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0106 - Wir sprengten die Garde

0106 - Wir sprengten die Garde

Titel: 0106 - Wir sprengten die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprengten die Garde
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darunter liegenden Raum. Er war leer. Ich überlegte kurz, dann klappte ich das Fenster ganz zurück.
    Ich ließ mich in die Öffnung hineingleiten, hing an den Händen und sprang. In den Knien abfedernd fing ich den Aufprall ab. Schnell huschte ich zur Tür und legte mein Ohr dagegen.
    Ich hörte Stimmen, konnte aber nichts verstehen. Dann sagte jemand hart und energisch:
    »Ihr geht alle in den hinteren Raum. Es ist mir egal, ob ihr Platz habt oder nicht. Marsch, sonst knallt’s.«
    In dem gemeinsamen Raum befand ich mich. Mit einem Sprung erreichte ich einen Schrank, drückte mich in den Winkel, den er mit der Wand bildete. Da wurde auch schon die Tür aufgerissen, und einige Männer stolperten herein. Sie sahen mich glücklicherweise nicht sofort.
    »Auch Sie, Kapitän Millard«, sagte draußen jemand.
    Jetzt hatte mich einer der Passagiere entdeckt, stutzte. Ich hielt den Finger vor meinen Mund. Er verstand mich sofort. Die anderen sahen mich nun auch, beherrschten sich aber ausgezeichnet. Einige stellten sich unauffällig vor mich hin.
    Kapitän Millard wurde in die Kabine geschoben. Die Tür fiel krachend zu und wurde abgeschlossen. Ich trat aus meinem Winkel hervor.
    »Ruhe!«
    Kapitän Millard riss den Mund auf. Er kam auf mich zu und schüttelte mir die Hand. »Cotton, Sie sind ein Teufelskerl. Wie haben Sie das nur wieder gemacht?«
    Ich winkte ab und drückte ihm meine Waffe in die Hand. »Können Sie damit umgehen?«
    »Und ob.«
    »Gut, ich klettere jetzt wieder nach draußen und gebe den anderen ein Zeichen, dass sie angreifen können. Noch eines, ist O’Connor bei seinen Leuten?«
    »Ich glaube nicht. Es sind nur drei Gangster. Der Name O’Connor ist nicht gefallen.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Was hatte das zu bedeuten? Am Ende gab es diesen rätselhaften O’Connor gar nicht. Oder tauchte er erst auf, wenn es galt, seine Leute abzuholen? Ich hatte im Augenblick keine Zeit, um darüber nachzudenken. Wir schoben einen Tisch unter die Luke und ich kletterte wieder nach oben.
    Phil sah mich sofort. Ich gab ihm mit der Hand ein Zeichen, dass er uns den Weg freihalten solle. Er verstand mich sofort.
    Ich hangelte wieder zurück. Es dauerte keine Minute, da prasselte eine Garbe gegen die Stahlwand unserer Kabine. Wir hörten einen Schrei und eilige Schritte.
    »Was war das?«, fragte Kapitän Millard.
    »Unser erster Gruß. Rücken Sie den Schrank von der Wand und stellen Sie sich dahinter.«
    Man befolgte in aller Eile meinen Rat. Ich kippte den Tisch um und schob ihn gegen die Tür. Es war ziemlich eng im Raum, und es war nicht einfach, allen eine günstige Deckung zu verschaffen. Kapitän Millard kniete mit 42 der Smith & Wesson in der Eaust neben mir hinter dem Tisch.
    Draußen auf der Brücke brüllte eine Stimme: »Wenn weitergeschossen wird, legen wir die Geiseln um.«
    Schritte wurden laut, und die-Tür öffnete sich einen Spalt.
    »Los, Millard, rauskommmen«, rief einer der Gangster. Der Stimme nach musste es Gus Ferron sein. Millard riss die Pistole hoch und schoss.
    »Idiot«, brüllte ich und sprang auf. Ich erreichte die Tür gerade, als sie von außen zugeworfen wurde.
    »Warum haben Sie geschossen?«, fauchte ich den Kapitän an.
    »Der Hund, der verdammte«, zischte er.
    »Das war das Dümmste, was Sie tun konnten. Geben Sie mir meine Pistole wieder. Wenn ich das gewusst hätte…« Ich schwieg, um nicht noch mehr in Wut zu kommen.
    Millard gab mir wortlos meine Waffe. Er war selbst darüber verzweifelt, dass ihm das Temperament durchgegangenen war.
    Oben an der Fensteröffnung erschien ein Gesicht. Ich wollte schon durchziehen, als ich Phil erkannte.
    »Ihr könnt rauskommen«, rief er mir zu.
    Die ersten Männer kletterten nach oben, als Letzter folgte Millard. Er drehte sich noch einmal um.
    »Nehmen Sie es mir sehr übel?«
    Ich winkte ab. »Was geschehen ist, ist geschehen.«
    ***
    Plötzlich war ein eigenartiges Geräusch in der Luft.
    »Ein Flugzeug«, rief Phil.
    »Hoffentlich will es nicht die Gangster abholen.«
    Er sah mich überrascht an. »Du meinst?«
    »O’Connor ist nicht bei seinen Leuten. Vergiss das nicht.«
    »Du kannst Recht haben.«
    Von der Kommandobrücke aus wurde eine rote Leuchtkugel abgeschossen.
    »Also doch«, sagte Phil.
    Es dauerte aber noch einige Minuten, ehe wir den Hubschrauber richtig erkennen konnten. Eine zweite Leuchtkugel zischte hoch.
    Phil presste die Lippen zusammen. »Wenn Sie Waffen haben, müssen wir hier verschwinden.«
    Ich rannte

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