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0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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davon. Als die Tower-Ablösung kam, waren der Staff-Sergeant und seine Crew bereits Untote.
    Am nächsten Tag fehlte eine Seahawk. Es gab eine Riesenaufregung. Die Maschine war weg, aber niemand hatte sie starten sehen. Und mit ihr fehlten der Staff-Sergeant, seine Tower-Crew und Captain McPauls.
    Am Nachmittag waren sie alle wieder da. Auch die Maschine. Das CIC schaltete sich ein. Die Abwehr-Agenten begannen an ihrem Verstand zu zweifeln. Niemand wollte die US-Navy-Base verlassen haben. Und keiner wollte die Seahawk geflogen haben. Die Kontrolle der Bordinstrumente und des Flugschreibers ergab nichts. Offensichtlich war sie gar nicht in der Luft gewesen. Bei der anderen Maschine jedoch, die Hammond routinemäßig geflogen hatte, ergab sich eine fehlende Zeitspanne von vier Stunden.
    McPauls, Hammond und alle anderen der in Frage kommenden Schicht verhielten sich so merkwürdig, daß die CIC-Leute beschlossen, die Männer von Psychiatern untersuchen zu lassen.
    Dazu kam es nicht mehr.
    ***
    Professor Zamorra war in den frühen Vormittagsstunden mit Nicole Duval zum Kennedy-Airport gefahren, wo ihm der Sicherheitschef die gewünschten Listen übergab.
    »Was wollen Sie nun machen?« fragte Williams. »Viele der Passagiere wohnen in der Umgebung. Newark, New Jersey, Trenton.«
    Zamorras Finger glitt über die Namen der ersten Liste. »Hier!« sagte er und hielt inne. »Der erste. Oh, là, là, die erste. Ich werde sie sofort aufsuchen. New York-City.«
    »Aha!« machte Nicole.
    Er drehte sich zu ihr um. »Ja, aha, Chérie! Du wirst hierbleiben, bis ich zurückkomme. Bitte keinen Widerspruch. Ich weiß, was ich tue.« Er antwortete in französischer Sprache. »Ich weiß, woran du denkst, Nicole. Die Dame ist fünfunddreißig. Vielleicht ist sie verheiratet? Wer weiß?! Na, und wer kann mit dir schon konkurrieren, hm? Bleib also hier, mein Schatz!«
    Nicole fügte sich. Dieses kleine Geplänkel mußte sein, es gehörte zu den Spielregeln. Zamorra und Nicole liebten hin und wieder Neckerei und vorgetäuschtes Eifersuchtsgeplänkel.
    Rufus B. Williams versprach, auf Nicole aufzupassen. Bevor Zamorra mit dem ihm zur Verfügung gestellten Buick Caprice Classic in die City fuhr, meinte der Sicherheitschef noch:
    »Ich habe übrigens, wie es Vorschrift ist, die Luftfahrtbehörde informiert! Man war dort äußerst skeptisch, hielt sich jedoch zurück. Immerhin haben Sie und Professor Bergman einen Ruf als Kenner dieser Materie.«
    Um Zamorras Mund spielte ein Lächeln. »Ich erzähle Ihnen jetzt etwas! Das können Sie an die Herren weitergeben!« Er berichtete von Saunders’ Besuch im Hotel und schloß:
    »Das war nur ein Vorgeplänkel! Wenn es uns nicht gelingt, die Wurzel dieses Übels auszurotten, dann…« Das weitere ließ er unausgesprochen.
    ***
    Sheila Gleason wohnte in Tudor-City. Professor Zamorra mußte etliche Male fragen, bis er das aus rund dreitausend Apartments bestehende Wohnviertel an der Zweiundvierzigsten gefunden hatte.
    Eine halbe Stunde brauchte er, um Sheilas Apartment aufzuspüren. Sie war zu Hause und öffnete, als er klingelte.
    Sheila Gleason war eine rassige Frau, der man die fünfunddreißig Lenze nicht ansah. Sie trug einen Tanga, der mit dem von Nicole ohne weiteres konkurrieren konnte. Er war sogar noch etwas knapper. Und Sheilas Busen etwas voluminöser als der Nicoles.
    Sie strich eine Strähne des blonden Haares zurück, lächelte Zamorra an und meinte entschuldigend: »Die Klimaanlage ist defekt! Darum meine luftige Bekleidung. Aber kommen Sie doch herein! Und dann verraten Sie mir, was Sie zu mir führt. Haben wir uns schon mal gesehen? Auf einer dieser langweiligen Partys vielleicht mit dem obligatorischen Smalltalk?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, Madam. Ich bin Franzose und nur zufällig in New York.«
    Sie schloß hinter ihm die Tür. Erst jetzt sah sie, daß er links einen Handschuh trug. »Oh«, machte sie und deutete darauf.
    »Nur eine kleine Vorsichtsmaßnahme«, gab er zurück. »Meine Hand ist nun ja, sie sieht nicht sehr schön aus.«
    Das war eine Lüge, wie man weiß. Was Sheila Gleason jedoch nicht wissen konnte: Zamorra hatte zur Sicherheit sein Abwehrgerät startklar gemacht. Das flache Kästchen steckte in der Tasche seines leichten Jacketts. Ein isoliertes Kabel führte durch den Ärmel in den ebenfalls isolierten Handschuh. Die Kupferelektrode war an ihrem Ende gefünftelt und reichte bis zu den Fingerspitzen des Handschuhes. Wenn Zamorra jemanden mit

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