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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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erwarten sollte.
    Vielleicht liegt es daran, dachte sie, dass ich im Innersten kaum mit etwas anderem gerechnet habe. Wirklich, wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich kaum etwas anderes erhofft hatte. Ich tat nur so, als gäbe es etwas zu hoffen. Im Grunde kannte ich George besser, als ich es selbst wahrhaben wollte.
    Nun, ich werde damit wohl auch fertig werden. Es gibt sehr schöne Heime, wo man heutzutage die Kinder hinbringen kann, wenn man berufstätig ist. Dort haben sie mehr Spielsachen, als man ihnen gleich auf einmal kaufen könnte. Und sie haben Spielgefährten, eine sachverständige Betreuung und genau die richtige Ernährung. No, so ein Problem ist das Ganze eigentlich gar nicht. Vielleicht verschaffen mir die Männer vom FBI tatsächlich eine besser bezahlte Stellung. Dann könnte ich noch allerhand sparen…
    Wie immer beim Träumen verging die Zeit wie im Fluge.
    Sie zuckte zusammen, als sie das Geräusch eines Wagens hörte. Sie blickte auf.
    Der gelbe Mercury kam wieder aus der Werkstatt heraus. Ann wollte sich schon wieder über ihre etwas vernachlässigte Arbeit hermachen. Nur eine kleine Reparatur, dachte sie. Ich muss die Nummer wieder streichen.
    Da schrak sie zusammen. Sie kniff die Augen ein. Es war kein Irrtum.
    Der Wagen hatte jetzt ein anderes Kennzeichen! Man hatte die Nummernschilder ausgetauscht! Der Mercury fuhr jetzt mit einem Kennzeichen, zu dem er nicht berechtigt war!
    Ann atmete tief.
    Also doch, dachte sie. Mein Chef hilft Autodieben, indem er ihnen andere Nummernschilder liefert. Und das Hufeisen vorn an der Windschutzscheibe ist auch verschwunden. Und der Tiger hinten ist weg. Sogar die Schonbezüge von den Sitzen sind abgenommen!
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf. Trotz aller Behauptungen der beiden G-men hatte sie nie richtig glauben wollen, dass ihr Chef ein Verbrecher sein könnte. Nun war sie eines Besseren durch eigene Anschauung belehrt worden. Holloway steckte mit Dieben zusammen!
    Sie griff mechanisch zum Bleistift, chiffrierte die neue Nummer NY 12-A-6301 und trug sie dann in ihren Taschenkalender ein.
    Dann zwang sie sich, an ihre Arbeit zu denken. Den halben Vormittag saß sie nun schon hier, aber geschafft hatte sie noch nichts. Die zweite Stenotypistin war überhaupt nicht zur Arbeit erschienen. Nun, die konnte es sich leisten. Der Chef beehrte sie nicht umsonst mit seiner Gunst.
    Ungefähr eine Dreiviertelstunde geschah nichts Außergewöhnliches. Dann aber ging das seltsame Spiel weiter.
    Der junge Mann mit der roten Lederjacke kam schon wieder mit einem Wagen in die Werkstatt. Ann erhaschte schnell noch einen Blick auf das Kennzeichen.
    NY 18-E-2316. Das hatte sie genau gesehen.
    Als der Wagen nach etwa einer Viertelstunde wieder aus der Werkstatt herausrollte, hatte er ein Kennzeichen mit der Nummer: NY 21-H-5411.
    Da zögerte Ann Lorcin nicht länger.
    Sie griff zum Telefon. Dick gedruckt stand auf der Umschlagseite des Telefonbuches: FBI - RE 2-3500.
    Ohne eine Sekunde nachzudenken, wählte sie die Nummer. An unsere Warnung dachte sie nicht mehr.
    ***
    Sie kletterten die Feuerleiter hinunter. Genau eine Etage tiefer lag das Flurfenster des dreiundsechzigsten Stockwerks. Die Gangster hatten es nur leicht angedrückt, als sie von hier aus hinauf zu George geklettert waren.
    Mit dem dümmsten Trick der Weltgeschichte verstanden sie es, durch das Fenster wieder einzusteigen, obgleich es im Flur von Menschen wimmelte, denn in dieser Etage waren Büroräume von einem halben Dutzend verschiedener Firmen untergebracht.
    Zuerst stieg George ein. Er hatte das eine Ende eines Maßbandes in der Hand, während Mark draußen auf der Feuerleiter stehen blieb und das andere Ende hielt.
    »Würden Sie bitte beiseitetreten?«, sagte George höflich zu einer Frau, die mit einem Anstellungsgesuch in der Hand vor der Tür einer Exportfirma wartete.
    »Selbstverständlich, junger Mann!«, antwortete die Frau freundlich.
    George ging so weit, wie das Maßband reichte, ohne dass Mart seinen Standort zu verändern brauchte.
    »Bis hier sind es genau fünf Yards, Joe«, rief er hinaus. »Das wird nicht reichen! Wenn der Pfeiler vier Ansätze tragen soll, müssen wir weiter hinein.«
    Mart verstand überhaupt nichts von dem, was George sagte, aber er rief geistesgegenwärtig zurück: »Okay. Wenn du meinst!«
    »Sag den anderen, sie sollen reinkommen. Draußen können wir immer noch nachmessen, wenn hier drin alles erledigt ist.«
    »Okay. He, ihr Faulenzer! Ihr

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