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0106 - Wir sprengten die Garde

0106 - Wir sprengten die Garde

Titel: 0106 - Wir sprengten die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprengten die Garde
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das Glas nicht mehr. Der eine Schwimmer des Hubschraubers war schon ganz verschwunden. Das Wasser spülte bereits um den unteren Teil der Kanzel. Oben darauf saßen der Pilot und der Mann, den ich für O’Connor hielt. Er hielt eine Maschinenpistole in der Hand.
    »Fahren Sie nicht zu dicht ran«, warnte ich Oliver, »die Kerle haben nichts mehr zu verlieren.«
    Er drosselte den Motor und fuhr bis auf etwa fünfzig Yards heran.
    »Werfen Sie die Waffe weg«, rief ich nach drüben.
    Als Antwort riss der Mann seine Maschinenpistole hoch und schoss. Wir legten uns flach, und Oliver riss das Boot in eine Kurve. Mehrere Kugeln sirrten durch die Windschutzscheibe und zertrümmerten sie. Wir nahmen vorsichtig die Nasen wieder hoch.
    »Sie wollen nicht«, sagte Oliver.
    »Dann werden wir mal wollen«, antwortete ich. »Mit höchster Geschwindigkeit in einem Bogen daran vorbei. Ich will versuchen, dass ich den Hubschrauber zum Absacken bringe. Wir brauchen die beiden Kerle lebend. Wahrscheinlich ist der Mann mit der Waffe der Chef der Bande.«
    Oliver brachte unser Boot auf Touren. Ich hielt meine Maschinenpistole durch die zerbrochene Scheibe und visierte kurz. Als wir auf etwa sechzig Yards herangekommen waren, zog ich durch.
    Meine Kugeln zersiebten die Glaskanzel, dann erwischte ich den Schwimmer.
    »Kurze Kurve und wieder ran«, brüllte ich. Oliver legte das Steuer um. Wieder schoss ich auf Kanzel und Schwimmer. Dann war mein Magazin leer. Ich schob ein neues ein, aber wir waren schon vorbei.
    Oliver fuhr in einem großen Bogen um den sinkenden Hubschrauber herum. Der Mann mit der Maschinenpistole schoss fast ununterbrochen, obwohl ihm ein gezieltes Feuer gar nicht möglich war. Ganz langsam sank der Apparat. Jetzt war auch der zweite Schwimmer unter Wasser verschwunden. Die Männer auf der Kanzel hatten es schwer, das Gleichgewicht zu halten.
    Ich sah, wie der Mann ein neues Magazin einschob. Die Einschläge lagen genau vor unserem Bug. Plötzlich packte der Pilot die Maschinenpistole des anderen und riss sie ihm aus der Hand. In weitem Bogen flog die Waffe ins Wasser.
    Oliver stoppte sofort den Motor. Die beiden Männer auf dem Flugzeug schlugen aufeinander los. Der Pilot bekam einen Schlag ins Gesicht, rutschte nach hinten weg, konnte sich am Propeller fassen. Die Luftschraube schnellte herum, traf den anderen am Kopf, sodass er von der Kanzel geschleudert wurde und ins Wasser stürzte.
    Durch die Gewichtsverlagerung legte sich der Hubschrauber ganz auf die Seite.
    Oliver fuhr vorsichtig an die Maschine heran. Der Pilot starrte uns mit angstverzerrtem Gesicht entgegen. Er hielt sich krampfhaft an einer Strebe fest.
    »Helft mir doch, ich kann nicht schwimmen«, schrie er.
    Ich ergriff den Bootshaken und hielt ihn dem Mann hin. Er griff danach. Mit schnellem Zug holte ich ihn längsseits. Im gleichen Augenblick versank der Hubschrauber. Ich zog den Piloten ins Boot, nahm einen Strick und fesselte ihm zur Sicherheit die Hände.
    Dann suchten wir den anderen Mann. Wenigstens zehn Minuten kreuzten wir herum, doch wir konnten nichts finden. Wahrscheinlich hatte ihn der Schlag des Propellers betäubt und er war ertrunken.
    »Es ist sinnlos«, meinte Oliver.
    Ich musste ihm Recht geben. »Fähren wir wieder zurück. Dann wandte ich mich an unseren Gefangenen.«
    »Wie heißen Sie?«, fuhr ich ihn an.
    »Perkins«, stotterte er.
    »Und der andere, war das O’Connor?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das war Garry.«
    »Ihr gehört aber zur Garde?«
    »Nein, zur Garde noch nicht. Wir sind neu, sollten erst aufgenommen werden.«
    »Kennen Sie O’Connor?«
    »Ich habe ihn noch nicht gesehen. Ich erhielt meine Aufträge immer von einem gewissen Jonny Snyder.«
    Der Bursche packte bereitwillig aus. Er war vollkommen mit den Nerven fertig.
    »Kennen Sie die anderen Mitglieder der Garde?«, fragte ich.
    »Nein, die kenne ich nicht. Ich weiß nur, dass es sieben Mann sind«
    »Sind noch mehrere Neue da?«
    »Ich glaube nicht, Garry sollte als Revolvermann dazukommen, mich hat man geholt, weil ich fliegen kann.«
    »Die anderen Mitglieder der Garde kennen aber O’Connor?« Ich beobachtete scharf sein Gesicht.
    »Ja, Sie müssen ihn kennen. Jonny Snyder machte mal so eine Bemerkung zu mir.«
    »Das will ich genau wissen.«
    »Kann ich erst eine Zigarette haben?«, bibberte der Jüngling.
    Ich schob ihm ein Stäbchen zwischen die Lippen. »So, jetzt reden Sie. Ich möchte nicht viel fragen. Es kann sein, dass ich für Sie ein

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