0105 - Die Geisterflotte
auch beeinflussen.
Das Schiff der Akonen war somit ein Zeit-Umformer.
Mit seiner Hilfe hatten die Akonen den Planeten Arkon III um fünfzehntausend Jahre zurückversetzt. Kein Wunder, daß alle Funktionen des Robotgehirns ausgefallen waren, denn vor fünfzehntausend Jahren hatte es noch keine gegeben. Der Planet war so, wie er damals gewesen war. Auch schon Kriegswelt, aber von aktiven und leistungsfähigen Arkoniden bewohnt, die nur ein Ziel kannten :Ihr Imperium weiter auszudehnen und jeden potentiellen Gegner auszuschalten. Die Idee war grundeinfach. Die Akonen hatten Arkon III um anderthalb Jahrzehntausende zurückversetzt. Damals herrschte gerade der kriegerische Imperator Metzat III. Sich als Kolonisten der Arkoniden ausgebend und damit ihre äußerliche Verschiedenheit begründend, berichteten sie von einer neu entdeckten humanoiden Rasse den Menschen. Es fiel ihnen nicht schwer, Metzat davon zu überzeugen, welche Gefahr die Terraner darstellten. Der Imperator beschloß, die Erde anzugreifen - genauso, wie er es vor fünfzehntausend Jahren getan hätte, wäre er vor die gleiche Situation gestellt worden. Er gab seinen Offizieren den Befehl, die Flotte zum Start vorzubereiten. In zwei Tagen würden annähernd dreißigtausend große und kleinere Einheiten die Erde einkreisen, die Bevölkerung zur Kapitulation auffordern - und damit die Katastrophe auslösen.
Rhodan mußte sofort gewarnt werden. Aber wie?
Das um Arkon III liegende Zeitfeld schien zwischen Licht und Materie einen Unterschied zu machen. Die Sonne war von der Oberfläche aus zu sehen, aber vom All aus blieb die Oberfläche unsichtbar. Materie konnte vom Raum aus nicht durch das Zeitfeld zur Oberfläche dringen. Die Frage war jetzt: Wie war es umgekehrt? Konnte er, Gucky, von Arkon III aus zur DRUSUS teleportieren? Auf die Unterstützung des Fiktiv-Transmitters durfte er nicht rechnen, weil eine Verständigungsmöglichkeit fehlte. Auch Gedankenimpulse wurden von dem Feld zurückgehalten.
Gucky fragte sich weiter, wie der Start erfolgen sollte. Schalteten die Akonen das Zeitfeld für längere Dauer ab, würde der Planet in die Gegenwart gerückt werden. Schalteten sie es nicht ab konnte kein Schiff die Oberfläche verlassen, ohne gegen den Schirm zu prallen.
Es gab noch tausend andere Fragen, aber wer sollte sie beantworten? Nein, es hatte wirklich keinen Sinn, jetzt noch Metzat aufzusuchen! Wie sollte er dem Imperator die Verhältnisse darlegen? Für Metzat war die Gegenwart, seine Gegenwart, eben die Wirklichkeit. Wie würde er die Tatsache aufnehmen, daß er draußen bereits seit Jahrtausenden tot war?
Ebenso zwecklos würde es sein, allein und ohne Hilfe den Zeitumformer außer Betrieb setzen zu wollen. Gucky war sich darüber klar, daß er dazu nicht die notwendigen technischen Voraussetzungen besaß. Eine sechsdimensionale Zeitbeeinflussung - das war mehr, als ein normales Gehirn zu fassen imstande war. Immerhin schien auch diese Methode gewissen Einschränkungen zu unterliegen, sonst hätten die Akonen ja gleich die Erde bearbeiten und den dortigen Zeitablauf rückgängig beeinflussen können. Wahrscheinlich mußte der fliegende Zeitumformer auf der betreffenden Welt landen und das war auf der Erde so gut wie unmöglich, sollte es auch noch unbemerkt geschehen.
Endlich faßte Gucky einen Entschluß. Er teleportierte hinauf zur Oberfläche und mit einem zweiten Sprung in das Verwaltungsgebäude, in dem auch Metzat III residierte. Nach einigem Suchen fand er das Zimmer mit der Sternenkarte wieder.
Es war abgeschlossen, und er fühlte sich hier sicher. Wenn jemand kam, konnte er immer noch rechtzeitig verschwinden. Der nagende Hunger kehrte zurück und erinnerte ihn daran, daß er schon lange nichts mehr zu sich genommen hatte. Auch Durst machte sich bemerkbar. Aber das Problem, Rhodan sofort zu verständigen, war wichtiger.
Vorsichtig begann er die Masse der Gedankenimpulse zu sortieren. Die schwächeren ließ er unbeachtet, da ihre Quelle offensichtlich zu weit entfernt war. Die stärkeren hingegen stammten zweifellos aus dem Gebäude. Es war nicht mehr schwer. Major Tanor zu finden und seine Gesprächspartner zu identifizieren.
Zu Guckys Überraschung warn es aber nicht Metzat oder Gagolk, sondern ein anderer Major, der Kommandant eines kleineren Fernaufklärers war. Tanor erteilte ihm gerade einen Befehl und fügte hinzu: „. bedenken Sie jedoch, daß Eile not tut! Sie starten in genau zehn Stunden und versuchen, noch morgen abend
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