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0106 - Hügel der Gehenkten

0106 - Hügel der Gehenkten

Titel: 0106 - Hügel der Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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niedergeschlagen und ebenfalls mitgenommen«, erklärte sie.
    »Danke, das reicht.«
    Einen Atemzug später war ich schon unterwegs.
    ***
    Bill Conolly erwachte, als man ihn hart auf die Erde warf. Er öffnete die Augen und sah über sich die Schlinge.
    Sofort war er hellwach!
    Er ignorierte den Schmerz, der seine Gesichtsfront in Mitleidenschaft zog, und er wußte, daß seine Chancen ziemlich gesunken waren. Der Henker hatte ihn zum Galgen geschleppt, um ihn aufzuhängen.
    Aber er war nicht gefesselt. Der Reporter konnte sich bewegen.
    Vorsichtig drehte er sich auf die rechte Seite und schaute zum Galgengerüst hin.
    Groß und unheimlich kam es ihm vor. Als böse Drohung stach es in den nachtgrauen Himmel, über den bizarre Wolkenfetzen zogen.
    Das alte Holz knarrte und ächzte, eine schaurige Begleitmusik zum Wind der Nacht.
    Und neben dem Gerüst stand das Mädchen.
    Blonde, leicht rötlich schimmernde Haare. Der Wind fuhr durch das dünne Nachthemd und preßte den Stoff gegen den kleinen Körper. Die Arme hatte das Kind erhoben, es rieb sich die vom Weinen geröteten Augen und schluchzte.
    Bill dachte an seinen Jungen. Er war kaum älter als das Mädchen hier, und auch Johnny war schon einmal von Destero bedroht worden. In Bills Garten.
    Wahrscheinlich schien die Kleine gar nicht zu begreifen, daß sie sterben sollte, denn als sie jetzt die Arme senkte, schaute sie sich aus großen Augen um.
    Bill versuchte ein Lächeln. Er wollte das Kind ein wenig aufmuntern.
    Da fiel ein Schatten über ihn.
    Destero trat heran!
    Groß, wuchtig und schaurig anzusehen. Ein Machtfaktor. Sein Kopf wurde von der dunkelroten Kapuze verborgen, die nur zwei Sehschlitze für die Augen besaß.
    Kräftige Sehnen und Muskeln spielten unter der Haut. Man sah es der Gestalt an, daß sie eine immense Kraft besaß.
    Bill Conolly bekam einen trockenen Mund. Er war beileibe kein ängstlicher Typ, aber solche Horrorwesen konnten auch einem Mann wie ihm Magendrücken verursachen. Nichts, aber auch gar nichts konnte er gegen Destero unternehmen, denn der Reporter war waffenlos. Und ihn mit bloßen Fäusten anzugreifen, käme einem reinen Selbstmord gleich.
    Zudem war er völlig auf sich allein gestellt. John Sinclair befand sich im Dorf. Dort schlug er sich mit Ruuf, dem Schamanen, herum und glaubte Bill und Saffi in Sicherheit.
    »Ich werde dich töten!« grollte Destero.
    Bill schaute fragend auf die Kapuze. »Warum? Ich gehöre nicht zu den Dorfbewohnern. Außerdem wäre es eine Sache des Schamanen.«
    »Du gehörst zu Sinclair. Und er ist mein Feind.«
    Das stimmte, und darauf konnte auch Bill Conolly nichts erwidern.
    Ein erneuter Windstoß jagte über den Hügel und bewegte die Schlinge.
    Bill lief eine Gänsehaut über den Rücken, er spürte die Kälte des Bodens, aber auch die Kälte, die dieser Henker ausströmte. Sie stammte nicht von dieser Welt, er brachte sie aus dem Reich der Finsternis mit.
    Der Reporter machte einen letzten Versuch. Mit krächzender Stimme bat er um Gnade für das Kind.
    Destero nickte. Bill sah seine kalten, gnadenlosen Augen auf sich gerichtet. »Keine Angst, ich werde sie nicht hängen.«
    Dem Reporter fiel ein Stein vom Herzen.
    Doch Destero war noch nicht fertig. »Das besorgt ein anderer für mich. Ruuf!«
    Bills Hoffnungen waren zerstört. »Du Bestie!« keuchte er. »Du widerliche Bestie. Wenn ich eine Waffe hätte…«
    »Aber du hast keine«, zischte Destero, bückte sich und hob den Reporter hoch. Er hielt ihn so fest, daß Bill mit seinen Füßen über der Erde schwebte.
    In seinen Augen war Destero ein Riese.
    »Was machst du mit ihm?« fragte eine dünne Stimme.
    Destero lachte nur.
    »Lauf weg!« schrie Bill dem Mädchen zu. »Los, lauf weg, Kleine. Bitte…«
    Das Kind verzog sein Gesicht. Es war völlig durcheinander. Sollte sie gehorchen?
    »Renn zu Dad und Mummy!« rief Bill Conolly verzweifelt.
    Die Kleine rührte sich nicht.
    »Mach schon!«
    Ein Faustschlag verschloß dem Reporter den Mund. Bill stöhnte auf, schmeckte Blut auf der Zunge und riß in einem Anfall von Wut sein Knie hoch.
    Er traf auch, aber er hatte das Gefühl, gegen Stein geschlagen zu haben.
    Destero schüttelte ihn durch. »Du wahnsinniger Wurm!« keuchte er. »Ich mache dich fertig.«
    Endlich reagierte das Mädchen. Auf dem Absatz machte es kehrt und rannte den Hügel hinab.
    Destero wollte ihr erst folgen, ließ es aber bleiben und sagte zu Bill: »Die Kleine hat Zeit. Hängen werde ich sie, wenn du fertig bist.«
    Er

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