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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab. Außerdem zeichneten sich in meinem fieberhaft arbeitenden Gehirn noch andere Möglichkeiten ab. Warum tat man nichts? Das war doch wahnwitzig. Rhodan hatte auch keinen Erfolg. Seine Gaben waren bestimmt zu schwach und zu wenig ausgebildet, um ihm unter solchen Verhältnissen eine rein geistige Verbindungsaufnahme zu gestatten. Claudrins Schlachtschiff konnte Lichttage hinter oder schon vor uns sein. Perry stellte seine Bemühungen ein. Wankend ging er zu einem leeren Sessel hinüber und ließ sich hineinfallen. Zwischen Auris' Brauen erschien eine scharfe Falte. Hatte sie bemerkt, was der Terraner versucht hatte? Draußen regte sich noch immer nichts. Man rief noch nicht einmal über die Bordverständigung an. „Triebwerke abschalten, übergehen zum freien Fall”, ordnete Rhodan mit rauer, von Erschöpfung zeugender Stimme an. Ich nickte ihm zu. Das war noch die einzige Möglichkeit, Claudrin das voraussichtliche Anpassungsmanöver zu erleichtern. Im gleichen Augenblick begann es irgendwo im runden Leib des Akonenschiffes zu rumoren. Ich hob lauschend den Kopf. Auris begann ein zweites Mal zu lächeln. Mit einer anmutigen Geste strich sie sich über ihr langes, kupferfarbenes Haar, von dem das schwache Licht der Manöverbeleuchtung tausendfältig reflektiert wurde. Rhodan richtete sich auf. Langsam verließ er seinen Sitzplatz. Er schien etwas zu ahnen. „Macht bloß keine Dummheiten, Auris!” warnte er erregt. „Ihr seid in meiner Hand.
    Ruft also die übrigen Offiziere der Schiffsführung an und...” Sie schüttelte abweisend den Kopf. Sie war ganz ruhig. Wieder bemerkte ich das Mitleid in ihren Augen. „Zu spät, Euer Exzellenz”, behauptete sie. „Für die kommenden Geschehnisse kann niemand an Bord des Schiffes verantwortlich gemacht werden. Ihr habt übersehen, daß dies ein Fahrzeug des akonischen Energiekommandos ist. Demnach werdet Ihr begreifen, wie ungeheuer stark und leistungsfähig der eingebaute Großtransmitter ist. Ihr hättet sofort nach Eurem Eintreten einen bestimmten Bildschirm zerstören sollen. In dem Falle hätte Euch die Zentrale weder sehen, noch die galaktische Position des Schiffes anpeilen können. Nein, laßt es sein. Jetzt hat es keinen Sinn mehr.” Rhodan ließ die schon erhobene Waffe sinken.
    Wütend schaute er zu dem gewölbten Schirm hinüber, der während des Linearfluges einen klaren Blick in die Flugrichtung erlaubt hatte. Es war eine seltsame Situation! Wir wußten, daß in wenigen Sekunden etwas Unbegreifliches geschehen mußte, und doch konnten wir nichts dagegen tun. Ich ließ resignierend meine kleine Waffe sinken. Die akonischen Offiziere zeigten auch jetzt keine Gefühlsregung. Das Rumoren wurde zu einem dumpfen Donnern. Wenn es uns nun möglich gewesen wäre, die Zentrale zu verlassen, um den sicherlich nur langsam auf Leistung kommenden Schiffstransmitter zu zerstören, wäre alles gut gewesen, so aber standen draußen Bewaffnete. Es war alles sinnlos geworden. Tama Yokida steckte zuerst seine Waffe in den Gürtel. Er hatte verstanden. Wortlos setzte er sich in einen Sessel, behielt die Akonen jedoch scharf im Auge. Als das Donnern die Zelle erschütterte, begann Rhodans Körper sich zu versteifen. Eine unsinnige Hoffnung erfüllte mich. Hatte er Kontakt bekommen? Ich bemühte mich, meine Nervosität nicht zu deutlich zu zeigen, bis Perrys Gesichtsausdruck wieder normal wurde. Sein Lächeln verriet mir, daß sich die Telepathen der IRONDUKE in diesen Augenblicken gemeldet hatten. Demnach war das terranische Schlachtschiff ebenfalls in den Normalraum eingetaucht. Rhodan gab keine Erklärung ab, jedoch glaubte ich sicher zu wissen, daß er die Mutanten über die kommenden Ereignisse informiert hatte. Dies mußte bedeuten, daß die IRONDUKE sofort wieder in den Halbraum ging, um die unterbrochene Fahrt zum Blauen System fortzusetzen. Wir waren trotzdem nicht allein! Ehe ich noch das Für und Wider erwägen konnte, wurde das kleine Akonenschiff Von einer fürchterlichen Gewalt erfaßt. Vor meinen Augen begannen die Konturen der Anwesenden zu verschwimmen. Rote Feuerräder zeichneten sich ab, und dann war nichts mehr. Ich erfaßte nur noch, daß dies die heftigste Entmaterialisierung war, die ich jemals erlebt hatte. Die akonische Transmitterzentrale mußte mit einem ungeheuren Energieaufwand gearbeitet haben, um die immerhin beachtlich großen Maße des Raumschiffes entstofflichen und in der Form eines überdimensionalen Impulses übernehmen zu können.
    Es

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