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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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zeigen, ob er von der Sonnenglut geistesgestört wurde oder normal blieb«, sagte der Arzt.
    »Seine Identität konnten Sie nicht feststellen, Doc?«, fragte der Kriminalbeamte.
    Der Arzt schüttelte den Kopf.
    »No, leider nicht. Er hatte keinerlei Papiere bei sich. Er trug nur Unterwäsche und eine Hose und ein Hemd. Keine Jacke, keinen Hut, keinen Mantel. In der Hose befanden sich dieses Schlüsselbund, ein Taschentuch und eine Miniatur-Taschenlampe. Keiner dieser Gegenstände gestattet jedoch irgendeinen Hinweis auf die Person des Eigentümers. Höchstens das Taschentuch.«
    »Wieso das Taschentuch?«
    »Es trägt die Initialen J und H.«
    J und H. John High. Aber wer sollte dort wissen, dass unser Districtchef mit Vornamen John hieß?
    »J und H«, murmelte der Kriminalbeamte und zog sein Notizbuch aus der Tasche. Er blätterte darin und nickte plötzlich: »Dann ist er’s.«
    »Wer?«
    »Na, der ausgebrochene Verrückte! Dieser Joe Horward! Ich will gleich die Anstalt anrufen, dass man ihn hier abholen kann, bevor er wieder zu sich kommt, und womöglich eine Krankenschwester hier anfällt. Wir sind ausdrücklich gewarnt worden, dass der Kerl gemeingefährlich wäre!«
    ***
    »Hallo!«, sagte Lieutenant Bob Steward von der Nevada State Police, als ich am Sonnabend früh gegen zehn Uhr sein Büro betrat. »Ich bin Bob Steward. Freut mich, Sie kennenzulernen, Cotton. Sie sind ja kein Unbekannter.«
    »Wieso?«
    »Na, wie Sie damals die Sache mit der Entführung des Harwey-Kindes hingelegt haben, das ging ja durch sämtliche Fachzeitschriften!«
    Ich nahm den Hut ab und ließ mich auf einen Drehstuhl fallen.
    »Das war einfacher als dieser Fall«, sagte ich. »Und im Grunde habe ich da nicht mehr Verdienste gehabt als jeder andere Kollege, der mitarbeitete.«
    »Mögen Sie ’nen Whisky, Cotton?«
    »Einen kann ich vertragen, Steward.«
    Er bediente uns. Nachdem wir uns eine Weile über diesen wahnsinnigen Fall ausgesprochen hatten, sagte ich: »Haben Sie den Wagen gründlich absuchen lassen?«
    »Ja. Genau nach den Anweisungen, die wir aus Washington bekamen. Wir haben eine Unmenge Fingerabdrücke sichergestellt. Außerdem steht fest, dass der Wagen quer durch die Wüste gefahren ist. Er ist völlig versandet. Mit dem Schlitten wären die Burschen ohne eine gründliche Reinigung selbst der letzten Schraube keine hundert Meilen mehr vorangekommen.«
    »Durch die Wüste?«
    »Ja. Die Wüste von Nevada. Sie gehört bestimmt nicht zu den größten Wüstengebieten der Erde, aber sie reicht einem völlig aus, wenn man sich mitten drin befindet.«
    »Welchen Grund können sie gehabt haben, mitten durch eine Wüste zu fahren, Steward?«
    »Ich habe keine Ahnung, Cotton.«
    »Eine solche Fahrt ist doch sicher sehr gefährlich, nicht wahr?«
    »Sehr gefährlich. Es besteht immer wieder die Gefahr, dass Sie mit Ihrem Schlitten im Sand stecken bleiben. Wenn das erst einmal passiert ist, sieht es für Sie verdammt unangenehm aus.«
    Ich grübelte.
    »Irgendeinen Grund müssen sie doch gehabt haben, gerade durch die Wüste zu fahren!«
    »Vielleicht taten sie es einfach aus Sicherheitsgründen! In der Wüste konnten sie jedenfalls der Polizei nicht begegnen!«
    »Donnerwetter, Steward! Das ist wahrscheinlich des Rätsels Lösung. Aber was haben sie von dem Augenblick an angefangen, da sie den Cadillac hier in der Stadt stehen ließen?«
    Steward lächelte. Es lag ein wenig Stolz in diesem Lächeln.
    »Ich weiß, wo sie hin sind«, sagte er schlicht.
    Ich fuhr von meinem Stuhl hoch, als hätte mich eine Tarantel gestochen.
    »Sie wissen, wo die Gangster hin sind?«
    »Ja. Da der Wagen genau an der Stelle stehen gelassen wurde, wo die neue Zubringerstraße zum Flugplatz führt, dachte ich mir, dass man es auf dem Flugplatz mal versuchen könnte. Ich fragte dort einige Leute. Und ich hatte Erfolg.«
    Er zog ein paar Blätter aus seiner Schreibtischlade.
    »Hier, ich habe die Aussagen schriftlich festgehalten. Gestern früh sind auf dem Flugplatz drei Männer angekommen mit einer Frau und einem kleinen Jungen. Sie erkundigten sich nach dem nächsten Flugzeug, das in Richtung St. Louis abgeht. Da eine solche Maschine tatsächlich in zwanzig Minuten starten würde, blieben sie auf dem Flughafen, bis die Maschine nach St. Louis abflog.«
    »Haben sie die Maschine benutzt?«
    »Ja. Wir wissen freilich nicht wie weit, aber sie lösten Flugscheine bis St. Louis.«
    »Konnten Sie Beschreibungen der Leute bekommen?«
    »Ja,

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