0105 - Die Geisterflotte
zurück zu sein.
Berichten Sie uns, ob es einen Planeten mit Humanoiden gibt die sich anschicken Arkon zu erobern."
„Ich kenne meine Pflicht", lautete die Entgegnung. Einige flüchtige Gedanken folgten, die einwandfrei bewiesen, daß der Major gegangen war und sich mit dem bevorstehenden Start seines Schiffes beschäftigte.
Die Akonen hatten also nichts dagegen, daß Metzat eines seiner Schiffe ausschickte, um sich vom Vorhandensein der Erde zu überzeugen. Das war interessant. Gleichzeitig aber auch logisch und verständlich. Die Anstrengungen Metzats würden um so größer sein, wenn er die Notwendigkeit seines Handelns einsah und den Beweis erhielt, daß die Menschen tatsächlich existierten.
Gucky peilte Tanor an, der mit seinen Gedanken allein zurückgeblieben war. Dann sprang er, Der Arkoniden-Offizier erschrak ungemein, als der Mausbiber neben ihm materialisierte.
Seine Hand fuhr zum Gürtel, als er sich entsann, daß seine Waffe ja oben auf dem Plateau lag. Gucky ließ ihm keine Zeit, etwas zu sagen, sondern kam ihm zuvor: „Was meint der Imperator? Er schickt einen Aufklärer?"
„Er will sich überzeugen, ob die Kolonisten die Wahrheit sprechen."
Gucky wußte, daß Metzat nicht anders handeln konnte. Er hätte vor fünfzehntausend Jahren dasselbe getan, hätte er vor der gleichen Situation gestanden. Es würde genauso sinnlos sein, Tanor die Wahrheit klarzumachen. Das Beste war, jetzt von hier zu verschwinden. Aber wie? Die Energiesperre ...
Plötzlich fiel es Gucky wie Schuppen von den Augen. Da stand er und suchte nach einem Ausweg - und er übersah ganz, daß sich ihm dieser Ausweg schon längst angeboten hatte.
Der Aufklärer! Wenn er startete, mußte er ja die Sperre durchbrochen! Vielleicht hoben die Akonen sie für die wenigen Sekunden auf, die benötigt wurden. Wer sollte es schon bemerken? Die Arkoniden vielleicht, die einfach für diese Sekunden nicht existierten? Oder jene Arkoniden, die in der Gegenwart lebten und jetzt...
Wo waren sie eigentlich jetzt? Gucky gab es auf, darüber nachzudenken. Er wußte, daß er niemals eine Antwort finden konnte.
Er verschwand, ehe der verdutzte Major sich von seiner Überraschung erholen und antworten konnte. Und als Gucky materialisierte, geschah es genau inmitten des reichhaltigen Lebensmittellagers der startklaren Flotte, etwa hundert Kilometer vom Standort des Zeitumformers entfernt. In aller Ruhe durchsuchte der Mausbiber die Vorräte, bis er einige ihm bekömmliche Konzentrate fand. Nur mit Widerwillen aß er, denn frisches Gemüse wäre ihm lieber gewesen. Zum Abschluß entdeckte er eine Kiste mit dickbauchigen Flaschen. Er probierte und mußte feststellen, daß er eine Art Wein gefunden hatte.
Nachdem er auf seine Uhr geschaut hatte, wurde er leichtsinnig und nahm den zweiten Schluck. Das Zeug schmeckte gut. Gucky trank die Flasche aus ...
Seit einigen Stunden stand die DRUSUS stationär im Raum und folgte der Rotation von Arkon III. Genau unten lag der Teil der Oberfläche, an dem sich das Robotgehirn befand, jetzt allerdings durch die milchige Energiewand ihren Blicken entzogen.
Von Arkon Iwaren weitere Berichte eingetroffen, die nicht gerade beruhigend wirkten. Atlan teilte Rhodan mit, daß einige der weniger zuverlässigen Kolonialvölker - und auch Kolonisten - die Gelegenheit wahrgenommen hätten, die wehrlosen Robotflotten anzugreifen und zu vernichten. Auch habe man jene Roboter, die direkt vom Gehirn gesteuert wurden, teilweise überwältigt und unbrauchbar gemacht. Ein allgemeines Chaos drohte und wenn nicht bald etwas geschah ...
Rhodan hatte Atlan beruhigt. Jeden Augenblick mußte Gucky von seiner Mission zurückkehren und Klarheit schaffen. Dann würde man endlich wissen, was auf Arkon III vor sich ging und warum das Robotgehirn ausgefallen war.
Aber Gucky ließ auf sich warten. Rhodan ahnte noch nicht, daß ausgerechnet dieses Warten ihrer aller Glück war. Wären die beiden Zeitebenen nicht parallel gelaufen, hätte niemand mehr der Erde helfen können. So aber verblieb ihr eine kurze Galgenfrist.
General Deringhouse hatte Major Gorm Nordmann das Kommando übergeben und sich schlafen gelegt. Rhodan weilte ebenfalls in der Zentrale. Er war nicht müde nur besorgt. Neben ihm saß John Marshall. Der Telepath hatte vergeblich versucht, Kontakt mit Gucky aufzunehmen.
„Nichts, Sir, absolut nichts!" Marshall schüttelte verzweifelt den Kopf.. Kein einziger Gedankenimpuls dringt von Arkon III bis hierher. Das Energiefeld
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