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011 - Die Amazonen von Berlin

011 - Die Amazonen von Berlin

Titel: 011 - Die Amazonen von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Nahrungsmittel, die sich darin befanden. Keine war geöffnet.
    Durch die Filteranlage hatte sich nur wenig Staub gebildet. Die polierte Einrichtung glänzte, als sei sie erst vor kurzem hier installiert worden.
    In diesem Raum hätten Hunderte von Menschen verpflegt werden können. Doch es schien, als wären sie nie in den Bunker gelangt.
    Die Nahrungsmittelkisten waren nicht einmal angebrochen. Warum nicht…?
    »Sieh doch«, sagte Aruula. »Da ist eine Karte.« Sie ging zu einer Wand und zeigte auf eine schematische Darstellung.
    Matt folgte ihr und betrachtete die Karte. Es handelte sich um einen Lageplan des Bunkers. Die Anlage war riesig. Es gab zwölf Schlafsäle, zwei Messen, Aufenthaltsräume, eine Bibliothek, mehrere technische Einrichtungen, eine Krankenstation und sogar eine Kapelle. Matt schätzte, dass man die Anlage für weit über tausend Menschen ausgelegt hatte. Waren alle Räume so leer und unbenutzt wie dieser?
    »Okay.« Er deutete auf die Karte. »Wir sind hier. Da ist der Fahrstuhl, der Gang…« Seine Fingerspitze glitt über die Darstellung. »Da, das ist ein Ausstieg. Wir müssen an der Krankenstation und an der Kapelle vorbei, durch diesen Schlafsaal, den Gang entlang und dann nach oben. In spätestens zwanzig Minuten sind wir hier raus.«
    Aruula nickte ernst. »Was ist los?«, fragte Matt. »Wir sollten uns beeilen. Dies ist kein guter Ort. Es gibt hier böse Geister.«
    Er lachte sie nicht aus. Wenn Aruula so etwas sagte, hatte sie meistens einen Grund dazu. Mit ihrer telepathischen Begabung nahm sie Dinge wahr, die er selbst nicht spüren konnte. Vielleicht spgar Dinge, die vor langer Zeit geschehen waren?
    »Dann los«, stimmte er zu.
    Gemeinsam verließen sie die Messe und drangen tiefer in den Bunker ein.
    Hinter ihnen, jenseits der Stahltür, rumorte es im Fahrstuhlschacht…
    ***
    Barah band die Fackel an einem Seil fest und warf sie in das tiefe Loch. Die Flamme wurde kleiner und schlug dann funkensprühend auf dem Boden auf. Die Frawe schätzte, dass sie gut zehn Speerlängen tief gefallen war.
    »Ich klettere zuerst hinab«, sagte sie zu den anderen Kriegerinnen. Sechs waren ihr bis an diesen Punkt gefolgt. Die anderen waren zurück gegangen, um mit Sebezaan die Umgegend abzusuchen.
    Barah schnallte sich ihr Schwert auf den Rücken und befestigte das Ende des Seil an dem quer liegenden Speer, mit dem sie die Türhälften aufgehebelt hatte. Dann stieg sie in den Schacht hinein.
    Über sich sah sie eine merkwürdige Konstruktion, aus der Metallseile hingen, die bis zum Grund des Schachts verliefen. Sie fragte sich, wozu das gut sein sollte. Gewiss nicht zum Klettern; das Metall würde nur ins Fleisch schneiden, wenn man es versuchte. Vorsichtig hangelte Barah am Seil hinab, bis ihre Füße endlich festen Boden berührten. Doch hier ging es nicht weiter! Im Licht der Fackel erblickte Barah rundum nur Wände aus Metall.
    Das kann nicht sein, dachte sie. Die beiden Gefangenen mussten diesen Weg genommen haben, sonst wären die Frawen ihnen auf dem Rückweg begegnet.
    Also waren durch den Schacht geflohen - aber wie?
    Barah zog ihr Schwert, ging in die Knie und schlug den Knauf prüfend gegen den Boden. Das Geräusch klang hohl.
    »Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden!«, rief sie nach oben. »Eine von euch muss mir helfen! Sie soll zwei Äxte mitbringen!«
    Ohne zu zögern ließ sich eine Frawe am Seil herab. Als sie unten angekommen war, begannen die Frauen mit den Streitäxten wie wild auf den Boden einzuschlagen.
    Nach einigen Minuten schweißtreibender Arbeit durchstieß Barahs Schneide endlich die harte Oberfläche. Flackerndes Licht schien ihr entgegen. Sie erweiterte den Riss. Trümmerstücke fielen in den Raum darunter.
    Endlich war das Loch breit genug, dass sich die Frawe hindurch quetschen konnte. Sie kam federnd auf und sah sich um.
    Die zweite Kriegerin folgte ihr.
    »Warum baut jemand einen so kleinen Raum?«, fragte Barah. »Man kann sich hier noch nicht einmal hinlegen oder ein Feuer entfachen.«
    Die andere antwortete nicht, sondern betrachtete fasziniert die flackernden Röhren, die wie verärgerte Insekten brummten.
    »Da sind Tiere drin«, sagte sie misstrauisch.
    »Irgendwelche Leuchtkäfer!«
    Barah trat neben sie. »Meinst du?«
    Einen Moment blieben sie so stehen, warteten darauf, einen der Käfer zu sehen, dann wandte Barah sich ab. Vor ihren Augen tanzten dunkle Flecken. Sie stemmte ihr Schwert gegen den Spalt in einer Wand, so wie sie es auch schon am

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