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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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Kanonen.«
    Sie öffneten die Aktentaschen. Jeder erhielt eine schwere automatische Pistole. Dann kippte George den restlichen Inhalt der Akten- und Reisetaschen aus. Eine Unmenge leerer Pistolenmagazine kam zum Vorschein. Und ein Dutzend Kartons mit Munition.
    »Ladet die Reservemagazine!«
    George sah zu, wie sich seine Gangster an die Arbeit machten. Ben schien ein bisschen nervös zu sein, bei ihm wollte es nicht so recht klappen.
    »Was ist los mit dir, Ben?«, fauchte ihn Andrew leise an. »Nimm dich zusammen!«
    Ben erschrak. Er zuckte entschuldigend die Achseln. »Tut mir leid, Chef. Ich bin ein bisschen aufgeregt. Das legt sich aber, sobald es soweit ist. Bestimmt, Chef. Ich kenne das. Die Aufregung habe ich immer nur vorher.«
    »Das will ich hoffen.«
    Es dauerte noch eine Weile, bis sämtliche Reservemagazine geladen waren. George ließ sich aufs Bett fallen, zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und ein paar dünne Handschuhe.
    »Her mit den Kanonen und mit den Magazinen!«, befahl er.
    Sie warfen ihm die Sachen aufs Bett. Er zog sich die Handschuhe an und begann dann jede Waffe und jedes Magazin von den Fingerabdrücken zu säubern, indem er alle glatten Teile sorgfältig abwischte. Erst als er damit fertig war und auch die anderen drei, mit staunenden Gesichtern, von ihm Handschuhe bekommen und übergestreift hatten, verteilte George Andrew die Waffen.
    »Steckt euch die Magazine in die Hosentaschen. Alles, was ihr sonst in den Hosentaschen habt, kommt heraus und in die Jackentaschen. Sonst verliert ihr Idioten noch beim Rausziehen eines Magazins eure Visitenkarte.«
    Sie gehorchten.
    George sah auf seine Uhr. Sie hatten noch Zeit.
    Er steckte sich eine Zigarette an und streckte sich auf dem Bett aus.
    »In fünf Minuten legen wir los«, sagte er. »Wer noch eine Zigarette rauchen will…«
    Sie machten eilig davon Gebrauch. In leichten Schwaden stieg der Rauch zur Decke. Niemand sprach noch ein Wort. Alle hingen ihren Gedanken nach.
    Träge verging die Zeit. Von dem imitierten Kamin her tickte eine Stiluhr.
    Endlich war es soweit.
    George Andrew richtete sich auf. Noch einmal überblickte er seine kleine Bande. Dann sagte er: »Los, Boys!«
    ***
    Eine anderthalbe Stunde vorher hatte Ann Lorcin beobachtet, wie vor der Tankstelle ein gelber Mercury vorfuhr.
    Sie warf einen raschen Blick auf die Nummer.
    NY 24-B-1745.
    Sie wollte sich schon wieder ihrer Arbeit zuwenden, als sie sah, dass ein junger Mann ausstieg. Ein Mann, den sie schon gesehen hatte.
    Er trug eine rote Lederjacke und einen gelben Pullover darunter. Dazu enge Jeans.
    Sie hatte diesen Mann heute schon zweimal gesehen. Einmal vor ihrem Haus, als er Robby Lane anrief. Und dann bei George im Treppenhaus.
    Eigenartig, dachte sie. Dass man immer wieder demselben Menschen über den Weg läuft!
    Sie brauchte sich nicht anzustrengen, wenn sie sehen wollte, was vor der Tankstelle geschah. Wenn sie nur den Kopf hob, blickte sie direkt über ihren kleinen Schreibtisch hinweg zur Tankstelle. Das große Fenster in ihrem Büro erlaubte einen umfassenden Ausblick.
    Der in der Lederjacke hatte offenbar dem Tanksteilenwart Anweisung gegeben, den Chef herbeizutelefonieren.
    Ann musterte den Wagen. Auf dem Rücksitz, unterhalb des Heckfensters lag ein Tiger aus Stoff. Eines jener Stofftiere, wie man sie neuerdings überall und auf den unmöglichsten Plätzen findet.
    Vorn an der Windschutzscheibe hing ein goldenes Hufeisen. Wahrscheinlich war es Goldpapier um Schokolade.
    Jetzt erschien Mr. Holloway, der Chef, in höchsteigener Person vor der Tankstelle. Er musste in der Werkstatt gewesen sein, denn er kam aus dem Durchgang, der in die Werkstatt führte.
    Die beiden schienen sich zu kennen. Sie gaben sich die Hand und gingen ein paar Schritte zur Seite. Der Chef grinste, als der junge Mann etwas erzählte. Dann nickte Holloway und ging wieder in die Werkstatt.
    Der junge Mann hingegen stieg wieder in seinen gelben Mercury und fuhr den Wagen durch das breite Tor in die Werkstatt.
    Mechanisch griff Ann Lorcin in ihre Handtasche und holte den kleinen Taschenkalender heraus, den sie hatte. Unserem Rat folgend schrieb sie auf eine freie Seite: Preisrätsel! Bis 31. einsenden! Und dann notierte sie nach unserer Abmachung die Nummer des Wagens.
    Als sie den Kalender wieder weggetan hatte, verfiel sie in ein dumpfes Grübeln. George hatte sie also im Stich gelassen. Es schmerzte nicht einmal mehr. Wenigstens lange nicht in dem Maße, wie man es eigentlich

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