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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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blicken. Wenn es einen gab, der das Harriet Building studiert hatte, so war er es.
    Mit einem der Schnellaufzüge fuhr er hinauf bis in den sechzigsten Stock. Dort stieg er um in den Etagenlift und fuhr noch einmal vier Stockwerke höher. Er wandte sich nach links, ging in den Flur C hinein und geriet genau an die Empfangsloge eines kleinen Hotels.
    »Guten Tag«, sagte er. »Ich möchte gern ein Zimmer.«
    Der ältliche Empfangschef rückte seine randlose Brille zurecht. Er musterte den jungen Mann interesselos und murmelte: »Bitte sehr, der Herr. Sollen wir noch großes Gepäck vom Bahnhof holen lassen?«
    George lachte. »Nein, das ist nicht nötig. Ich werde tagsüber bei meinen Verwandten sein, dort ist auch mein Gepäck. Sie wohnen nur ein bisschen beengt, deshalb kann ich nicht bei ihnen schlafen.«
    »Ja«, nickte der Alte. »Die Wohnraumverhältnisse in New York sind alles andere als ideal!«
    Er schob George den Anmeldeblock zu. Gelassen nahm der junge Gangster den Stift und schrieb:
    Miller, John Robert, aus Kansas City.
    »Danke«, sagte der Alte. »Nehmen Sie dieses Zimmer.«
    Er legte einen Schlüssel auf den Tisch.
    George betrachtete die blecherne Nummer, die an dem Schlüssel hing. Er zog ein leicht enttäuschtes Gesicht.
    »Schade«, murmelte er. »Zimmer elf haben Sie wohl nicht mehr frei, was? Ich war nämlich als Kind schon mal hier mit meinen Eltern. Damals hatten wir Zimmer elf.«
    George griff in die Hosentasche und schob eine Zehndollar-Note über den Tisch.
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar, mein Herr«, sagte er.
    Der Alte erhob sich. Mit einem solchen Trinkgeld wurde er anscheinend nicht oft bedacht.
    »Wir freuen uns, dass Sie uns die Ehre geben«, versicherte er, plötzlich von ehrerbietiger Freundlichkeit beseelt.
    George nickte lächelnd. Dann ließ er sich das Zimmer zeigen. Obgleich er es im Dunkeln ohne jede Führung hätte finden können.
    »Ich werde mich ein wenig hinlegen«, sagte er, als sie vor der Zimmertür standen. »Ich bin übermüdet von der langen Reise. Ich kann im Zug einfach nicht schlafen. Da nützt der beste Schlafwagen nichts.«
    Der Alte nickte mitfühlend.
    »Ja, ja, das ewige Rattern der Räder, nicht wahr? Man muss sich erst an diese laute Begleitmusik gewöhnen. Bei uns haben Sie Ruhe, Sir. Wünschen Sie zu einer bestimmten Zeit geweckt zu werden?«
    George tat, als ob er überlegte. Dann nickte er und murmelte: »Ja. Vielleicht gegen fünf Uhr heute Nachmittag. Wir haben - meine Verwandten und ich -wir haben einen Nachtbummel vor. New Yorker Nachtleben, da empfiehlt es sich wahrscheinlich, vorher eine Mütze Schlaf zu nehmen, was?«
    Er zwinkerte dem Alten vertraulich zu. Der kicherte und stimmte lebhaft zu. Nachdem er sich noch erkundigt hatte, ob man dem Herrn noch mit irgendetwas dienen könnte, und einen abschlägigen Bescheid erhalten hatte, verzog er sich.
    Ein sehr freundlicher junger Mann, dachte er. Wahrscheinlich der Sohn vermögender Eltern, sonst könnte er nicht so großzügig mit dem Geld umgehen.
    Jedenfalls ist es ein sehr netter junger Mann.
    Der nette junge Mann hatte unterdessen sein Zimmer betreten. Mit sorgfältiger Bedachtsamkeit schloss er es hinter sich ab, um gegen Überraschungen gesichert zu sein. Dann eilte er schnellen Schrittes zum Fenster.
    Er grinste. Seine Erkundungen waren richtig gewesen. Genau vor diesem Fenster ging die Feuerleiter hinab.
    Er öffnete das Fenster, steckte sich eine Zigarette an und wartete. Es dauerte knapp vier Minuten, da erschienen Lorry, Ben und Mart auf der Feuerleiter. Leise kletterten sie ins Zimmer.
    George legte den ausgestreckten Zeigefinger vor die gespitzten Lippen. Sie nickten und sagten keinen Ton.
    Er schaltete das Radio ein. Nicht zu laut, aber immerhin laut genug, dass man sich dabei im Flüsterton unterhalten konnte und immer noch vom Radio übertönt wurde.
    Lorry und Ben hatten große Reisetaschen mitgebracht. George nur eine Aktentasche. Mart führte überhaupt kein Gepäckstück bei sich.
    »Sind die Wagen da?«, fragte George leise.
    Mart nickte nur.
    »Was für welche?«
    »Am Ostausgang ein gelber Mercury. Am Nordausgang ein blauer Lincoln.«
    »Die Nummernschilder?«
    »Habe ich bei Guy Holloway ausgetauscht.«
    »Gut. Ben, hast du die Beutel?«
    Ben Faster griff in seine Hosentaschen. Er brachte vier zusammengefaltete Leinenbeutel von beachtlicher Größe zum Vorschein. Oben ließen sie sich durch ein Nylonband zusammenziehen.
    »Gut. Die werden reichen. Jetzt an die

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