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0110 - Wer andern eine Grube gräbt

0110 - Wer andern eine Grube gräbt

Titel: 0110 - Wer andern eine Grube gräbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer andern eine Grube gräbt
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sein, wer einen Mann auf der Straße umbringt und dann mit einem eigenen Wagen weiterfährt, wo jedermann sich nur die Nummer einzuprägen braucht, um praktisch soviel wie die Visitenkarte des Mörders zu haben.
    Wir alle konnten zu der Zeit nicht wissen, daß wir etwas viel Besseres als eine Visitenkarte des Mörders vorliegen hatten.
    ***
    Robby versprach uns, daß er zu uns ins Office käme, sobald er seinen ersten Bericht bei Mister High erstattet hatte. Wir waren aber noch nicht richtig in unserem Büro, als das Telefon schon klingelte und unser Chef uns bat, in sein Zimmer zu kommen.
    Wir gingen zu ihm. Mister High saß wie üblich hinter seinem Schreibtisch.
    »Robby sagte mir, daß ihr euch schon von allein ein wenig mit um die Geschichte gekümmert hättet«, sagte der Chef. »Dann wollen wir es auch dabei lassen. Die Mordkommission leistet die übliche Spurenarbeit und alle speziellen Tätigkeiten, wie das bei Mordfällen üblich ist. Aber ihr übernehmt die Ermittlungsarbeit in dieser mysteriösen Sache. Einverstanden?«
    Wir nickten, und Phil sagte:
    »Gern, Chef. Irgendwie haben wir ja fast ein persönliches Interesse an der Geschichte. Schließlich sind wir die einzigen, die den Toten persönlich kennengelernt haben, und die letzten, mit denen er sprach — abgesehen von seinem Mörder.«
    »Es bleibt also dabei«, sagte der.Chef. »Und nun wollen wir die Geschichte durchsprechen, damit ich weiß, was unternommen werden muß. Zunächst ist da also die Sache mit der Belohnung. Der Scheck fehlt?«
    »Ja«, nickte Robby. »Wenn er nicht noch in einer Geheimtasche der Kleidung gefunden wird.«
    »Bevor wir das nicht wissen, lohnt es eigentlich kaum, weiter über die Geschichte zu debattieren«, meinte Mister High. »Der Scheck kann der Angelpunkt des ganzen Falles sein.«
    »Ich bin der gleichen Meinung«, stimmte Robby zu.
    »Dann schlage ich vor«, warf ich ein, »wir klären zunächst einmal diese Geschichte und setzen uns dann wieder zu-' sammen.«
    »Das wird das beste sein«, meinte der Chef.
    Wir verließen ihn also wieder und gingen in Robbys Office. Als wir eintraten, wartete George schon auf uns. Er zuckte die Schultern und brummte:
    »Nichts zu machen, Robby. Es gibt keine Geheimtasche und keinen Scheck. Auch keinen Brief.«
    »Dann ist für mich die Sache schon mal klar«, sagte Phil. »Jemand wußte von der Absicht des Alten, die zehntausend Dollar Belohnung für Johnnys Ergreifung zu kassieren. Er wartete darauf, daß der Alte aus dem FBI-Gebäude wieder zum Vorschein kam, überfiel ihn und nahm ihm den Scheck ab.«
    »Moment!« rief ich und sprang auf.
    Die anderen sahen mich verdattert an. Ich kümmerte mich nicht um ihre Gesichter, sondern riß den Telefonhörer ab.
    »Schnell, die Nummer der Case National!« rief ich in den Hörer.
    Jemand in unserer Telefonzentrale sah nach und nannte mir die Nummer. Ich drückte die Gabel nach unten, um die Verbindung mit der Zentrale zu unterbrechen, schaltete mich mit einem Druck auf den roten Knopf in das Ortsnetz und wählte die Nummer der Bank.
    »Case National!« sagte eine weibliche Stimme.
    »Hier spricht Cotton vom FBI«, sagte ich hastig. »Geben Sie mir schnell den Chef der Kassenabteilung! Es eilt!«
    »Ich verbinde sofort mit Mister Fisher!«
    Das »Sofort« dauerte immerhin gut eine Minute, während der ich ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat. Dann endlich sagte eine etwas ölige Stimme:
    »Fisher — bitte schön?«
    »FBI«, erwiderte ich kurz. »Lassen Sie bitte sofort feststellen, ob vom FBI-Konto in den letzten Minuten per Barscheck zehntausend Dollar abgehoben worden sind. Wenn ja, schleppen Sie mir den Kassierer ans Telefon, der die Auszahlung vorgenornmen hat. Falls nein, nehmen Sie sofort zur Kenntnis, daß ein Scheck über zehntausend Dollar mit dem Ausstellungsdatum von heute gesperrt ist! Zahlen Sie ja nichts aus!«
    »Ich habe verstanden«, sagte er. »Aber ich gestatte mir, Sie darauf hinzuweisen, daß diese Anordnung noch schriftlich bei uns eingehen muß!«
    »Kriegen Sie alles!« stöhnte ich. »Kümmern Sie sich erst mal um die Sache! Während wir jetzt schöne Phrasen dreschen, kann der Mann gerade das Geld kassieren!«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann!« versprach er gelassen.
    Ich legte den Hörer auf den Schreibtisch und eilte ins Nebenzimmer, wo die Mitarbeiter der Mordkommission an sechzehn Schreibtischen untergebracht sind. Das nächstbeste Uelefon nahm ich und rief den Einsatzleiter.
    »Collins«,

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