch dahinter sah es kahl und mies aus.
    Erst einmal war es dunkel.
    Das heißt, etwas Licht schimmerte doch durch, und ich konnte dunkelrote Ziegelsteinwände erkennen. Zum Glück hatte ich meine kleine Taschenlampe mitgenommen. Die knipste ich an.
    Ich stand in einem Gang.
    Von ihm zweigten mehrere Zimmer oder Räume ab, die jedoch samt und sonders keine Türen besaßen. Die Eingänge waren rechteckige, dunkle Löcher.
    In den ersten Raum leuchtete ich hinein.
    Leer.
    Im zweiten fand ich einen halb zertrümmerten Schreibtisch, an dessen Kante noch eine verrostete Lampe montiert war. Die anderen Räume waren ebenfalls leer, und ich kam zu dem Entschluß, daß hier einmal die Büros untergebracht waren.
    Langsam ging ich weiter.
    Verdammt noch mal, die beiden Jungen mußten doch irgendwo stecken! Sie konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!
    Langsam wurde ich sauer.
    Die Lampe gab auch nicht soviel Licht, daß ich alle Verstecke hätte ausleuchten können. Über mir an der Decke waren verrostete Leitungen montiert. Aus einigen undichten Stellen tropfte Wasser.
    Manchmal bekam ich ein paar Tropfen in den Nacken.
    Dann war der Gang zu Ende.
    Ich stand vor einer Brüstung.
    Es war nur ein verrostetes Gitter, und es erinnerte mich auch in der Höhe an eine Schiffsreling, die seit Jahren nicht mehr gestrichen worden war.
    Das Gitter hielt mich davon ab, in die Tiefe zu fallen, denn der weitere Grund der ehemaligen Fabrik befand sich einige Yards darunter. Und zwar so tief, daß man sich bei einem Sprung beide Beine brechen konnte, wenn man Pech hatte.
    Ich leuchtete hinunter.
    Viel sah ich nicht. Der Strahl meiner Kugelschreiberlampe war zu schwach und auch nicht breit genug gefächert.
    Irgendwo mußte es trotzdem in die Tiefe gehen. Wenn ich mich nach rechts oder links wandte, fand ich sicherlich eine Treppe, die nach unten führte.
    Da hörte ich die Schritte.
    Hinter mir.
    Plötzlich wurde mir ganz anders. Vorsichtig drehte ich mich um, behielt die Lampe in der Hand und schwenkte sie rasch, so das der Strahl auch treffen konnte.
    Und er traf.
    Vier Glatzköpfe schoben sich auf mich zu. Sie gingen nebeneinander, und ihre langen Gewänder berührten sich.
    Daß sie mich nicht zum Kaffeekränzchen einladen wollten, war klar, denn jeder von ihnen war mit einem unterarmlangen Schlagstock bewaffnet…
    ***
    Der Rückzug war mir versperrt!
    Blieb nur noch eine Möglichkeit.
    Kampf!
    Breitbeinig baute ich mich auf, um einen relativ festen Stand zu haben. Denn wenn mich schon der erste Schlag voll traf, war ich verloren.
    Sie kamen näher. Dabei gingen sie so dicht nebeneinander her, daß sie eine regelrechte Wand bildeten.
    Ihre Gesichter konnte ich nicht erkennen. Die Lampe hatte ich weggesteckt, und in der Dunkelheit waren die Gestalten sowieso nur unscharf zu erkennen.
    Zwei Schritte vor mir hielten sie an.
    Ich entspannte mich ein wenig.
    Einer trat vor. Er war der größte, und er sprach mich auch an.
    »Was suchen Sie hier?«
    »Die Toilette!« Bei dieser

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