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011 - Das Transmitterinferno

011 - Das Transmitterinferno

Titel: 011 - Das Transmitterinferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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aufstöhnend zurück in die Dunkelheit der Nacht, fort von dem aufbrandenden Inferno.
    Er wusste, dass der Anschlag ihm gegolten hatte.
    Augenblicke lang zögerte er. Seine Gedanken überschlugen sich. Sein Fahrzeug explodiert, ausgebrannt … Das war die Chance, auf die er gewartet hatte. Er musste nur rechtzeitig das Werksgelände verlassen, ehe seine ID-Karte neutralisiert wurde und er an der Sperre scheiterte.
    Er konnte als tot gelten, verbrannt in seinem Gleiter …
    Dann hatte er alle Handlungsfreiheit, die er brauchte!
    Jerry Bernstein nickte mit zusammengepressten Lippen. Er sah noch, wie ein Rettungsfahrzeug heranjagte, wie von irgendwoher ein Löschgleiter kam. Der Mann, dessen Kleidung inzwischen nicht mehr brannte, der aber jetzt reglos dalag, bekam notärztliche Hilfe. Jerry brauchte sich nicht mehr um ihn zu kümmern.
    Er verschwand in der Dunkelheit.
    Jerry Bernstein, Reporter, war offiziell tot.
     
    *
     
    Franco Sabaldi hatte überlebt. Sonderlich gut sah er allerdings nicht aus. Clint Fisher war sicher, noch nie einen dermaßen übel zugerichteten Mann gesehen zu haben wie diesen Survival-Spezialisten. Die Berufsbezeichnung war in diesem Fall der blanke Hohn.
    Fisher war persönlich ins Medo-Center gekommen, um dem Verletzten einen Besuch abzustatten. Dabei ging es ihm weniger darum, zu sehen, wie es Sabaldi ging, sondern mehr um einen Bericht, was geschehen war.
    Doch Franco Sabaldi konnte keinen Bericht erstatten. Er war nicht in der Lage zu sprechen, zu schwer waren seine Verletzungen. Der Explosionsschock, die schweren Verbrennungen am ganzen Körper hatten ihn ins Koma fallen lassen, aus dem er bislang nicht erwacht war.
    Und die Chancen standen sehr schlecht.
    »Wenn wir Glück haben, erwacht er in einem Monat wieder, wenn wir Pech haben, stirbt er uns unter den Händen weg«, erklärte der Arzt. »Die Verbrennungen gehen so tief, dass wir auch mit Hauttransplantationen nichts mehr erreichen. Das Fleisch ist angegriffen. Wir müssen sein Zellgewebe zur Regeneration anregen und können nur hoffen, dass es mitspielt.«
    »Sie meinen, was verbrannt ist, kann wieder nachwachsen?«
    »Vielleicht, Mister Fisher. Vielleicht …«
    Damit war dieser Punkt für den Sicherheitschef abgehakt. Er ließ sich Berichte von so genannten Augenzeugen vorlegen. Die Explosion selbst gesehen hatte dabei niemand; die Schaulustigen waren samt und sonders erst hinterher hinzugekommen und nur Newton hatte daran gedacht, Lösch- und Rettungsdienst zu alarmieren.
    Aus den einzelnen Aussagen ergab sich das Bild, dass Jerry Bernstein normal Feierabend gemacht hatte, um dann mit seinem Fahrzeug zu explodieren und zu verbrennen. Jemand hatte eine Bombe gelegt, wie die Spurensicherung herausfand – aber wer?
    Hatte Bernstein bereits Informationen an Flibo-Agenten weitergegeben und hatten die ihn anschließend beseitigt, um keine Prämie zahlen zu müssen?
    Es war die nächstliegende Möglichkeit.
    Somit blieb für Fisher die Ungewissheit. Sicher war nur, dass Jerry Bernstein tot war.
     
    *
     
    Dr. Cass besaß eine durchaus kräftige Konstitution. Er erwachte weitaus früher, als Jerry Bernstein es angenommen hatte und machte seine Überfallmeldung.
    »Trösten Sie sich«, sagte der Sicherheitsbeamte trocken, der die Meldung entgegennahm. »Diesen Bernstein hat es erwischt. Der ist so tot, toter geht es gar nicht mehr.«
    Dass Bernstein durch Dr. Cass das erfahren hatte, was eigentlich für immer vergessen bleiben sollte, spielte jetzt keine Rolle mehr.
     
    *
     
    Volker Kramert glaubte zu träumen, als eine seiner drei Sekretärinnen ihm fünf Zeitungen nebeneinander auf die Arbeitsplatte legte. Alle fünf Zeitungen trugen auf den Titelseiten die gleiche Schlagzeile und darunter den gleichen Text in fettem Blocksatz. Zwei brachten auch Fotos.
    »Herr Kramert, derselbe Text wird seit zwei Stunden alle dreißig Minuten in den Nachrichtensendungen von siebzehn TV-Stationen verbreitet, vier davon gehören zu Flibo!«
    Darüber konnte sich Kramert nicht aufregen, weil es allgemein üblich war, Nachrichten zu übernehmen, auch wenn sie von der Konkurrenz zuerst hinausposaunt wurden.
    Der Intercom summte. Kramert streckte einen Arm aus, berührte die Sensortaste mit der Spitze des kleinen Fingers und brummte: »Hm?«
    So konnte man sich auch melden.
    Aus dem Nichts glühte eine holografische Projektion auf. Don Harris, der oberste Flibo-Chef, wollte seinen Sicherheitsbeauftragten sprechen.
    »Volker, haben Sie heute schon

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