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0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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ihm berührte, löste sich der Kontakt aus, der hochgespannte Strom ging auf seinen Gegner über.
    Zamorra ging sofort in die Vollen. Er machte keine Umschweife. Zum Versteckspiel war die Zeit zu knapp.
    »Ma’am, reden wir Fraktur. Welchen Auftrag hat Ihnen Uztapioc gegeben? Und bleiben Sie weg von mir!«
    Das ebenmäßige, rassige Gesicht der Frau verzerrte sich zu einer wütenden Grimasse.
    »Gut, gut! Du bist schneller gekommen als erwartet! Und gerade zu mir! So kann ich beweisen, daß…«
    »Gar nichts wirst du beweisen, Sheila Gleason«, sagte Zamorra scharf.
    »So? Meinst du? Ich weiß, daß du hübsche Frauen magst, Zamorra! Das bist du doch?!« Während sie sprach, ließ sie die Hüllen - sprich Tanga - fallen, stand nun völlig nackt vor Zamorra.
    »Nun, wie gefalle ich dir? Überleg’s dir! Du könntest wunderschöne Stunden mit mir verbringen. Und nicht nur mit mir. Auch mit der jungfräulichen Sonne! Das soll ich dir von Uztapioc bestellen: Solaria würde sich dir hingeben!« Sheila Gleason bewegte sich lasziv in den Hüften, schleuderte die beiden Teile des Tangas von sich, Zamorra wußte, daß sie log. Niemals würde Solaria ihre Jungfräulichkeit aufgeben. Daran konnten weder Quatlepec noch Uztapioc etwas ändern.
    Daß Sheila Gleason zu allem bereit war, bezweifelte er durchaus nicht. Es würde zwangsläufig zur körperlichen Berührung kommen, und er würde dann das gleiche Schicksal erleiden wie Sheila selber. Und all die anderen.
    »Aus dir spricht Uztapioc, Sheila Gleason.« Zamorra trat einen Schritt zur Seite, als sie den Versuch unternahm, ihn zu berühren. »Komm mir nicht zu nahe!« zischte er.
    »Ich verstehe dich nicht, Zamorra. Ich bin nackt! Bemerkst du das denn nicht? Und häßlich bin ich auch nicht. Vergiß Uztapioc! Denk nur an mich! Komm mit! Ich zeige dir mein…«
    Er winkte mit der Rechten ab.
    »Nicht nötig. Das heißt, etwas könntest du mir schon zeigen. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß du es könntest. Zeig es mir, dann bin ich bereit, dein Angebot anzunehmen.«
    Ihre Augen glühten jetzt. Nicht rötlich wie bei Saunders im Hotel, sondern gelblich.
    »Was soll ich dir zeigen?« fragte sie und strich sich mit beiden Händen über die Brüste.
    »Euren Tempel! Ich würde ihn gern mal sehen. Wo befindet er sich?«
    Ihre Augen loderten jetzt. Wieder verzerrte sich ihr Gesicht. »Nein, Zamorra!« schrie sie, »nein, das wirst du erst erfahren, wenn du zu uns gehörst. Wenn ich deinem Wunsch nachkomme, werde ich im ewigen Feuer schmoren! Ich werde nie mehr zur Ruhe kommen. Dabei habe ich gerade das große Glück gefunden. Durch Uztapioc und Solaria!«
    Jetzt entschloß sich Professor Zamorra zum Äußersten. So kam er nicht weiter. Er wußte nicht, ob sein Gerät auf diese Frau ansprechen würde, aber er mußte es versuchen. Wirkte es bei ihr, wirkte es auch bei allen anderen Zombies, die Uztapioc sich unterworfen hatte.
    Er machte einen großen Schritt vorwärts, spürte jetzt die Kälte, die von Sheila Gleason ausging.
    »Hast du es dir anders überlegt?« fragte sie. Das Glühen in den Augen erlosch. Schon wollte sie die Hand heben, um ihn zu berühren, was zur Folge haben würde, daß er ein Untoter würde, da fuhr seine Linke vor, die fünf Enden des Handschuhes drückten fest gegen ihren Bauch.
    Sheila heulte schrill auf, begann auf der Stelle zu tanzen. »Nimm das furchtbare Ding weg!« flehte sie. »Bitte! Ich tue alles, was du sagst! Ah, das ist schlimmer als alle Höllenfeuer zusammen.«
    »Ich nehme es weg, wenn du mir sagst, wo der Tempel ist, Sheila! Nur dann! Überleg nicht lange! Meine Macht ist größer als die Uztapiocs! Ich kann dich dazu verdammen, immer und ewig so zu tanzen! Ständig diese Schmerzen zu ertragen.«
    Er vermutete, daß Uztapioc jetzt seine ganze Kraft einsetzte, um Sheila daran zu hindern, etwas zu sagen. Aber so groß die Macht des Dämons auch war, hier versagte sie.
    Sheila Gleason verdrehte die Augen, so daß das Weiße zu sehen war. »Zacatecas!« ächzte sie. »Am Rio del Morte. Es gibt einen Weg. Oh, hör auf, ich halte es nicht mehr aus!«
    Zamorra dachte nicht daran. Schmerzen waren es nicht, die sie spürte, jedenfalls keine physischen, die gab es für einen Zombie nicht. Nein, sie sah sich im Höllenfeuer, ihr Astralleib erlitt fürchterliche Qualen. Das war es.
    »Weiter, Sheila! Das genügt mir noch nicht. Beschreib es mir genau!«
    Wenn sie nicht weiterhin diese entsetzlichen Qualen erdulden wollte, die sie förmlich

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