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0106 - Hügel der Gehenkten

0106 - Hügel der Gehenkten

Titel: 0106 - Hügel der Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach unten.
    Daß Saffi mir folgte, merkte ich kaum.
    ***
    Ein Windstoß fuhr durch die menschenleere Straße, traf das Haar des Mädchens und wühlte es auf.
    Bill Conolly wischte sich über die Augen. Er glaubte noch immer an eine Halluzination, doch der Anblick blieb. Ihm kamen tatsächlich der Dämonenhenker und ein kleines Kind entgegen.
    Der Reporter stöhnte auf.
    Was sollte er jetzt machen? Waffenlos wie er war. Auf jeden Fall durfte Destero die Kleine nicht mitnehmen. Und wenn Bill ihn mit bloßen Fäusten angriff.
    Er ging vor.
    Schritt für Schritt kam er dem Dämonenhenker entgegen. Noch längst nicht hatte er die Folgen des Kampfes überwunden. Manchmal hatte er das Gefühl, auf weichem Gummi zu laufen, sosehr schwankte die Straße.
    Destero blieb stehen.
    Auch Bill stoppte.
    Fünf Schritte trennten sie.
    Überlaut hörte der Reporter sein Herz schlagen. War es die Angst, um sein und das Leben des Mädchens?
    Möglich…
    Destero sagte nichts. Er ging nur vor, zog das Kind mit sich und schlug dann zu.
    Seine Faust war wie ein Hammer. Bill sah sie auf sich zukommen, wollte den Kopf zur Seite nehmen, doch seine Reflexe hatten unter dem Schlag gelitten.
    Er schaffte es nicht ganz, und die Faust streifte ihn an der linken Gesichtshälfte.
    Trotzdem reichte die Kraft noch aus, um ihn zu Boden zu schleudern. Bill spürte, wie er mit dem Hinterkopf auf der Straße aufschlug, und erneute Ohnmachtswolken drangen gegen ihn.
    Verschwommen erkannte er das Gesicht des Henkers.
    Dann kam der nächste Schlag.
    Er löschte Bills Bewußtsein aus. Die Explosion am Kinn überstand er nicht.
    Destero nickte zufrieden. Wie eine Puppe hob er den Reporter hoch und klemmte ihn sich unter den Arm.
    Dann ging er weiter.
    Doch auch er bemerkte nicht, daß er einen heimlichen Beobachter hatte.
    Die alte Kullina.
    ***
    Menschenleer präsentierte sich die Straße. Nur ein paar einsame Laternen verstreuten ihr Licht. Ich hatte mich nicht mehr um das Ehepaar Grover kümmern können, ihr zweites Kind war jetzt wichtiger. Ich mußte es aus Desteros Klauen befreien.
    Nur – wo fand ich ihn?
    Ich schaute mich um.
    Keine Spur von Destero. Auch der Blick zum Hügel war mir durch die Häuserfronten verwehrt. Dafür sah ich hinter den Fenstern Schatten geistern. Die Menschen waren nervös. Natürlich hatten sie auch die Schüsse gehört, aber sie trauten sich nicht aus den Häusern. Jeder hatte Angst.
    Ich war froh, daß es so lief, denn hysterische Einwohner hätten mir nur im Wege gestanden.
    Als ich am Haus des Bürgermeisters vorbeikam, stand Orvell in der Tür.
    »Was ist geschehen?« sprach er mich an.
    Ich ging nicht auf seine Frage ein, sondern erkundigte mich nach dem Henker.
    »Nein, ich habe nichts gesehen. Wieso?«
    Ich winkte ab. »Später.«
    »Kann ich sonst noch etwas tun?«
    »Ja, das können Sie.« Ich deutete auf das Haus, aus dem ich gekommen war. »Kümmern Sie sich um die Grovers. Es geht ihnen schlecht.«
    Selbst bei dem Licht sah ich, wie das Gesicht des Bürgermeisters blaß wurde. »Sind sie tot?«
    »Nein, das nicht.« Mehr Informationen gab ich ihm nicht, denn die Zeit drängte.
    Mir war klar, daß ich Destero am Hügel der Gehenkten finden würde. Allein wollte ich nicht hin. Bill Conolly sollte mitgehen.
    Plötzlich war Saffi neben mir.
    »Was wollen Sie?« fragte ich.
    »Mit Ihnen gehen.«
    »Nein.«
    »Sie können mich nicht hindern, mit meinem Vater abzurechnen!« zischte sie.
    Da hatte sie recht. Hindern konnte ich sie wirklich nicht.
    Außerdem war sie alt genug, um zu wissen, welch eine persönliche Gefahr sie sich begab.
    Saffi hielt gut mit. Sie sprach kein Wort. Auch dann nicht, als ich vor dem Gasthaus stehenblieb.
    Da erschien der Wirt.
    »Mr. Conolly ist nicht da«, sagte er undeutlich.
    »Wo ist er hin?«
    »Auf die Straße gelaufen.«
    Ich wurde sauer. »Und dann?«
    »Keine Ahnung. Aber er schien mir angeschlagen zu sein.«
    Mir ging ein Licht auf, und ich schaute Saffi, das Zigeunermädchen, an.
    Sie senkte den Kopf.
    »Haben Sie mir nichts zu sagen?« fragte ich scharf.
    »Doch, Mr. Sinclair. Ich habe Ihren Freund niedergeschlagen.«
    »Und damit andere in größere Gefahr gebracht«, vollendete ich den Satz. »Verdammt noch mal.«
    »Sie sollten sich beeilen«, sagte hinter uns plötzlich eine dünne Stimme.
    Wir drehten uns um.
    Die alte Kullina stand da. »Ich habe die beiden gesehen«, erzählte sie. »Den Henker und das Mädchen.«
    »Was ist mit meinem Freund?«
    »Der Henker hat ihn

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