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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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hatte er den bewusstlosen Polizisten geknebelt und gefesselt, denn seine Verwegenheit durfte nicht zu früh entdeckt werden.
    Vier Stunden rollte der Dienstwagen in hoher Geschwindigkeit unentwegt nach Norden. Dann nahm er den Highway 156 nach Osten. Nach weiteren drei Stunden erreichte er Yalestown.
    Inzwischen war es dunkel geworden. Er konnte die Hand kaum vor den Augen sehen. Aber er hatte sich auf der Karte die Richtung eingeprägt, in der das Jagdhaus zu finden sein musste.
    Mühsam war der Weg durch den unbekannten Wald. Dann sah er zwischen den Bäumen Lichtschein schimmern. Auf Geräuschlosigkeit bedacht schlich er näher.
    Und dann lag es vor ihm. Das Jagdhaus, das Versteck der Kidnapper.
    Er umging es und schlich sich von einer unbeleuchteten Seite heran. Es gab eine Art Veranda, auf die er hinaufkroch. Vorsichtig richtete er sich an der Wand auf. Drei Schritte vor ihm stand das Fenster eines unbeleuchteten Raumes offen.
    Er stieg ein. Langsam, leise. Seine Erregung stieg. Mit raschen Griffen löste er den Verschluss der Pistolentasche, nahm die Waffe in die Hand.
    Hinter einer Tür war gedämpfte Radiomusik. Mister High blieb stehen und holte tief Luft.
    Dann stieß er die Tür auf.
    Er sah den Jungen blass und verängstigt auf einem Sessel sitzen. Die Frau stand an einem Fenster. Sie warf sich herum. Ihr Mund öffnete sich zu einem gellenden Schrei. Aber Mister High war schon bei ihr. Der Knauf der Pistole dröhnte auf den blonden Kopf. Lautlos sackte sie zusammen.
    »Onkel, bringst du mich zu Daddy?«, fragte der Junge weinerlich.
    Mister High schluckte.
    »Ja, mein Junge. Ich bringe dich zu Daddy. Warte nur noch einen Augenblick. Ich muss diese Frau fesseln. Sie ist eine Verbrecherin.«
    Mit Gardinenschnüren band er sie. Dann nahm er den Jungen auf den Arm und kehrte zu seinem Wagen zurück. Da er sich jetzt nicht mehr scheute, die Taschenlampe aus der Jackentasche seiner Uniform zu verwenden, ging es leichter.
    Als er im Wagen saß, überlegte er. Sollte er erst die Frau holen? Nein, es war besser, erst das Kind in Sicherheit zu bringen. Vielleicht kamen die Kidnapper inzwischen zurück, und er lief ihnen mit dem Kind in die Arme.
    Er startete und fuhr zurück auf die Straße, die sich quer durch den Wald zog. Als er auf die Straße einbog, hörte er in der Ferne den Pfiff einer Lokomotive. Und auf einmal befand er sich auch schon mitten in einem Hexenkessel.
    Um die nächste Kurve schossen zwei Wagen mit kreischenden Profilen. Der vorderste fuhr auf der falschen Seite.
    Mister High riss das Steuer nach links.
    Sein Wagen schleuderte, rutschte hinten weg, Mister High trat die Bremse durch, der Wagen stellte sich unbeabsichtigt quer über die Straße, ein berstendes Krachen, Mister High warf sich über den Jungen, und mitten in den Lärm hinein bellten auch schon die ersten Schüsse.
    ***
    An diesem Sonntag hatte sich das FBI die unwahrscheinlichsten Fahrzeuge ausgeliehen. Coca-Cola-Wagen und Bierfahrzeuge, Personenwagen, die Reklameaufschriften von rund hundert verschiedenen Firmen trugen, und eine Menge neutraler Dienstwagen waren auf die ganze Strecke zwischen New York und Yalestown verteilt.
    Jedes Fahrzeug hatte seine bestimmte Route, seine auf die Minute genau festgelegte Fahrtzeit.
    Wir hatten uns die Strecke zwischen Protain und Yales Vorbehalten, denn nach dem Zettel, den ich in Rileys Papierkorb gefunden hatte, war ja hier der entscheidende Augenblick zu erwarten.
    Phil und ich waren mit einem anderen Wagen bis Protain gekommen. Dort stand vor der Polizeiwache ein neutrales Dienstfahrzeug für uns bereit.
    Der Leiter der kleinen Polizeieinheit von Protain schüttelte uns die Hand.
    »Kann ich noch irgendetwas für Sie tun, Gentlemen?«
    Wir schüttelten den Kopf.
    »No«, wehrte ich ab. »Vielen Dank, Lieutenant. Sie können uns allenfalls noch den Daumen halten. Den Rest muss unser Glück tun.«
    Er versprach es. Wir winkten ihm noch einmal zu und brausten ab.
    Ich hätte die Strecke auswendig fahren können, so genau hatte ich mir die Straße eingeprägt. Ich wusste, nach wie vielen Yards die linke Abzweigung zum nächsten Dorf hin kam, ich kannte die beiden Brücken, die über einen kleinen Fluss führten, der sich hier entlangschlängelte, und ich wusste, wann der Wald anfangen und wann er wieder enden würde. Trotzdem hatten wir natürlich die Karte dieses Gebietes bei uns.
    »Ob sie den Jungen bei sich haben?«, fragte Phil, während ich langsam die Strecke abfuhr.
    »Das glaube ich

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