0106 - Hügel der Gehenkten
auf, wurden zu explodierenden Blitzen, die nicht nur den Kopf, sondern den ganzen Körper auseinanderrissen.
Ruuf, der Schamane, wurde buchstäblich atomisiert. Aber noch war Destero da. Der Dämonenhenker drehte sich und schleuderte mir meinen Freund Bill entgegen. Hätte ich jetzt abgedrückt, wäre er getroffen worden. Ausweichen konnte ich auch nicht mehr, wir prallten zusammen und fielen zu Boden.
Bis ich mich wieder gefangen hatte, war Destero schon verschwunden. Eine Nebelwolke erschien, hüllte ihn ein und löste seine Konturen auf. Die letzte Kugel jagte ich in die Wolke hinein, ohne ihn zu treffen.
Nur noch eine Stimme ertönte: »Wir sehen uns wieder, John Sinclair!« Aber nicht Destero hatte die Worte gesprochen, sondern Asmodina, obwohl sie nicht zu sehen war. Im Holz des Galgens begann es zu knirschen. Das Gerüst wankte. In den nächsten Sekunden würde es fallen. Und da genau stand das Mädchen. Ich jagte auf die Kleine zu, packte sie und warf mich mit ihr zur Seite.
Ich hatte soviel Schwung, daß wir gemeinsam ein Stück den Hügel hinunterrollten. Das Kind war gerettet. Ich konnte aufatmen.
***
In Tullverine war natürlich der Teufel los. Eine traurige Bilanz war zu ziehen. Der Tierarzt würde sein Leben lang blind bleiben, und Gulliver O’Flynn holte auch niemand mehr zurück, wie auch den Coroner.
Saffi, das Zigeunermädchen, saß weinend neben der Leiche des jungen Mannes und war nicht ansprechbar. Sie war mir auch nicht mehr nachgelaufen, das Tempo konnte sie doch nicht mithalten. Ich hatte ihr nur vom Tod des Vaters berichtet.
Wir wollten anschließend sofort nach London fahren. Ich hatte inzwischen mit Sir Powell telefoniert.
Ein neuer Fall wartete auf mich.
Nicht in England oder Europa, sondern in Indien. Sir Powell hatte was von einer geheimnisvollen Sekte gesagt.
Ich war gespannt darauf und drückte mir jetzt schon beide Daumen. Doch auch Asmodina und der Spuk reagierten. Sie faßten um diese Zeit schon einen gewaltigen Plan, der mir das Ende bringen sollte.
Aber davon werde ich später berichten…
ENDE
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