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011 - Die Amazonen von Berlin

011 - Die Amazonen von Berlin

Titel: 011 - Die Amazonen von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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herausfordernd zu, »oder soll ich die beiden allein töten?«
    Barah sah, wie die Flüchtigen in einem Raum verschwanden und die Tür hinter sich zu warfen. Nur Sekunden später erreichte sie die gleiche Stelle, griff nach dem Knauf der Tür und zog.
    Sie öffnete sich nicht.
    Barah drückte dagegen. Wieder nichts.
    Die Frawe nahm ihr Schwert und schlug mit aller Macht zu. Wenn der Frevler die Tür verriegelt hatte, würde sie sie eben zertrümmern.
    Der Aufschlag prellte ihr das Schwert aus der Hand. Fluchend hob Barah es vom Boden auf. Der Schlag hatte nur eine leichte Delle in der Tür hinterlassen.
    Die anderen Kriegerinnen stießen zu ihr.
    »Brecht die Tür auf!«, befahl sie. Die Frawen begannen das Metall mit Schwertern und Äxten zu attackieren - ohne großen Erfolg. Die Tür saß weiterhin bombenfest in den Angeln.
    »Wartet!«, rief Dula plötzlich. »Das bringt doch nichts. Wir müssen die Sache anders angehen.«
    Irritiert ließen die Kriegerinnen ihre Waffen sinken.
    »Und wie?«, fragte Barah ungeduldig.
    Dula antwortete nicht, sondern ging vor der Tür in die Hocke und betrachtete den Knauf. Die anderen nutzten die Pause und lehnten sich gegen die Wand. Nur Barah blieb stehen und beobachtete die Kriegerin.
    Nach einem Moment stand Dula auf.
    Sie legte eine Hand auf den Knauf und drehte ihn. Dann zog sie die Tür mühelos auf.
    »So«, sagte sie stolz und sprang zur Seite, als Barah wortlos an ihr vorbei stürmte.
    Die Kriegerin rannte durch den großen Raum. Sie sah Schlafstätten, die sich fast bis zur Decke erhoben. Kurz fragte sie sich, wie viele Götter es geben musste, wenn sie all diese Lager benötigten. Dann hatte sie auch schon die nächste Tür erreicht. Sie drehte den Knauf. Die Tür sprang auf und Barah lief durch einen schmalen Gang. Sie konnte die anderen Frawen hinter sich hören.
    Barah erreichte eine weitere Tür, drehte den Griff…
    Ein Schlag stoppte sie.
    Die Kriegerin brach zusammen.
    ***
    Aruula ließ das Schwert fallen, dessen flache Seite Barah an der Stirn getroffen hatte. Rasch zog sie die Tür wieder zu. Ein Speer prallte von außen daran ab.
    »Beeil dich, Maddrax«, rief Aruula nervös, während sie den Knauf fest hielt. Sie spürte, dass die Frawen ihn ebenfalls zu drehen versuchten. Lange konnte sie das Kräftemessen nicht durchhalten.
    »Ich bin dabei«, gab Matt von oben zurück.
    Er stand auf einer Leiter. Über ihm befand sich eine Luke, die durch einen zentimeterdicken Riegel gesichert war. In der Mitte der Luke saß eine Handkurbel, mit der man den Riegel zurückschieben konnte.
    Vorausgesetzt, man hat die Kraft eines Gorillas , dachte Matt zähneknirschend.
    Er hatte den Eindruck, bereits seit einer Ewigkeit an der Kurbel zu ziehen, ohne irgendeinen Effekt zu erzielen. Der Amerikaner ließ die Arme sinken und rieb sich die schmerzenden Muskeln.
    So weit er sehen konnte, hatte Aruula die Situation an der Tür noch unter Kontrolle, auch wenn ihr der Schweiß von der Stirn lief. Zu dumm, dass man keine der Türen in diesem Bunker abschließen konnte. Das hätte ihnen viel Ärger erspart.
    Matt zog das Messer aus seinem Gürtel. Da die Verriegelung nur vor einem Zugriff von außen schützen sollte, war der Mechanismus von innen frei zugänglich. Matt hatte eigentlich gehofft, sich die zeitraubende Arbeit sparen zu können, aber die Kurbel widersetzte sich hartnäckig allen Anstrengungen. Daher blieb ihm nichts anderes übrig, als die Schrauben, die den Riegel hielten, zu lösen.
    »Es dauert nicht mehr lange«, munterte er Aruula auf, als die ersten beiden Schrauben klimpernd zu Boden fielen.
    »Gut«, presste sie hervor. Ihre Hände waren so fest um den Knauf geschlossen, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Matt hätte liebend gern die Rollen getauscht, aber Aruula durfte den Griff keine Sekunde loslassen.
    Eine weitere Schraube fiel zu Boden. Dann noch eine.
    »Maddrax«, keuchte seine Gefährtin plötzlich. »Der Griff löst sich!«
    »Was?«
    Matt sprang von der Leiter und machte einen Schritt zu ihr hinüber. Mit einem Blick sah er, was passierte. Zwischen dem Knauf und der Tür gab es einen Abstand von fast einem Zentimeter. Das Material war der ungewöhnlichen Belastung nicht gewachsen.
    Matt fluchte leise. Es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Also stieg er wieder auf die Leiter.
    Zwei Schrauben hielten den Riegel noch. Als die erste von ihnen fiel, griff der Amerikaner mit beiden Händen nach dem Metall.
    Er ignorierte den Schmerz in seiner linken

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