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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beherrscht wurde. Auch ich wäre nicht in der Lage gewesen, eventuell ausgefallene Sektoren zu reparieren.
    Meine ehrwürdigen Ahnen, die - ganz genau genommen - eigentlich meine Nachkommen gewesen waren, da ich schon fünftausend Jahre früher geboren worden war, hatten aber auch daran gedacht. Der Regent reparierte sich selbst! Ein waffenloser Spezialrobot erwartete uns am Eingang zu Vorführraum Sieben.
    Die Stahltore glitten zurück. Vor uns lag ein rechteckiger Saal mit gewölbter, säulengestützter Decke. Außer gewaltigen Bildschirmen, einem hufeisenförmigen Programmierungstisch und der aus der Wand ragenden Stahlhülle eines Endstufenelementes war nichts zu sehen. Vor dem größten Schirm standen bequeme Gliedersessel, in denen bereits die größten Wissenschaftler und Staatsmänner der arkonidischen Geschichte gesessen hatten.
    Ich deutete wortlos auf die Sitzgelegenheiten. Die Vorführung war vorbereitet. Ich konnte auf eine detaillierte Befragung verzichten, da die schon vor Tagen abgerufenen Speicherdaten im koordinierenden Logiksektor der hiesigen Endstufe verankert worden waren. Ehe ich den für Rhodan und mich wahrscheinlich bedeutungsvollen, wenn nicht entscheidenden Auslöseimpuls gab, stellte ich möglichst zwanglos fest: „Perry, dein unverhoffter Vorstoß in das Blaue System, was anscheinend nur mit einem Linearschiff möglich ist, hat eine Lawine von verschiedenartigen Ereignissen ausgelöst. Deine Ermittlungen sind richtig. Die Vor- Arkoniden, richtiger Akonen genannt, sind die Stammväter der dir bekannten Arkoniden, zu denen auch ich gehöre. Für die Mitglieder des Großen Rats von Arkon ist diese Tatsache äußerst bedauerlich.” „Warum?” Ich sah ihn nachdenklich an. „Das weißt du genau. An uns hat sich ein offenbar nicht zu umgehendes Naturgesetz erfüllt. Fast alle Soziologen, Biologen und Mediziner behaupten übereinstimmend, ein aus dem ursprünglichen Lebensraum herausgerissenes Volk könne auf anderen Welten und unter völlig verschiedenartigen Gesetzmäßigkeiten nicht beständig bleiben, was sowohl für Kultur und Ethik, als auch für das überlieferte technische und wissenschaftliche Wissensgut gilt.
    Die unbestreitbare Degeneration von fast allen Arkoniden der Jetzt-zeit ist eine Folgeerscheinung dieser düsteren Gesetzmäßigkeit. Wir wissen nun, weshalb das Arkonidenreich nur auf tönernen Füßen steht. Das Rätsel, dessen Lösung wir vergeblich gesucht hatten, ist infolge deines Prüfungsfluges zum galaktischen Zentrum gelöst worden. Wir sind Kolonistennachkommen eines großen Volkes, also degenerierten wir. Fast alle Arkoniden, darunter die führenden Köpfe des Großen Rates, befinden sich in der seelischen Situation einer bestimmten Gruppe von Geisteskranken, denen kein Psychiater einzureden vermag, daß sie wirklich krank sind. Logischerweise wäre es ein Gebot der Stunde, diesen Arkoniden glaubhaft zu machen, daß wir am Ende des Weges angekommen sind. Das wird mir jedoch niemals gelingen. Je mehr die Dekadenz fortschreitet, um so überheblicher wird man werden. Völlig grundlos - natürlich!
    Wir werden demnach allein auf uns angewiesen sein. Die im Gehirn gespeicherten Daten beweisen, daß vor etwa zwanzigtausend Jahren irdischer Zeitrechnung ein fürchterlicher Krieg zwischen den Akonen und meinen Vorfahren ausbrach. Es ging um verbriefte Rechte, Autarkieansprüche, Handelsbeziehungen und andere Dinge, die wir immer wieder als Ursache verheerender Auseinandersetzungen anzusehen haben.
    Man hat dir im sogenannten Blauen System erklärt, dieser Krieg sei noch nicht vergessen, was auch die letzten Geschehnisse beweisen. Die Akonen versuchen, die in deiner Person aufgetauchte Gefahr zu beseitigen. Du bist gefährlich geworden, denn du besitzt den Linearantrieb.” Rhodan fixierte mich eingehend. Ihm schien keine meiner Regungen zu entgehen. „Ja”, antwortete er einsilbig. „Der Regent stellt mit hundertprozentiger Sicherheit fest, daß deine Beseitigung sowohl den Untergang Terras als auch den des Arkonidenreiches bedeuten würde.
    Andererseits würdest du fallen, wenn ich nicht mehr wäre, denn ich beherrsche die arkonidische Raumflotte. Es bleibt sich demnach gleich, wo die Akonen ansetzen. Das ist der Grund, weshalb ich dich um dein Erscheinen gebeten habe.” „Ist die Aussage des Regenten wirklich so ausweglos eindeutig, Sir?” warf Tama Yokida ein. „Noch auswegloser. Wenn ich nicht mehr Imperator sein sollte, wird meine Flotte Terra angreifen,

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