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0106 - Der Götze von Passa

Titel: 0106 - Der Götze von Passa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kampfroboter ausgeladen und ihn den Evergreens als Götzen angeboten hätten. Die Springer-Robots waren arkonidischer Fertigung, und es gab wenige Dinge im Universum, mit denen man einem Primitiven stärker imponieren konnte als mit einem metallischen Wesen, das sich aus eigener Kraft bewegte und selbständig denken konnte. Aber das hier war kein Robot! Der Froschbär war ein organisches Geschöpf. Das unheimliche Wesen kam aus dem Rauch heraus und schritt den Gang entlang auf die beiden Terraner zu, die Schreck und Entsetzen an ihren Platz gebannt hielten. Der Froschbär war vermutlich im Aufstieg durch den Schacht begriffen gewesen, bereit, inmitten unirdischer Geräusche und des strömenden Rauches aus der dunklen Öffnung im Hallenboden aufzusteigen und den Evergreens so seine übernatürlichen Kräfte zu demonstrieren, als die drei Terraner von oben in den Schacht hineinsprangen. Sie waren auf den Evergreen-Götzen gefallen.
    Das hatte ihren Sturz gebremst und verhindert, daß sie sich beim Aufprall auf den Felsboden des Ganges verletzten. Der Froschbär hingegen hatte den ersten, nämlich Rons Sturz noch ertragen, aber der Aufprall von Lofty und Larry hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht und ihn ebenfalls den Schacht wieder hinunterstürzen lassen. Eine Zeitlang war er wohl benommen oder gar bewußtlos gewesen. Aber jetzt hatte er seine Kräfte wieder gesammelt und hielt Ausschau nach denen, die ihm seinen zauberischen Auftritt auf der Bühne des Aberglaubens so gründlich verdorben hatten. Er kam heran. Seine großflächigen Füße patschten auf dem Boden. Ron streckte die Arme nach hinten aus, um Larry anzudeuten, daß er den Rückzug antreten solle. Er selbst wich im gleichen Rhythmus zurück, wie der Froschbär auf ihn zukam. Bis er das Ding sah, das zwischen ihm und dem Unheimlichen auf dem Boden lag, im Licht des Ganges matt schimmernd. Es zog seinen Blick mit magischer Kraft auf sich und erweckte in ihm den Wunsch, nach vorne zu springen und er zu ergreifen, bevor der Froschbär es in eine seiner vier Hände bekam.
    Es war ein mächtiges Ding, etwa wie ein großer Vorschlaghammer, und sicherlich würde es seine Flucht belasten.
    Aber es war das einzige Beweisstück, das er aus diesen alptraumhaften Abenteuer mitbringen konnte - und deswegen mußte er es ganz einfach haben. Larry hatte seinem Drangen inzwischen nachgegeben und lief davon. Ron dagegen blieb stehen, schätzte ein letztes Mal den Abstand zwischen sich und dem Froschbären - und sprang dann. Im gleichen Augenblick stieß das fremde Wesen einen zischenden, sprudelnden Schrei aus. Er klang zornig. Ron achtete nur auf das glitzernde, hammerähnliche Gebilde, das er haben wollte, aber er hörte, wie die platschenden Schritte plötzlich hastiger wurden, als hätte der Froschbär etwas dagegen, daß jemand sich des Hammers bemächtigte. Ron erkannte plötzlich, daß der Hammer wahrscheinlich das Werkzeug war, mit dem der Götze seine Opfer tötete. Es war das Zeichen seiner Würde, und die Evergreens wurden ihn nicht mehr anerkennen, wenn er es nicht mehr besaß. Er bekam den Hammerstiel zu fassen, packte ihn mit beiden Händen und hob das Werkzeug auf. Er richtete sich auf und wollte davonlaufen, aber in diesem Augenblick sah er, daß der Froschbär schon vor ihm stand und beide Armpaare ausstreckte, um ihn in tödlicher Umarmung zu ersticken. Voller Verzweiflung schwang Ron den Hammer. Er holte so weit aus, daß der Schwung des mächtigen Instruments ihn beinahe von den Fußen gerissen hätte. Muskeln und Sehnen spannten sich, Ron spurte stechenden Schmerz in der Schulter - aber der Hammer bewegte sich nach vorne, unaufhaltsam und mit mörderischem Schwung auf den Froschbär zu. Ron schloß die Augen. Er hörte einen dumpfen, krachenden Aufprall. Er spürte in den Händen, wie der Hammer Widerstand fand. Er hörte das unheimliche Wesen einen schrillen, schmerzerfüllten Schrei ausstoßen und die vier krallenbewehrten Hände in wilder Wut die Wände zerkratzen. Da packte er den Hammer noch fester, wandte sich um und lief, lief, lief... Der Gang schien endlos. Der Hammer war schwer, und wenn Ron nicht den festen Willen gehabt hätte, ihn Nike Quinto als Beweisstück zu zeigen, er hätte ihn längst weggeworfen, um schneller rennen zu können. Er sah sich nicht um. Aber er hörte die platschenden Schritte hinter sich und wußte, daß der Froschbär, der ihm zuvor so unbeholfen vorgekommen war, ihm immer näher kam.
    Verzweifelt dachte er an

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