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0106 - Wir sprengten die Garde

0106 - Wir sprengten die Garde

Titel: 0106 - Wir sprengten die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprengten die Garde
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Gelächter antwortete mir und ein Kopf erschien über der Brüstung. »Hol uns doch, G-man.«
    »Gut, dann werden wir euch ausräuchern«, sagte ich.
    »Verschwinde, G-man, wir schießen auf jeden Rockzipfel.« Der Lauf einer Maschinenpistole erschien.
    »Ihr habt noch fünf Minuten Zeit, dann fangen wir an. Ich fordere euch zum letzten Male auf, ergebt euch. Werft eure Waffen weg. Kommt hervor.«
    Hinter dem Aufbau schnellte Gus Ferron hoch, riss eine Maschinenpistole an die Backe und schoss.
    Ich schnellte in die Deckung zurück. Im selben Moment bellte Phils Waffe auf. Gus Ferron schrie auf und sackte in sich zusammen.
    Ich stand langsam auf. »Kommt hervor. Wir haben O’Connor gefasst. Jeder weitere Widerstand ist sinnlos.«
    »Verdammter Hund«, brüllte es hinter dem Aufbau hervor. Dann flog ein kleiner schwarzer Kasten auf mich zu.
    Ich sprang zurück. Keine Sekunde zu früh. Der Kasten fiel zu Boden, eine Stichflamme schoss auf, eine starke Detonation erschütterte die Luft.
    »Was war das?«, fragte Kapitän Millard erschrocken.
    »Eine Höllenmaschine. Kann sein, dass die von den Dingern noch einige in Reserve haben.«
    Phil tauchte auf. »Wir haben ja auch so etwas in Reserve. Ich werde das Ding holen.«
    Ich nickte. »In Ordnung.«
    Phil ging nach unten, während ich aufpasste, dass wir nicht überrascht wurden.
    »In einer Stunde wird es dunkel«, meinte Kapitän Millard.
    »Dann müssen wir uns ranhalten. Sie haben doch sicher Scheinwerfer?«
    »Wir können von der Brücke aus leuchten.«
    »Das wird genügen. Lassen Sie noch einige Scheinwerfer auf stellen. Für alle Fälle.«
    Er stiefelte los. Theresa Norteek trat zu mir.
    »Was haben Sie vor, Jerry?«
    »Wir werden ihnen einen Gruß schicken, dass ihnen die Lust am weiteren Versteckspielen vergehen wird.«
    »Meinen Sie, dass der Mann tot ist, den Phil getroffen hat?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hoffe aber, dass wir einen lebend bekommen. Er muss uns verraten, wer O’Connor ist.«
    »Und wenn er es nicht sagt?«
    »Verlassen Sie sich darauf, er wird.«
    Sie sah mich ängstlich an. »Machen Sie nicht so ein schreckliches Gesicht Jerry, ich bekomme direkt Angst.«
    Ich lächelte. Es war ein etwas verzerrtes Lächeln. »Ich glaube, es ist besser, Sie gehen nach unten. Das hier ist Männersache.«
    Sie senkte den Kopf und wandte sich ab. Aber sie ging nicht.
    Phil kam mit dem Sprengstoffkasten, den man in Theresas Zimmer zu unserem Empfang eingebaut hatte.
    »Du kannst noch mal eine Ansprache halten. Ich mach den Feuerzauber inzwischen fertig.«
    Ich ging einige Schritte aus der Deckung heraus und brüllte »Hallo«!
    Nichts rührte sich. Die Gangster ließen die Köpfe unten. Ich war überzeugt, dass sie mich trotzdem genau beobachteten. »Meine dritte und letzte Warnung«, fuhr ich fort. »Kommt sofort hervor und ergebt euch. Wir warten genau eine Minute.«
    »Den-Teufel werden wir«, brüllte einer zurück.
    »Fünfundfünfzig Sekunden«, sagte ich ungerührt.
    »Wenn du uns holen kommst, gehen wir mit, verdammter Cop.«
    »Fünfundfünfzig Sekunden.« Ich sah auf meine Armbanduhr, behielt dennoch den Aufbau im Auge.
    Alles blieb still.
    »Dreißig Sekunden«, verkündete ich. Phil war neben mich getreten. Er hielt die Sprengladung in der Hand.
    »Ich habe die Sperre so gebogen, dass sie beim Aufprall herausspringen muss.«
    Bei den Gangstern rührte sich noch immer nichts.
    »Zehn Sekunden«, sagte ich eiskalt und kurz darauf: »Fünf Sekunden.«
    »Aus!« Ich stieß das Wort hervor. Phil lief einige Schritte vorwärts und schleuderte den Kasten über den Aufbau. Wir hörten den Kasten aufs Deck poltern, dann erfolgte eine ohrenbetäubende Explosion. Ein Rauchpilz schoss nach oben.
    ***
    Hinter dem Aufbau blieb es still. Plötzlich wurde eine Maschinenpistole zur Seite geschleudert. Zwei Hände erschienen, und dann folgte der ganze Mann.
    Es war Ferry Crosh.
    »Ich ergebe mich«, rief er, »Nicht schießen.«
    Er kam langsam um den Aufbau herum auf unsere Deckung zu. Wir hielten unsere Maschinenpistolen im Anschlag. Plötzlich blitzte es hinter dem Verschlag auf. Es war nur ein einzelner Schuss aus einer Pistole. Ferry Crosh blieb stehen, als hätte ihn eine Faust abgestoppt, dann fiel er in sich zusammen.
    Ich sprang vorwärts. Phil rannte mit und deckte das Gangsterversteck mit einer Salve ein. Ich packte Ferry Crosh und zog ihn hinter unsere Deckung.
    Es war vergeblich gewesen, Ferry Crosh war tot.
    Einige Matrosen umdrängten uns neugierig.

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